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Eisrose

Eisrose

Titel: Eisrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martni
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heute nichts geändert, und so blieb ihm von Seiten der Familie nichts weiter als Valérie, die, so exzentrisch sie auch war, wenigstens so etwas wie einen Fixpunkt in seinem Leben darstellte.
    Er atmete tief aus, versuchte seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Ihm war nach einer warmen Dusche. Und dann würde er sich mit Vergnügen um diese herrlich aufsässige Möchtegern-Domina kümmern. Seine Motivation lag nicht mehr allein in Rache und Genugtuung begründet. Diese Person begann ihn zu faszinieren.
     
     

Kapitel 6
     
    Leahs Körper zitterte. Die Überheblichkeit und die Macht, mit der Dominik sie wie selbstverständlich in diesen Zustand manövriert hatte, klebte an ihr wie triefender Spott.
    Wie konnte er es wagen, sie hier hängen zu lassen? Sie befand sich in einem dämmrigen Schwebezustand zwischen Anspannung, Trauer und Wut. Aber auch Lust, entfacht durch die eindringliche Demütigung, die er ihr entgegengebracht hatte.
    Genau das war es, was ihren Zorn besonders entfachte. Sie hasste ihren Körper für diesen Verrat. Für diese Schwäche. Für den Wunsch nach Hingabe und Unterwerfung.
    Als sie sah, wie die Tür aufgeschlossen wurde, legte sie diesen gebündelten Zorn in ihren Blick. Dominik stand dicht vor ihr. Das weiße Hemd war nur halb zugeknöpft, sein Haar noch feucht vom Duschen, und Leah fand seinen Anblick abscheulich umwerfend. Ihre Nippel reagierten, indem sie lustvoll pochten.
    Verdammt! Sie musste dagegen ankämpfen.
    Sie musste ihre Atmung kontrollieren, die aufkommende Lust im Keim ersticken. Niemals sollte dieser Schuft auch nur einen Hauch dieser schwelenden Emotionen erahnen. Am besten verwandelte sie sich in einen gefühlslosen Stein.
    Während ihr diese Gedanken durch den Kopf schossen, kämpfte sie verzweifelt gegen die süße Erregung, welche sie überfiel. Der Plan, sich ihm emotionslos zu präsentieren, drohte zu scheitern. Sie wusste, sie glich vielmehr einem lüsternen Kätzchen, das von der Milch genascht hatte und nun nicht genug bekam. Für einen Moment schloss sie die Augen, verspürte den Wunsch, dass er sie packte und sündige Dinge mit ihr tat. Dinge, die ihr Kopf ablehnte, ihr Herz jedoch schmerzlich ersehnte.
    Er kam näher, hob ihr Kinn an, strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Leahs Körper begann ein Eigenleben zu führen. Entgegen ihrem Willen schmiegte sich ihr Gesicht seiner Hand entgegen.
    Ihm gefiel es sehr, wie sensibel sie auf kleinste Berührungen von ihm reagierte. Doch wie sollte er einschüchternd und teuflisch vorgehen, wenn ihn ihr süßes Anschmiegen aus dem Konzept brachte? Er unterdrückte ein Seufzen, mobilisierte seine sadistische Dominanz und schaffte es, diese Anwandlungen tief in sich zu vergraben.
    Streng blickte er sie an. Funkelnde Augen, die sie zu verschlingen drohten. „Wirst du mir nun gehorchen? Wirst du sagen, was ich hören möchte?“
    „Ich lasse mir keine Worte in den Mund legen. Schon gar nicht, wenn sie von einem feigen Kidnapper stammen.“
    Er hatte Mühe ein Lachen zu unterdrücken. Es gelang ihm dennoch, sie mit einem Gesichtsausdruck anzuschauen, der sie hätte zurückweichen lassen, wenn sie denn gekonnt hätte. Ein Blick, der nicht nur ihre Erscheinung erfasste, sondern in tief vergrabene Schichten ihres Seins drängte.
    „Du bist ziemlich vorlaut, und deine Manieren sind überaus schlecht! Sag, was ich hören möchte, oder ich lasse dich hier hängen, bis du schwarz wirst!“
    Sie hasste es, wenn ihr jemand befahl, was sie zu sagen hatte, oder ihr gar den Mund verbot. Hasste es wie die Pest. Und ihn – ja, ihn hasste sie sowieso.
    „Kommandiere gefälligst jemand anderen herum.“
    Ihre Widerborstigkeit gefiel ihm immer mehr. Am liebsten hätte er sie in seine Arme gerissen und leidenschaftlich geküsst, so anziehend fand er sie. Regungen die ihn köstlich durchfluteten, die ihm aber auch Angst machten. Es war lange her, dass er so etwas zuletzt gespürt hatte.
    Er riss an ihren Haaren, so hart, dass sie aufschrie.Ein lautes Klatschen, begleitet von einem Brennen auf ihrem Oberschenkel, ließ sie fast in Tränen ausbrechen.
    „Noch ein Ton und ich verpasse dir einen Knebelball und lasse dich den Rohrstock so lange spüren, bis dein gesamter Körper glüht. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich eine aufmüpfige Sklavin auf diese Weise zum dauerhaften Schweigen bringe.“ Das Lächeln um seine Mundwinkel erreichte seine Augen nicht. Es war so kalt, dass ihr erhitzter Körper zu frösteln begann.

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