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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ein Teil von ihr.“
    „Dann muss es wohl sein“, seufzte Mergun.
    Sie verabschiedeten sich von Nav, der ihnen so bereitwillig die Sehenswürdigkeiten und Kuriositäten seiner Welt gezeigt hatte.
    „Ich hoffe, Ihr kommt einmal wieder, Mergun. Und natürlich auch Ihr, Luun.“ Und dann verließen sie Navs Welt mit Hilfe eines gewaltigen Zaubers, den Luun aussprach. Schon im nächsten Moment befanden sie sich in einem der vielen Räume von Merguns Tempel.
    „Es war ein faszinierendes Erlebnis“, bekannte Mergun.
    „Für mich ebenfalls, obgleich ich schon des öfteren in Navs Welt gewesen bin“, erwiderte Luun. Er reichte Mergun die Hand.
    „Ich muss fort“, sagte er.
    „Wohin?“
    „Das ist nicht wichtig.“
    „Werdet Ihr wiederkommen, Luun?“
    „Sicher.“
    „Wann?“
    „Das vermag ich nicht im Voraus zu sagen, mein Freund. Wie Ihr vielleicht wisst, bevorzuge ich einen unsteten Lebenswandel.“
    „Auf Wiedersehen.“
    „Auf Wiedersehen.“
    Und damit verschwand Luun. Mergun fragte ich in seinem Innern, ob er wohl je hinter das Geheimnis des grauen Mannes kommen würde. Weisheit und Macht schlummerten in Luun, aber er zog es vor, im Hintergrund zu bleiben.
    Weshalb? Mergun ließ sich müde auf sein weiches Lager fallen und sah dem Spiel des Lichtes zu, welches durch die Fenster in den Raum fiel.

    *

    Wieder verging einige Zeit. Mergun kam sie nicht sehr lang vor, denn er war das Warten und das Nichtstun inzwischen gewöhnt. Er fing wieder an zu schreiben. Nach seiner GESCHICHTE EINES GOTTES schrieb er nun ein Buch über Nav und seine Welt. Er brauchte nicht so lange, wie bei seinen ersten Buch, um es fertig zu stellen: nur knapp dreißig Jahre.
    Noch mehr Zeit verging, und dann kehrte Luun eines Tages zurück. „Ich hatte Euch nicht so schnell zurückerwartet“, gestand ihm Mergun.
    Luuns Gesicht war ernst; Merguns Lächeln blieb unerwidert.
    „Was ist mit Euch, Luun?“
    „Mit mir ist nichts, aber mit Euch...“
    „Was?“
    „Ein Ereignis steht Euch bevor und es ist meine Aufgabe, Euch darauf vorzubereiten.“
    Merguns Züge wurden merklich düsterer. Wovon mochte der graue Mann sprechen?
    „Was ist das für ein Ereignis, das mir bevorsteht?“
    Luun sah Mergun eine Weile nachdenklich an. Seine grauen Augen bohrten sich in die des Gottes, so dass dieser das Gefühl bekam, sein Gegenüber blicke ihm direkt in die Seele.
    „Ihr werdet diesen Tempel verlassen“, erklärte Luun schließlich.
    „Aber.... die Leute hier brauchen mich!“
    „Ihr seid der Gott der Menschen von Balan und sie brauchen Euch, das ist richtig. Aber sie brauchen Euch nicht länger hier - in ihrer unmittelbaren Nähe.“
    „Wie...?“
    „Wenn Ihr bleibt, so sterbt Ihr, Mergun.“
    „Ich bin ein Gott und als solcher unsterblich.“
    „Die Unsterblichkeit hat ihre Grenzen und ihren Preis. Sie währt nur so lange, wie die Sterblichen an Euch glauben. Ich spreche die Wahrheit, Mergun. Ihr dürft hier nicht länger verweilen, wenn Ihr überleben wollt!“
    „Aber...“
    Ratlosigkeit erfasste Mergun. Er sank in einen großen, uralten Sessel. „Wohin soll die Reise denn gehen, Freund Luun?“
    „Kriin, der Götterbote, wird Dich demnächst mit seinen Himmelswagen aufsuchen und zum Berg der Götter bringen.“
    „Ich soll auf den Berg der Götter?“ Merguns Stirn legte sich in tiefe Falten. „Ich hasse die Götter! Ich verabscheue sie, sie ekeln mich an! Schließlich habe ich einst gegen zwei von ihnen gekämpft!“
    „Vergesst nie, dass Ihr selbst ein Gott seid, Mergun. Auch Ihr gehört zu den Göttern, selbst wenn Ihr Euch in mancher Hinsicht noch als Sterblicher fühlt.“
    Mergun zuckte mit den Schultern.
    „Nun denn, es wäre zumindest eine Abwechslung.“
    „Das auf jeden Fall.“
    „Aber mir ist nicht wohl bei den Gedanken. Ich habe Angst davor, zu werden wie Ahyr und Taykor.“
    „Der Berg Uytrirran, auf dem die Götter wohnen, wird Euch, so denke ich, gefallen.“
    „Wir werden sehen.“
    Sie sprachen dann noch über andere, belanglosere Dinge und schließlich entschwand Luun wieder. Mergun saß in seinen Sessel und dachte über das nach, was der graue Mann ihm gesagt hatte. Der Berg der Götter, genannt Uytrirran...
    Der Gedanke, diesen legendären Berg zu besteigen, faszinierte ihn plötzlich.
    Hatte er es nicht schon einmal vorgehabt? Damals, als er noch ein freier Wanderer gewesen war, auf der Suche nach einen Land, das auf keiner Karte verzeichnet war...

    *

    Wieder verging einige Zeit, doch waren

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