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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
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hat“, murmelte Rufus. „Chromosomale DNA aus dreihundert Jahre alten Knochen zu gewinnen ist schwer genug. Das dürft ihr mir glauben.“
    David atmete tief durch. „Tut mir Leid. Du hast Recht. Wäre dir nicht letztes Jahr diese bahnbrechende Entdeckung gelungen, ständen wir heute schlechter da.“
    Rufus war ausreichend beschwichtigt.
    „Wo sind die Aufzeichnungen über Samuels letzte Testreihen? Vielleicht haben wir etwas übersehen.“
    „Ich habe sie hier“, sagte David. „Was mir fehlt, ist einfach etwas Glück.“
    „Dann auf das Glück“, sagte John. „Und auf ein ordentliches Frühstück. Ich sterbe vor Hunger.“
    „Oben in der Klinik wartet eine Frau, die einen langen Weg hinter sich hat und die ein Kind will. Wir sollten an das Versprechen denken, das sie Gott gegeben hat, und dafür sorgen, dass ihr Wunsch in Erfüllung geht.“
    Rufus schmunzelte und hob mit einer Pinzette das letzte Knochenstück auf.
    „Ironie … eine Ironie des Schicksals ist das.“
    „Was?“ fragte John.
    Rufus hielt das Knochenstück hoch. „Dieser Heilige hat Gott sein Leben geweiht. Und mit dem Leben dafür bezahlt.“
    David schüttelte den Kopf. „Er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Das achtzehnte Jahrhundert in Europa war ein Zeitalter, in dem Fanatismus und religiöse Heuchelei prächtig gediehen. Bartholomeo wurde als Ketzer verfolgt und gehängt. Kaum zehn Jahre später beteten die Gläubigen an seinem Sarg in der Hoffnung auf ein Wunder. Man stelle sich das vor.“
    „Aber die Wunder gab es wirklich. Vergiss das nicht“, sagte John. „Sie geschehen immer noch, seit Jahrhunderten. Bei seinem Tod galt Bartholomeo noch nicht als Heiliger. Die Kirche hat ihn später in diesen Stand erhoben. Was nicht leichtfertig geschieht, wie du weißt.“
    Rufus lächelte. „Jetzt erwecken wir diesen Mann Gottes im Leib einer Frau wieder zum Leben, die ihr Kind dem Dienst an Gott geweiht hat. Das ist die Ironie, die ich meine.“
    David nickte und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Er wählte eine neue Eizelle und begann, den Zellkern zu entfernen. Kurze Zeit später hob er den Blick.
    „Ich bin so weit, wenn ihr es seid“, sagte er.
    Rufus nickte. „Das ist der Rest, mein Freund. Wenn die Sache jetzt nicht funktioniert, bleibt uns nur noch Plan B.“
    „Plan B gibt es nicht“, murmelte David.
    Rufus schob seinen massigen Körper zwischen Labortischen und Geräten hindurch und ging zu dem Platz, an dem David arbeitete.
    „Hier … und sei taktvoll. Der Bursche war Mönch und soll enthaltsam gelebt haben; obwohl, früher nahm man das wohl nicht so genau.“
    Mit seiner derben Anspielung löste Rufus die nervöse Spannung. Die Männer lachten kurz auf. Dann begann David mit der Prozedur.
    „Schritt eins“, sagte er und nahm die chromosomale DNA, die Rufus ihm gereicht hatte. Er injizierte sie in die Petrischale neben die Eizelle, die er Maria Silvia entnommen hatte.
    „Schritt zwei“, fuhr er fort und setzte den Zellkern des toten Heiligen einem Stromstoß aus. Nicht Sperma, sondern der elektrische Schock sollte sein genetisches Material zum Leben erwecken.
    „Und nun Schritt drei“, kündigte er an, einen kritischen Blick auf das Geschehen werfend. Die anderen Männer traten zu ihm vor den Bildschirm.
    Wie durch ein Mikroskop, nur in vielfacher Vergrößerung, waren auf dem Monitor die entkernte Eizelle von Maria und die DNA des längst verstorbenen Mönchs zu sehen. Nach der Theorie lud der Stromstoß den Zellkern mit Energie auf. Das befähigte ihn, sich wie menschliches Sperma zu bewegen; er durchdrang die äußere Membran und das Zytoplasma der Eizelle und verschmolz mit ihr. Nur so konnte die Zellteilung in Gang kommen.
    Ihnen pochte das Herz bis zum Hals, während sie auf den Monitor starrten. Sie dachten an Samuel, der von ihnen gegangen war, bevor sie ihren Traum verwirklichen konnten, ihre Gedanken gingen zu Frank, der für diesen Traum umgebracht worden war, und sie beteten für Thomas, der ihn mit einem Zusammenbruch bezahlt hatte. Erlitten sie jetzt einen Fehlschlag, war das das Ende.
    Die Sekunden verstrichen. Dann schlug Rufus mit den Handflächen auf die Armlehnen seines Stuhls. „Das war’s“, sagte er. „Es funktioniert nicht.“ Er stand auf und streifte den Labormantel ab.
    John gab ihm mit einem bedächtigen Nicken Recht. Er wollte sich vom Monitor abwenden, als David plötzlich die Stimme erhob.
    „Wartet!“ rief er.
    Alle Blicke hefteten sich auf den Bildschirm.
    „Seht

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