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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dir das vielleicht etwas übertrieben vorkommt, aber ...“
    Keandir fiel ihm ins Wort. „Ich würde mich freuen, würdest du nicht nur wie ein König zu denken beginnen, sondern auch das Wachstum nachholen, das dir zu königlicher Würde noch fehlt. Warum fällt dir das so schwer? Den ersten Schritt hast du ja bereits getan!“
    In diesem Augenblick öffnete sich eine Tür, und der einäugige Prinz Sandrilas betrat den Hauptsaal des Palas. Der enge Berater und Vertraute des Königs entstammte einer Seitenlinie des Königshauses.
    Er hielt ein zusammengefaltetes Dokument in der Hand, das sorgfältig gesiegelt war.

Kapitel 5
    Der leichtsinnige Waffenmeister

    Es war ein magisches Siegel, das sich von einem begabten Magier so schließen ließ, dass es nur von einer ganz bestimmten Person geöffnet werden konnte. Andernfalls vernichtete sich das Dokument von selbst. Allerdings machten sich die Elben inzwischen kaum noch die Mühe, das Siegel eines Dokuments zu verzaubern, und es gab auch kaum noch Elbenmagier, die diese Kunst richtig beherrschten. Oft schon war deswegen ein Missgeschick passiert, etwa dass sich das Dokument ausgerechnet in den Händen desjenigen vernichtete, der es eigentlich erhalten sollte. Um so etwas zu vermeiden, benutzte man häufig die alten magischen Siegel, ohne sie jedoch mit einem Zauber zu belegen. Auf diese Weise sparte man natürlich auch die Gebühr für den Magier.
    „Entschuldigt mich, dass ich hier einfach so hereinplatze", bat Prinz Sandrilas. „Aber es ist soeben eine Nachricht per Brieftaube eingetroffen, mit dem Siegel höchster Dringlichkeit versehen."
    König Keandir nahm das Dokument entgegen. Am Siegel konnte er erkennen, wer ihm die Nachricht gesandt hatte und von wo. „Es ist von Lirandil!", stieß der König hervor. „Und die Taube wurde in Nithrandor auf ihren Weg nach Elbenhaven geschickt!"
    Daron hatte ein flaues Gefühl, als er den Namen der Stadt in Mittel-Elbiana vernahm. Er hatte sie gesehen, unter der Lichtglocke auf dem Gipfel des Nebelbergs, und sie war von wütenden Kampfgnomen angegriffen worden.
    Das konnte kein Zufall sein, dachte er und bedauerte gleichzeitig, dass Sarwen zurzeit zu schwach war, seine Gedanken zu lesen. Zumindest konnte er sie nicht spüren und erhielt erst recht keine geistige Antwort von ihr.
    König Keandir brach das Siegel und las stirnrunzelnd Lirandils Botschaft, dem weit gereisten elbischen Fährtensucher, der gewiss schon jeden Winkel des Zwischenlandes gesehen und erkundet hatte.
    „Lirandil ist auf seiner letzten Reise in den Süden offenbar bis nach Nithrandor gelangt", berichtete König Keandir. „Er schreibt, dass die Stadt angegriffen würde - und zwar von Gnomen und Trorks."
    „Dann war es also ein Ereignis aus der nahen Zukunft, das Sarwen und ich gesehen haben!", stieß Daron hervor.
    „Das ist bei diesen besonderen Zauberformeln zur Anrufung der Eldran durchaus möglich", stimmte König Keandir zu.
    Sein Gesichtsausdruck wirkte fassungslos.
    Prinz Sandrilas ergriff das Wort. Da ihm der Befehl über das Heer von Elbiana unterstand, sah er sich gezwungen, etwas zu unternehmen. „Ich werde alle Truppen in Alarmbereitschaft versetzen. Aber bis Nithrandor ist es weit und der Landweg zudem sehr unwegsam. Bis genug Elbenkrieger in der Nähe der Stadt sind, könnte es längst zu spät sein."
    „Lirandil schreibt, dass die Gnomen und Trorks Nithrandor mithilfe von Magie angreifen“, erklärte König Keandir. „Er meint, dass Daron und Sarwen unbedingt mit ihrem Riesenfledertier dorthin fliegen sollten, um die Verteidiger der Stadt zu unterstützen."
    „So schwach sind unsere Magier schon?“, meinte Sandrilas verächtlich. „Wenn das Elbenreich zu früheren Zeiten angegriffen wurde, haben unsere Magier und Schamanen ihre Kräfte vereinigt und durch ihre Zauberkräfte riesige Felsbrocken erschaffen, die aus dem Himmel auf unsere Feinde herabregneten und sie erschlugen. Und jetzt können sie nicht einmal mehr ein paar Gnomen Angst machen, ohne dass ihnen ein paar Kinder dabei helfen müssen?“ Der einäugige Elbenprinz machte eine abschätzige Geste. „So etwas hätte es damals nicht gegeben!“
    „Wir wissen nicht, ob zurzeit überhaupt genug Magier in Nithrandor weilen, um dem Angriff auf diese Weise begegnen zu können“, entgegnete Keandir. „Jedenfalls steht nichts darüber in dieser Botschaft. Ich nehme an, dass Lirandil gezwungen war, sich kurz zu fassen.“
    „Was mich wundert, ist, dass wir bisher keine

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