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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Aber hier und heute geht es nur um die Krone. Und die ist mir wichtig genug, um auf euren Handel einzugehen. Davon abgesehen ergeben sich Turbulenzen und Verwirrungen mit unabsehbaren Folgen, wenn nicht alles, was nicht in die jeweilige Zeit gehört, möglichst schnell in seine eigene vertraute Zeit zurückkehrt.“
    „Wir sind gespannt, welchen Plan der Herrscher des Dunklen Reichs hat“, gestand Daron.
    „Oh, dieser Plan ist ganz einfach“, meinte Xaror. „In erster Linie erfordert er, dass ihr mir bedingungslosen Gehorsam entgegenbringt und alles tut, was ich von euch verlange.“
    Und noch während Xaror dies sagte, senkten sich die Wolken aus schwarzem Staub auf die beiden Elbenkinder.
    Sie wurden plötzlich von einer bleiernen Müdigkeit erfasst. Daron sah noch, wie Sarwen zu Boden sank, dann wurde alles dunkel um ihn herum.
    Das Letzte, was er wahrnahm, war die Stimme Xarors.
    „Jetzt seid ihr meine Werkzeuge!“

    Daron erwachte in einem Raum, in dem völlige Dunkelheit herrschte. Selbst mit seinen scharfen Elbenaugen konnte er nicht mal die Hand vor Augen sehen. Kein noch so schwacher Lichtstrahl drang in diesem Raum.
    „Sarwen?“
    „Ich bin hier“, erhielt er in Gedanken die Antwort seiner Zwillingsschwester. „Ganz in deiner Nähe.“
    „Hast du eine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist und wo Xaror uns hingebracht hat?“
    „Nein.“
    Im nächsten Moment war die Stimme Xarors zu vernehmen, und der Dunkle Herrscher gab ihnen die Antwort auf Darons Frage: „Dies ist ein Raum, in dem es nichts gibt. Nichts, was den Geist ablenken könnte. Kein Licht und kein Geräusch. Es ist außerdem kalt und klar. So könnt ihr die Kräfte eures Geistes sammeln, ohne dass ihr dabei von irgendetwas gestört oder abgelenkt werdet.“
    „Sammeln?“, fragte Daron laut – das heißt, er wollte eigentlich seine Stimme erheben, aber obwohl er ganz normal sprach, war nichts zu hören. Es blieb nur der Gedanke und ein schwacher Luftzug, der seinen Mund verließ.
    „Dieser Raum ist so beschaffen, dass er jegliches Geräusch und jegliches Licht und was immer eure Sinne abzulenken vermag, einfach verschluckt“, erklärte Xaror. „Auch ich benutze nur meine Gedankenstimme. Und der Zweck ist leicht zu verstehen: Ihr sollt mithilfe eures Geistes den Abgrund der Zeiten überbrücken. Ich habe das so oft versucht, und es ist mir nie gelungen. Aber bei euch wird es klappen ...“
    „Warum sollte etwas bei uns funktionieren, dass selbst Ihr nicht hinbekommen habt?“, fragte Sarwen. „Das erscheint mir nicht logisch!“
    „Ganz einfach: Weil alles, was sich in einer falschen Zeitebene aufhält, dazu neigt, in die eigene Zeit zurückzukehren, so wie Wasser vom Berg ins Tal fließt. Um die Dunkle Krone und meine Krieger in eurer Zeit zu halten, bedarf es einer großen Kraft. Und ebenso bedarf es einer Kraft, um euch hier zu halten. Wenn wir unsere Magie richtig bündeln und punktgenau einsetzen, wird beides gegeneinander ausgetauscht: das, was nicht in eure Zeit gehört, gegen das, was seinen Platz nicht in meiner Zeit hat.“
    „Aber Sarwen und ich sind nicht zu vergleichen mit all den Kriegern und Heerscharen, die Ihr in die Zukunft entsandt habt!“, gab Daron zu bedenken. „Von den enormen Kräften in der Dunklen Krone mal ganz abgesehen!“
    „Mit dem richtigen Hebel kann ein kleines Gewicht ein großes heben“, erwiderte Xaror. „Und genau das werden wir tun.“ In den Köpfen von Daron und Sarwen hallte ein widerliches Lachen. „Ich habe lange darauf gewartet, dieses Experiment einmal durchführen zu können! Ihr gebt mir nun die Gelegenheit dazu – allerdings wäre es mir lieber, wenn nicht meine Dunkle Krone der Einsatz wäre, um den es hier geht. Aber manches kann man sich eben nicht aussuchen.“

    Daron spürte ein Zittern, das den Boden durchlief. Im nächsten Moment war der Boden verschwunden, und Daron und Sarwen hatten das Gefühl zu fallen.
    „Unsere Kräfte verbinden sich!“, stellte Sarwen fest.
    „Ja, aber nicht nur miteinander“, erkannte Daron schaudernd, „sondern auch mit der Magie Xarors!“
    Plötzlich waren sie schwerelos und schwebten wie Geister durch die Mauern des Palasts, direkt durch Stein und Fels. Immer höher ging es. Sie sahen den Himmel über sich und unter sich den glitzernden See.
    Lichtstrahlen erschienen vor ihnen. Sie sahen Landschaften, Wesen, Gewässer, Wälder, Gebirge ... All das veränderte sich rasend schnell. Tag und Nacht wurden zu einem flirrenden Wechsel

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