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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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von Hell und Dunkel. Die Jahreszeiten flogen dahin.
    Schließlich sahen sie wieder die vertraute Landschaft um die Dunkle Festung. Der Wechsel von Tag und Nacht wurde langsamer, und die Elbenkinder erkannten, dass jenes Gewässer, das man zu ihrer Zeit den See der Finsternis nannte, wieder schwarz wie die Nacht war.
    Dann ging es für sie abwärts, und sie durchdrangen wieder Gestein und Erde und stießen nieder in die Kuppelhöhle.
    Xaror schien ihnen den Weg zu weisen, und es gab keine andere Möglichkeit, als diesem Pfad zu folgen.
    Sie rasten auf die dunkle Krone zu, die noch immer auf dem Steinblock lag und ihr schwarzes Licht verströmte. Jarandil und der Knochenherrscher sprangen zur Seite, als die Elbenkinder zusammen mit Xaror als geballte magische Kraft in die Krone fuhren. Sie glühte auf, wurde anschließend wieder dunkel - und dann schleuderte die Kraft, die sie erfasst hatte, die Krone empor. Aber anstatt gegen das Kuppeldach zu schlagen, drang sie einfach hindurch, als wäre dort keinerlei Widerstand.
    Sie schwebte, angetrieben von der geballten magischen Kraft der beiden Halbelben und des Dunklen Herrschers, hoch empor. Wieder folgte ein rascher werdender Wechsel von Tag und Nacht, der schließlich zu einem Flimmern wurde. Die Jahreszeiten kamen und gingen in rasender Geschwindigkeit, und die Gletscher der nahen Gebirge von Hocherde wuchsen manchmal stark an und zogen sich dann wieder zurück.
    Als der See der Finsternis schließlich seine dunkle Färbung verlor, verlangsamte sich der Wechsel von Tag und Nacht erneut. Die Krone schwebte als geisterhafte, durchscheinende Fata Morgana über der Hauptstadt des Dunklen Reichs und jagte dann geradewegs auf den Palast des Dunklen Herrschers zu.
    „Jetzt, Sarwen!“
    „Ja!“
    Innerhalb eines Augenblicks bündelten Daron und Sarwen noch einmal ihre Kräfte. Die Krone veränderte ihre Flugbahn. Sie gewann Festigkeit und torkelte durch die Luft.
    Ein geistiger Schrei ließ Daron und Sarwen bis ins Innerste ihrer Seele erschrecken.
    „Nein!“, dröhnte es, als die Krone in den See stürzte. Das dunkle Licht, das sie verbreitete, bildete innerhalb weniger Augenblicke einen schwarzen Flecken auf der Wasseroberfläche, der rasch größer wurde.
    Nur Augenblicke später kehrten die Seelen von Daron und Sarwen in ihre Körper zurück. Sie hörten den wütenden Schrei Xarors in ihren Köpfen, und dies mit einer derart durchdringenden Kraft, dass sie fürchteten, ihre Schädel müssten zerspringen.
    „Ihr werdet hier bleiben in meiner Gewalt!“, drohte Xaror. „Und für das büßen, was ihr getan habt!“
    Daron und Sarwen spürten einen Sog. Nicht nur ihre Seelen sollten diesmal durch die Zeit geschleudert werden, sondern auch ihre Körper. Und es gab keine Macht, die sie noch in der Vergangenheit hätte halten können. Nicht, nachdem die Krone in ihre Zeit zurückgekehrt war!
    Die beiden Elbenkinder spürten noch, wie Xaror sie mithilfe seiner Kräfte aufzuhalten versuchte, aber damit hatte er keinen Erfolg.
    „Es ist wirklich wie bei einem Hebel“, erkannte Sarwen. „So ähnlich beschrieben es auch die Schamanen der Alten Zeit in Athranor, die versuchten, Geistreisen durch die Zeit zu unternehmen.“
    „Ja, wie der Hebel bei einem Katapult!“, erreichte sie Darons besorgter Gedanke. „Wir können nur hoffen, dass es uns nicht ins Nirgendwo schleudert.“
    Alles begann sich um sie zu drehen. Sie wurden hineingezogen in einen Strudel aus Licht und Farben und verloren einen Augenblick später das Bewusstsein.
    Diese Reise war selbst gemessen an ihren Kräften zu viel …

Kapitel 14
    Das Erwachen

    „Daron!“
    Der Elbenjunge spürte, wie er an der Schulter gepackt wurde. Er schlug wie nach einem langen Schlaf die Augen auf und blickte in das Gesicht eines Elben, das ihm nur allzu bekannt war.
    „Lirandil!“, entfuhr es ihm. Er rappelte sich auf, obwohl er noch sehr benommen war, und wandte den Kopf.
    Sarwen kauerte neben ihm am Boden, und ihr schien das Erwachen mindestens so schwer zu fallen wie ihm.
    Sie befanden sich in dem kuppelartigen Raum mit den sich bewegenden Bildern aus der Vergangenheit an den Wänden.
    In der Mitte stand nach wie vor der Steinblock, allerdings war er zersprungen. Ein Riss zog sich bis zum Boden durch den Fels.
    Und die Dunkle Krone, die darauf gelegen hatte, war fort. Zurückgeblieben war nur ein schwarzer Fleck, der aussah wie eine verrußte Stelle, und von dort schien der Riss, der den Steinblock gespalten hatte,

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