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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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kentern!"
    "Ich sage, die Segel werden nicht gerefft!" Krylls Stimme klang jetzt eisig und hart. Olkyr und Kraynar wechselten einen etwas verwunderten Blick und schwiegen dann.
    Lathors düstere Vorhersagen schienen sich zu erfüllen, als ein heftiger Windstoß die GEEDRA packte und sie für einige Augenblicke in eine Schräglage versetzte.
    Die Männer wurden durcheinandergewirbelt, während Kraynar und Olkyr verzweifelt das Ruder zu halten versuchten.
    "Wir müssen die Segel reffen!" rief Lathor, der drakanische Kapitän beschwörend.Wir haben keine andere Wahl!"
    Kryll verzog das Gesicht zu einer grimmigen Maske.
    "Wir müssen gar nichts!" war seine knappe Antwort, die das Getöse von Wind und Wellen schon fast verschluckte.

    *
    Die riesenhaften Wellen schaukelten die GEEDRA hin und her.
    Der Sturm wird uns wervolle Zeit kosten! durchfuhr es Kryll nicht ohne Grimm.
    Der König konnte es kaum erwarten, in Kuldan anzukommen und den Ring an sich zu bringen.
    Der Wind zerrte an seinem Umhang.
    Das Schiff rang verzweifelt und ächzend mit Wind und Wellen.
    "Dort! Seht!" war plötzlich Norjans Stimme zu hören. Der alte Ritter deutete mit der flachen Hand auf die See hinaus. Ein amorpher, glutäugiger Schuppenkopf ragte aus dem Wasser heraus.
    "Ein Locori!" entfuhr es Olkyr. Seine Züge verrieten Angst.
    Die Locori waren riesenhafte, echsenartige Monstren, deren Lebensraum die Tiefe der nördlichen Meere war. Immer wieder kam es vor, daß Schiffe angegriffen und die Tiefe hinabgerissen werden...
    "Diese Ungeheuer haben uns gerade noch gefehlt!" zischte Lathor.
    Die Männer des praganischen Langschiffes waren für ein paar Augenblicke wie erstarrt, während das Monstrum sich auf die GEEDRA zubewegte. Lathor wandte sich mit bleichem Gesicht an Kraynar.
    "Wir müssen schneller werden!" rief er.
    Aus der Stimme des Kapitäns sprachen nackte Furcht und ein hohes Maß an Verzweifelung.
    "Das wird nichts nützen! Dieses Biest ist auf jeden Fall schneller als die GEDDRA!" stellte Kraynar sachlich fest.
    Indessen war der Locori wieder untergetaucht.
    Wenn es ihm einfiel, direkt unter dem Bauch der GEEDRA wieder hervorzukommen, konnte das schon das Ende bedeuten...
    "Wir müssen den Kampf aufnehmen!" rief Kryll entschlossen. er wandte sich an seine Männer. "Macht die Harpunen bereit! Wenn der Locori das nächste Mal auftaucht, werden wir ihn töten!"
    Die Männer gehorchten wortlos und stellten sich mit ihren Harpunen an der Reling auf.
    Einige quälend lange Augenblicke hindurch geschah überhaupt nichts. Dann endlich tauchte das Monstrum - dicht bei der GEEDRA - wieder auf.
    "Jetzt!" gellte die Stimme des Königs und ein gutes Dutzend Harpunen wurde dem Locori entgegen geschickt.
    Der schuppige Körper bäumte sich verzweifelt auf, als der Hagel von Harpunen auf ihm abregnete. Lathor hatte angeordnet, daß die Seile, mit denen die Harpunen normalerweise mit dem Schiff verbunden waren, gekappt wurden, um zu verhindern, daß der Locori das ganze Schiff mit sich riß.
    Das markerschütternde Brüllen des Locori ließ Kryll zusammenfahren. An dem riesenhaften Körper wirkten die Harpunen nur wie kleine Nadeln.
    "Es ist ein Riese von einem Locori!" staunte Kraynar. In seiner Stimme klang in diesem Moment sogar soetwas wie Ehrfurcht mit.
    Kryll mußte sich an der Reling festhalten. Das Schiff schwankte zu stark, als daß man noch hätte freihändig auf den glitschigen Planken hätte stehen können.
    Indessen türmte der Wind die Wellen jetzt zu meterhohen Gebirgen auf.
    "Der Locori ist noch am Leben!" rief der Kapitän lauthals. Kryll sah, wie das Ungeheuer mit seinen riesenhaften Pranken versuchte, die Harpunen mit ihren furchtbaren Widerhaken zu entfernen.
    Das Wasser um ihn herum verfärbte sich rot. Seine reptilienartigen Facettenaugfen glänzten fiebrig und kalt.
    "Es bleibt uns keine andere Wahl! Wir müssen die Segel reffen!" rief Lathor nun, als er sah, wie der Sturm mit der GEEDRA spielte.
    "Die Segel bleiben wie sie sind!" hörte man Krylls Stimme.
    Die GEEDRA hatte unterdessen etwas Abstand
    "Ich hoffe, er verfolgt uns nicht!" meinte Norjan. "Sonst sind wir verloren! Wir haben nur noch wenige Harpunen!"
    Kryll stand wortlos an der Reling und hielt sich krampfhaft fest, um nicht über Bord gespült zu werden.
    Seine Züge waren düster, aber nicht verzweifelt.
    Er hielt nach dem dem Locori Ausschau. Aber das Ungeheuer war nicht mehr zu sehen.
    Er ist untergetaucht und folgt uns! dachte der König bei sich. Ein Gefühl des

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