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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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es leider überhaupt nicht nach Regen aussah.
    Immerhin war die größte Gefahr gebannt. Das Feuer würde sich Stunde um Stunde mehr zurückziehen, auch wenn noch immer Rauchschwaden über den Himmel zogen.
    Sorabos bot den drei Elben Unterkunft in seinem Zelt an, aber sie lehnten höflich ab, denn die beiden Elbenkinder wollten lieber in Rarax‘ Nähe kampieren, um sicherzugehen, dass das Riesenfledertier keinen Unfug anstellte, und Thamandor wollte seine Flammenspeere nicht aus den Augen lassen. Wenn er sie auf dem Rücken des Monstrums schnallte, bevor er sich zum Schlafen legte, traute sich vermutlich niemand an die Waffen heran. Und abgesehen davon blieb immer mindestens einer von ihnen wach.
    Das Einzige, was Thamandor Sorgen bereitete, war der Gargoyle, den Sarwen entdeckt hatte.
    „Es war ein sehr schwacher Gargoyle“, versicherte ihm das Elbenmädchen, als er seine Bedenken äußerte. „Wäre es anders gewesen, hätte ich ihn schon früher entdeckt, weil ich dann seine Kraft gespürt hätte.“
    „In meiner Werkstatt bewahre ich die Flammenspeere immer in einer verschlossenen Kammer auf …“
    „Was allerdings gegen Gargoyles nicht unbedingt etwas nützt“, klärte ihn Sarwen auf. „Einige von ihnen können nämlich Wände durchdringen, insbesondere Steinwände.“
    „… und habe sie außerdem noch festgekettet“, vollendete Thamandor seinen Satz, den Sarwen unterbrochen hatte.
    „In diesem Fall hätten es die Gargoyles wahrscheinlich etwas schwerer“, meinte sie. „Aber da wir ständig Wache halten und die kleinen Monster sofort zu Stein werden, wenn man sie entdeckt, sollten wir uns keine übertriebenen Sorgen um sie machen.“
    „Ihr solltet euch aber Sorgen wegen Jarandil machen“, entgegnete Thamandor. „Natürlich würde er gern die Flammenspeere in seinen Besitz bringen, da es die mächtigsten Waffen des Elbenreichs sind. Aber in erster Linie will er die Macht im Elbenreich übernehmen und eurem Großvater den Thron rauben. Deswegen hat er doch damals dessen magisches Schwert gestohlen und mit einer Armee aus Gnomen und Trorks Nithrandor angegriffen.“
    „Worauf wollt Ihr hinaus, Thamandor?“, fragte Sarwen verwirrt, denn die Gedanken des Waffenmeisters konnte sie leider nicht lesen.
    „Ganz einfach“, antwortete dieser. „Jarandil könnte es auch auf euch abgesehen haben. Denn es würde Keandir mehr schaden, würde der Lump die königlichen Erben in seine Gewalt bekommen.“
    „Das ist nicht von der Hand zu weisen, das musst du zugeben“, sandte Daron einen Gedanken an Sarwen.
    „Wir werden einfach aufpassen“, antwortete sie ihm. „ Und bis jetzt war da ja auch nur dieser eine und wirklich äußerst winzige und schwache Gargoyle an Sorabos’ Helm.“

    Später saßen sie mit Sorabos und einigen anderen Zentauren an einem Lagerfeuer. Dass man auf der Lichtung Feuer entfacht hatte, mutete angesichts der Brandkatastrophe, der das Waldreich um ein Haar entkommen war, schon seltsam an. Andererseits gab es für die Zentauren keine andere Möglichkeit, eine warme Mahlzeit zuzubereiten und in der Nacht etwas Licht zu haben.
    Zudem waren nicht nur Zentauren vor der Feuersbrunst geflohen, sondern auch viele wilde Tiere, die durch die Lagerfeuer ferngehalten wurden.
    „Mit euren Flügen tagsüber erweist ihr uns wirklich einen großen Dienst“, sagte der Ratsälteste der südlichen Stämme zu den drei Elben. „Auf diese Weise bekommen wir die Lage unter Kontrolle und sind sofort informiert, falls doch noch irgendwo wieder ein Feuer aufflammt. Und das kann jederzeit geschehen, dafür reicht es schon, wenn der Wind auffrischt.“
    „Ich denke, das Schlimmste ist überstanden“, war Thamandor zuversichtlich.
    „Ja“, gestand Sorabos zu, „aber ein solches Feuer kann sich immer wieder ereignen. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, wenn auch wir ein paar dieser Riesenfledertiere zähmen könnten. Würden wir regelmäßige Patrouillenflüge durchführen können, wüssten wir frühzeitig, wo ein Feuer ausbricht, und könnten es vielleicht noch löschen, bevor es sich zu einem unkontrollierbaren Waldbrand ausbreitet.“
    „Nun, es flattern ja seit dem Großen Krieg genug herrenlose Riesenfledertiere im Zwischenland herum“, meinte Thamandor. „Sie transportierten damals die Krieger des Dunklen Herrschers, doch seit dieser besiegt ist, braucht sie niemand mehr. Ich hätte da auch schon eine Idee für einen Mechanismus, mit dem man Riesenfledertiere einfangen kann.

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