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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Daron wurde dazu ein warmer Trank gereicht, in dem einige belebende Kräutern aufgekocht waren. Erst da merkte Daron, wie sehr auch ihn die Ereignisse auf dem Nebelberg zugesetzt hatten.
    „Und nun berichte mir alles!“, forderte der König und atmete tief durch. Er nahm selbst einen Schluck des Tranks und fügte etwas ruhiger hinzu: „Damals, als die Flotte der Elben gerade in der Bucht von Elbenhaven gelandet war, versuchte Brass Elimbor, die Eldran anzurufen, um sie um Rat zu fragen. Er war damals unser oberste Schamane und darüber hinaus der älteste Elb, der je gelebt hat. Aber die Anstrengung hat ihn umgebracht.“
    Daron nickte, dann sagte er leise: „Sarwen kannte die Gefahr. Aber sie war der Überzeugung, stark genug zu sein.“ Und dann berichtete er seinem Großvater, was sich auf dem Nebelberg zugetragen hatte. Keine Einzelheit ließ er aus, und der König hörte ihm geduldig, wenn auch mit gerunzelter Stirn zu.
    Einen ganzen Krug des belebenden Tranks nahm er dabei zu sich, und auch Daron leerte in dieser Zeit sein Trinkgefäß. Durch die hohen Fenster des Hauptsaals schien bald die Morgensonne herein, während der König und sein Enkel immer noch an der großen Tafel saßen.
    Schließlich fragte der Elbenjunge: „Hast du irgendeine Nachricht aus Nithrandor erhalten? Wurde die Stadt von Gnomen angegriffen?“
    Keandir schüttelte den Kopf. „Nicht, dass ich davon gehört hätte – und du kannst sicher sein, dass ich innerhalb kürzester Zeit davon erfahren würde.“
    Das war durchaus anzunehmen, denn durch Brieftauben und Signalfeuer ließ sich eine Nachricht in Windeseile in ganz Elbiana verbreiten, und notfalls konnte auch Magie dafür eingesetzt werden. Aber seit die Fähigkeiten der Elbenmagier immer schwächer wurden, verließ man sich nicht mehr so gern auf deren Können. Zumindest nicht, wenn es um eine Nachricht von großer Wichtigkeit ging.
    „Hätten tatsächlich Gnomen Nithrandor angegriffen, wäre mir das ganz gewiss bekannt“, bekräftigte Keandir noch einmal. „Aber wenn du willst, kann ich eine Taube mit einer Botschaft ausschicken. Je nach Windverhältnissen werden wir dann in einem oder zwei Tagen eine Antwort erhalten.“
    „Ja, oder ich drehe einfach mal eine Runde mit Rarax über dem Gebiet“, schlug Daron vor.
    „Das würde ich dir im Moment nicht empfehlen“, widersprach Keandir. „Ich nehme an, dass das alles auch für euer Riesenfledertier recht anstrengend war und Rarax erst mal Ruhe braucht. So wie Sarwen – und wie du!“
    „Großvater“, begehrte Daron auf, „die Formel, die Sarwen anwandte, war stark genug, um Zeit und Raum zu verdrehen. Wir haben also Dinge gesehen, die in einer anderen Zeit stattfinden, und ich denke nicht, dass es die Vergangenheit war, denn ein Angriff der Gnomen auf Nithrandor wäre ganz bestimmt in unseren Geschichtsbüchern vermerkt, oder?“
    „Ich kann dir versichern, dass es einen solchen Angriff nie gegeben hat“, gab Keandir zu. „Schließlich lebe ich schon länger, als die Stadt überhaupt existiert.“ Er legte die Stirn in Falten und wirkte so ernst, wie Daron seinen Großvater bisher selten erlebt hatte.
    „Ich nehme an, dass der abtrünnige Magier Jarandil zum Knochenherrscher nach Skara geflohen ist, Großvater“, sprach Daron auf ihn ein. „Und das kann ja wohl nichts Gutes bedeuten. Oder glaubst du, dass Jarandil sich damit zufrieden geben wird, am Hof des Knochenherrschers ein paar Kunststücke vorzuführen und den Beifall der Blauling-Diener zu erheischen? Nein, ich denken, dass er einen Plan verfolgt und zusammen mit dem Knochenherrscher daran arbeitet, uns zu schaden.“
    „Dazu hat er nicht die Macht, Daron.“
    „Du solltest den Knochenherrscher nicht unterschätzen“, mahnte Daron. „Sarwen und ich waren schließlich an seinem Hof und haben gegen ihn gekämpft. Er ist ein Meister der Trugbilder, und auch wenn sein Reich nicht besonders groß erscheint, so würde ich nicht davon ausgehen, dass er ungefährlich ist.“
    Keandir lächelte. „Du beginnst, wie ein König zu denken“, stellte er fest. „Das gefällt mir.“
    Daron hingegen gefielen die Worte seines Großvaters ganz und gar nicht. Offenbar wollte Keandir die Unterhaltung auf ein Thema lenken, dass der Elbenjunge lieber mied.
    „Großvater, wenn du gesehen hättest, was wir gesehen haben, würdest du nicht daran zweifeln, dass dem Elbenreich eine große Gefahr droht“, sprach er beschwörend auf den Elbenkönig ein. „Ich verstehe, dass

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