Eiskalte Versuche
beide außer Atem.
„Ich habe die Beherrschung verloren, nicht wahr?“ fragte sie.
Jack lächelte. „Liebe lässt sich nicht einstellen wie die Zimmertemperatur mit einem Thermostat. Entweder ist sie eingeschaltet oder nicht.“
Sie seufzte. „Und unsere Liebe ist eingeschaltet?“
„Was glaubst du?“
„Mein Herz ist ganz aufgeregt.“
Seine Mundwinkel bogen sich nach oben. Er legte eine Hand auf ihre Brust.
„Ja. Ich spüre das Pochen.“
„Was spürst du noch?“ fragte sie.
„Deine Haut … sie ist hell und glatt wie feine Seide.“
Sie hob eine Hand und legte sie gegen seinen Brustkorb.
„Dein Herz schlägt genauso schnell.“
Er nickte. „Ja, ich weiß.“
„Hast du Angst?“
„Ja.“
„Vor dem, was gerade geschehen ist? Vor mir?“ wollte sie wissen.
„Weder vor dem einen noch vor dem anderen.“
„Wovor dann?“
Jack setzte sich im Bett auf und zog Isabella in seine Arme. Er hielt sie, als wäre sie ein Kind.
„In dem Augenblick, als ich in die Hotelhalle kam und das Gemälde an der Wand sah, war mir klar, dass mein Leben nie wieder wie früher sein würde. Ich kann dir nicht sagen, woher dieses Wissen kam. Es war einfach da. Dann sah ich dich, und – ja, ich gebe zu – zuerst habe ich dich für einen Geist gehalten.“
„Das habe ich bemerkt“, erwiderte sie fröhlich. „Der Schreck stand dir ins Gesicht geschrieben.“
„Ja, aber ich hatte auch Schuldgefühle. Es gab einen Auftrag, den ich erfüllen musste, und ich ließ zu, dass meine Gedanken von einer Frau beherrscht wurden, über die ich Ermittlungen anstellen musste.“
Auf ihrer Stirn erschienen Falten. Ihre Stimmung schlug um.
„Du hast mir nie gesagt, warum die US-Behörden an der Aufklärung von Onkel Franks Tod interessiert sind. Von dir habe ich nur erfahren, dass er … von einem Russen umgebracht wurde. Aber ich weiß, dass das FBI nicht nur aus diesem Grund ermittelt. Es steckt mehr dahinter.“
„Ich kann nicht darüber sprechen. Noch nicht.“
Isabella seufzte. „In Ordnung.“
„Nein“, antwortete er und schüttelte langsam den Kopf. „Das ist es nicht. Aber ich kann im Augenblick nicht anders handeln.“
Er spürte, dass sie sich ihm entzog, körperlich und emotional. Es tat weh, aber er hatte nichts anderes erwartet.
Sie verließ das Bett und suchte in dem Durcheinander aus Laken und Decken nach ihrem Nachthemd. Jack zog seine Trainingshose an, hob die Kissen hoch und holte das Nachthemd darunter hervor. Wortlos reichte er es Isabella.
„Danke“, murmelte sie und streifte es über.
„Hier, dein Morgenmantel … und deine Pantoletten.“
Sie erlaubte ihm, dass er sie ankleidete. Eine Hand auf seine Schulter gestützt, trat sie in die Hausschuhe.
„Wenn Onkel Thomas noch im Krankenhaus ist, fahre ich später nach Braden und sehe nach ihm.“
„Allein fährst du nicht.“
„Einer der Onkel kann mich begleiten.“
Jack sammelte Kraft für den Moment, in dem sie durch die Tür gehen und sein Zimmer verlassen würde. Als sie den Türknauf umgriff, hielt er sie auf.
„Du wolltest wissen, wovor ich Angst habe?“ fragte er.
Isabella zögerte und drehte sich zu ihm um.
„Ja.“
„Weißt du … es ist diese Wand aus Zorn zwischen uns. In der vergangenen Nacht hast du in meinen Armen geschlafen. Heute Morgen haben wir uns geliebt. Für mich ist es ernst, Isabella. Ich kann meine Gefühle für dich nicht einfach abschalten. Am meisten habe ich Angst davor, dass du mich hasst, wenn das alles hier vorüber ist.“
Sie sah ihn an, wie er vor ihr stand. Er war ein starker Mann mit einem muskulösen, durchtrainierten Körper. Aber das Eingeständnis, wie viel sie ihm bedeutete, erforderte mehr als nur physische Kraft.
„Nein, Jack. Ich könnte dich nicht hassen … selbst wenn ich wollte. Aber ich werde nicht gut fertig mit dem, was da über mich hereingebrochen ist. Zuerst habe ich meinen Vater verloren. Sein Tod war für mich, als risse man mir den Boden unter den Füßen weg. Dann wurde Onkel Frank ermordet, und plötzlich bin ich selbst in Gefahr. Ich mag nicht einmal daran denken, was hätte geschehen können, wenn du nicht hier gewesen wärst.“
„Lass mir etwas Zeit“, bat er. „Ich erkläre dir alles, sobald ich sicher sein kann, dass dadurch kein neuer Schaden entsteht.“
Isabella seufzte und nickte. „Das klingt fair.“
„Ich muss noch ein paar Telefongespräche führen. Dann gehe ich in den Speisesaal. Ich habe einen Bärenhunger.“
„Soll ich dir
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