Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
Vom Netzwerk:
Gesellschaft leisten?“
    „Mein Liebling, ich glaube, über solche Fragen sind wir hinaus. Natürlich will ich mit dir zusammen frühstücken.“
    „Ich schließe mich dir an, sobald ich geduscht habe und angezogen bin. Aber ich fürchte, es dauert, bis ich mich durch das Chaos gearbeitet habe, das die Polizei in meinem Schlafzimmer hinterlassen hat.“
    „Ich warte auf dich.“
    „Du musst nicht …“
    Jack nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände.
    „Ich habe gesagt, dass ich warte. So lange, wie es nötig ist.“
    Seine Worte und der Ton, in dem er sie aussprach, waren so zärtlich, dass sie beinahe die Fassung verlor. Er redete vom Warten und meinte mehr als nur eine Verabredung zum Frühstück.
    „Und was dann?“ fragte sie. Ihre Stimme zitterte dabei.
    Jack spürte das drängende Verlangen in seinen Lenden. Er musste Isabella nur ansehen und hatte augenblicklich den Wunsch, sie zu lieben. Er wollte ihr die Welt zu Füßen legen; stattdessen bereitete er ihr nichts als Kummer. Nur heute Morgen, als sie zusammengekommen waren, hatte sie glücklich gewirkt.
    „Was möchtest du?“ fragte er und ließ die Hände sinken.
    Sie zögerte verlegen. Dann dachte sie daran, wie rasch ein Menschenleben verging. Sie war jetzt achtundzwanzig. Die meisten ihrer Schulfreundinnen waren seit Jahren verheiratet, manche hatten schon Kinder, die zur Schule gingen. Was sie wollte, wusste sie. Die Frage war, ob sie den Mut hatte, es auszusprechen.
    „Isabella?“
    Sie hob den Blick.
    „Dich. Ich will dich.“
    „Aber mein Liebling … du hast mich doch“, sagte er sanft.
    Sie öffnete die Tür. „Für wie lange?“ fragte sie leise und schob sich an ihm vorbei in den Korridor. Ohne ihn noch einmal anzusehen, ging sie mit eiligen Schritten davon.
    Jack seufzte lautlos und schloss die Tür. Dann setzte er sich an den Schreibtisch und klappte den Laptop auf. Besser, er prüfte als Erstes, ob er eine Nachricht erhalten hatte.
    Wie erhofft, hatte sich „Dubloh7“ wieder gemeldet. Er öffnete die E-Mail und las den ersten Absatz. Schon nach wenigen Zeilen fand er seine Vermutungen bestätigt. Samuel Abbott war 1946 gestorben, David Schultz 1955, beide in jugendlichem Alter. Thomas Mowry hatte 1958 den Tod gefunden, John Michaels bereits 1939 und Rufus Toombs im Jahr 1964 im Gefängnis. Und der richtige Jasper Arnold hatte 1960 das Zeitliche gesegnet.
    Das zumindest war geklärt. Was er mit diesen Informationen anfing, blieb abzuwarten.
    David schob das Mikroskop beiseite. Er sah auf, streckte seine müden Glieder und starrte auf einen kleinen Fleck an der Decke.
    „Hat sie sich geteilt?“ fragte Rufus.
    David schüttelte den Kopf.
    „Die Probe war zu alt. Wir haben nicht genug verwertbare DNA, um den Prozess in Gang zu bringen. Es wird Zeit, dass wir die Arbeit einstellen, bevor alles zu spät ist.“
    David schüttelte den Kopf. „Nein, noch nicht“, murmelte er. „Ich wünschte, Samuel wäre noch da. Er wüsste, was zu tun ist.“
    John schlug mit der flachen Hand auf den Labortisch.
    „Verdammt noch mal … Samuel war keine Spur besser als wir. Wäre er tatsächlich der genialere Wissenschaftler gewesen, hätten wir nicht einhundert Prozent Fehlschläge.“
    „Neunundneunzig“, korrigierte ihn David. „Nicht alles ist schief gegangen. Das weißt du so gut wie ich.“
    „Ich habe es schon früher gesagt … dieser eine Erfolg zählt nicht“, brummte John.
    David fuhr herum. Seine Stimme war plötzlich laut und zornig.
    „Zum Teufel, warum nicht? Wir haben ihr die befruchtete Eizelle auf die gleiche Weise implantiert wie allen anderen Frauen, die ein Kind wollten. Sie wurde schwanger und hat den Fötus neun Monate ausgetragen, ohne die geringsten Komplikationen. Heute ist dieses Kind unser einziges gesundes Exemplar.“
    David schnaubte ärgerlich. „Warum du ausgerechnet jetzt die alten Geschichten aufwärmen musst, begreife ich nicht. Wir stehen von allen Seiten her unter Druck. Unsere Zeit wird knapp. Ich meine, wir sollten alles daransetzen, das Projekt zum Erfolg zu bringen, so lange wir noch die Möglichkeit dazu haben.“
    „Gut“, sagte John. „Die chromosomale DNA reicht für einen weiteren Versuch. Wenn der nicht gelingt, meine lieben Freunde, sehe ich schwarz.“
    Der Schreck ließ David einen Moment verstummen.
    „Einen Versuch“, wiederholte er schließlich.
    „Wenn man bedenkt, welches Material wir zur Verfügung hatten, können wir froh sein, dass die Substanz überhaupt so weit gereicht

Weitere Kostenlose Bücher