sagte er zu Sarwen.
„Aber die Wahrheit darüber solltest du niemals gegenüber einem Zentauren äußern“, erwiderte das Elbenmädchen. „Es sei denn, du willst ihn unbedingt beleidigen.“
Sie flogen Richtung Norden. Dorthin, wo sich das Elbenreich befand. Ein stolzer, schriller Laut drang aus Rarax' Maul, nachdem der See der Finsternis und die Dunkle Festung hinter ihnen lagen.
Sie flogen ohne Pause, ohne eine einzige Zwischenlandung.
Als sie sich schließlich der Stadt Nithrandor näherten, sahen sie nirgends mehr Gnomenkrieger oder Trorks. Und auch ihre Belagerungsmaschinen und die Reitmammuts und Zugechsen waren verschwunden.
Nur die Spuren der schweren Räder und die Tritte der Mammuts, auf denen die Trork-Anführer geritten waren, konnte man hier und dort noch deutlich ausmachen.
Nachwort
„Der Zauber der Elben“ ist der dritte Band um die Elbenkinder. Ihre vorhergehenden Abenteuer erschienen unter den Titeln „Das Juwel der Elben“ und „Das Schwert der Elben“.
Die Elbenkinder Daron und Sarwen haben es gerade noch einmal geschafft, das Elbenreich zu retten, doch schon drohen neue Gefahren.
Die Abenteuer der Elbenkinder werden mit dem Band „Die Flammenspeere der Elben“ fortgesetzt, in dem die Erfindungen des magisch minderbegabten Waffenmeisters Thamandor eine besondere Rolle spielen werden.
Wer sich näher für das Zwischenland der Elben interessiert, sollte sich unbedingt auf meiner Homepage www.AlfredBekker.de umsehen. Dort gibt es einen Bereich mit der Bezeichnung „Elben & Elbenkinder“, wo es neben Informationen zu meinen Fantasy-Büchern auch Karten zu sehen gibt, die die verschiedenen Reiche des Zwischenlandes zeigen, in dem die Abenteuer der Elben spielen. Außerdem kannst du mir unter der eMail-Adresse
[email protected] deine Meinung schreiben.
Wer sich für die Vorgeschichte der Elbenkinder-Romane interessiert, dem sei meine große Elben-Trilogie mit den Bänden „Das Reich der Elben“, „Die Könige der Elben“ und „Der Krieg der Elben“ empfohlen. Darin wird unter anderem beschrieben, wie die Elben ins Zwischenland kamen und was mit den Eltern von Daron und Sarwen geschah.
Alfred Bekker,
Lengerich, April 2009
Alfred Bekker
Elbenkinder 4
Die Flammenspeere der Elben
Inhalt
Kapitel 1: Ein Nachtmahr greift an
Kapitel 2: Magisches Licht
Kapitel 3: Der Schatz im Berg
Kapitel 4: Rabenschwarzes Verhängnis
Kapitel 5: Im Bann der Finsternis
Kapitel 6: Die Reise nach Berghaven
Kapitel 7: Auf dem Elbenturm
Kapitel 8: Ein erschöpfter Zentaur
Kapitel 9: Feuer gegen Feuer
Kapitel 10: Das brennende Waldreich
Kapitel 11: Das zweite Riesenfledertiere
Kapitel 12: Schlafmagie
Kapitel 13: Auf der Spur der Diebe
Nachwort
Kapitel 1
Ein Nachtmahr greift an
„Vorsicht!“
Es war ein intensiver Gedanke, der Sarwen erreichte, und er kam von ihrem Bruders Daron. Im nächsten Moment machte Rarax, das Riesenfledertier, auf dem sie saßen, einen Satz nach oben, indem es ein paar Mal kräftig mit den Flügeln schlug.
Das Elbenmädchen krallte sich mit einer Hand im Fell des drachengroßen Flugungeheuers fest. In der anderen hielt sie ein Buch, dessen Seiten kaum größer als ihre Handfläche waren.
Während Daron das Riesenfledertier mit der magischen Kraft seines Willens die letzten Stunden über gelenkt hatte, war Sarwen ganz und gar in das kleine Buch vertieft gewesen. Es enthielt eine Sammlung sehr seltener Zaubersprüche und stammte aus einer der Bibliotheken von Elbenhaven. Keandir, der König des Elbenreichs und Großvater der beiden Elbenkinder, hatte ihnen den Auftrag erteilt, dieses Buch so schnell wie möglich in die weit entfernte Elbenstadt Berghaven zu bringen.
Normalerweise spielte Zeit für die Elben keine Rolle. Ihr Leben währte so lang, dass es einer Ewigkeit glich. Daron und Sarwen waren schon über hundert Jahre alt, aber bei vielen erwachsenen Elben zählte das Lebensalter nach Jahrtausenden. Ob etwas heute, morgen oder erst in ein paar Jahrzehnten erledigt wurde, darauf kam es normalerweise nicht so sehr an.
Eigentlich hätte ihr Großvater Keandir daher auch abwarten können, bis der Herzog von Nordbergen mal wieder mit seinem Schiff in Elbenhaven anlegte und dem König in seiner Burg einen Besuch abstattete, um ihm bei dieser Gelegenheit das kleine Buch mit den Zauberformeln zu übergeben.
Aber in diesem Fall drängte die Zeit. An der Küste Nordbergens gab es die schlimmste Quallenkrabblerplage, seit die Elben im