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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Zwischenland ihr neues Reich gegründet hatten. Mit den Zaubersprüchen sollten die Quallenkrabbler vertrieben und damit verhindert werden, dass sie auch noch die letzten Pflanzen wegfraßen, die im windgepeitschten kalten Nordbergen gediehen.
    Als König Keandir durch eine Brieftaubenbotschaft von der großen Not erfahren hatte, die in dem weit entfernten Herzogtum herrschte, war ihm sofort der Gedanke gekommen, Daron und Sarwen mit dem Riesenfledertier Rarax auszuschicken, um Herzog Isidorn das kleine Buch zu überbringen. Ein Buch mit uralten Vertreibungszaubersprüchen, niedergeschrieben in einer weit zurückliegenden Zeit, in der die Magie der Elben noch sehr stark gewesen war. Gewiss war auch ein Spruch darin enthalten, mit dem man etwas gegen die Quallenkrabbler ausrichten konnte.
    „Buch der Vertreibungsmagie“ lautete der Titel des kleinen Bandes, der noch in der Alten Schrift verfasst war. Die war von den Elben benutzt worden, bevor sie mit ihren Schiffen das Zwischenland erreicht und dort ihr neues Reich Elbiana gegründet hatten. Sarwen beherrschte sowohl die Schrift als auch die Sprache aus Athranor, der Alten Heimat der Elben, in der viele ältere magische Schriften verfasst waren. Denn Sarwen war von der Magie der alten Zeit fasziniert und vertiefte sich immer wieder in die Bücher und Schriftrollen, die von den Elben aus Athranor mitgebracht worden waren und die in den Bibliotheken am Königshof von Elbenhaven lagerten. Es war das gesammelte Wissen der Elben – und vieles davon war schon fast vergessen.
    Während das Elbenmädchen es ihrem Bruder überlassen hatte, das gezähmte Riesenfledertier per Gedankenkraft zu lenken, hatte sich Sarwen während des Fluges in das „Buch der Vertreibungsmagie“ vertieft. Manche der Sprüche waren vollkommen rätselhaft und schienen keinerlei Sinn zu ergeben, obwohl Sarwen jedes einzelne Wort und jede Elbenrune kannte, aus denen sie sich zusammensetzten. Doch trotz allem blieb das Geschriebene für sie vielfach einfach mysteriös.
    Dennoch hätte Sarwen niemals gewagt, auch nur irgendeinen dieser Sprüche unbedacht auszusprechen, denn die Folgen waren nicht abzusehen. Zwar war die Magie der Elbenheit, seit sie die Alte Heimat verlassen hatten, immer schwächer geworden, und manche behaupteten sogar, dass die Kräfte der elbischen Schamanen und Magier schon vorher stark nachgelassen hatte. Aber in dieser Hinsicht waren Daron und Sarwen Ausnahmen: In ihnen war die Magie so stark, wie es seit vielen Zeitaltern bei den Elben nicht mehr der Fall gewesen war.
    Eine dunkle, aber mächtige Kraft war es, die ihrem Großvater König Keandir auf der Insel Naranduin begegnet und in ihm eingedrungen war, kurz bevor die Elbenschiffe das Zwischenland erreicht hatten. Und Keandir hatte diese Kraft seinen Söhnen und seinen Enkeln vererbt, wie es schien.
    Diese besondere Kraft war es unter anderem auch, die dafür sorgte, dass die beiden Elbenkinder ein so gewaltiges Geschöpf wie das Riesenfledertier Rarax zu beherrschen vermochten.
    Daron und Sarwen hatten mittlerweile die schneebedeckten Gebirgszüge an der Grenze zwischen Elbiana und Nordbergen erreicht. Schroffe Felsen ragten in den Himmel, und dazwischen gab es düstere Täler, in denen es selbst am Tag nicht hell wurde. Ein eisiger Wind wehte den beiden um die spitzen Ohren, die durch das seidige, sehr feine blauschwarze Haar stachen.
    Jeden Menschen hätte dieser Wind wohl innerhalb kürzester Zeit erfrieren lassen, aber den beiden Elbenkindern machte er nichts aus – und das, obwohl Sarwen nur ein Kleid aus dünner Elbenseide trug und auch das Wams ihres Zwillingsbruders aus dem gleichen fließenden Material bestand und keineswegs aus dicker Wolle. Aber Elben waren ziemlich unempfindlich gegen Kälte. Und wenn es wirklich einmal selbst für sie zu frostig wurde, half ein einfacher Wärmezauber, zu dem so gut wie jeder Elb fähig war. Selbst diejenigen, deren magische Fähigkeiten nur ganz schwach ausgeprägt waren.
    „Du hättest mich vorwarnen können, Daron!“, sandte Sarwen ihrem Bruder einen ärgerlichen Gedanken – denn die beiden Elbenzwillinge standen sich so nahe, dass jeder von ihnen die Gedanken des anderen lesen konnte.
    „Wir mussten aufsteigen, sonst hätten wir einen der Schneegipfel gerammt“, verteidigte sich Daron.
    „Aber doch nicht so plötzlich. Ich war so vertieft in die Zaubersprüche des Buches.“
    „Vielleicht ist dies nicht der passende Zeitpunkt, seine ganze Aufmerksamkeit von einem

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