Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
wird zwar sicher noch eine Weile dauern, aber wir glauben nicht, dass uns die Flammen noch erreichen.“
    „Das ist eine gute Nachricht!“

    Der Mond war inzwischen aufgegangen und stand wie ein großes Auge am Himmel. Manchmal zogen noch schwarze Rauchschwaden an ihm vorbei und verdeckten ihn dann für wenige Augenblicke.
    „Bis zum Morgen sollten wir wohl noch bleiben“, sagte Thamandor zu Daron und Sarwen. „Vielleicht werden wir sogar den ganzen nächsten Tag abwarten müssen. Dann erst werden die Brände überall erstickt sein. Es kann sogar sein, dass sie hier und dort noch mal aufflammen und wir noch einmal eingreifen müssen.“ Thamandor verzog leicht das Gesicht, ehe er hinzufügte: „Gern denke ich nicht daran, aber wenn es keine andere Möglichkeit gibt, werde ich wohl noch einmal auf dem Rücken eures Riesenfledertiers reiten müssen“
    „Für diesen Fall sollten wir uns alle etwas ausruhen“, schlug Sarwen zu und gähnte, was bei Elben äußerst selten vorkam.
    „Ist diese unelbische Müdigkeit vielleicht das Erbe unserer menschlichen Mutter?“ , fragte Daron sie in Gedanken.
    „Nein, es sind die Nachwirkungen des Zaubers des vollkommenen Sehens“, war Sarwen überzeugt. „Spürst du es auch?“
    „Ja“, murmelte Daron. „Allerdings habe ich abgesehen von der Kreatur am Helm des Ratsältesten keines der Biester mehr zu Gesicht bekommen.“
    „Ich auch nicht“, gab Sarwen zurück.
    „He, wovon redet ihr?“, fragte Thamandor. „Ich weiß, dass ihr gegenseitig eure Gedanken lesen könnt und deshalb manchmal Unterhaltungen führt, die nur zur Hälfte oder gar nicht hörbar sind. Aber findet ihr das mir gegenüber nicht unhöflich?“
    Die beiden Elbenkinder sahen Thamandor irritiert an.
    „Wieso?“, fragten sie wie aus einem Mund, da sie offenbar im selben Moment den gleichen Gedanken hatten.
    „Also entweder ihr unterhaltet euch komplett in Gedanken, oder ihr führt euer Gespräch vom Anfang bis Ende laut, sonst irritiert ihr mich völlig.“
    „Tut uns leid“, sagte Sarwen. „Es war keineswegs unsere Absicht, Euch zu verwirren, werter Thamandor.“
    „Und was war da am Helm des Ratsältesten?“, wollte Thamandor wissen. „Wovon habt ihr da gerade gesprochen?“
    „Ein winziger Gargoyle“, erklärte Daron.
    Und Sarwen ergänzte: „Das bedeutet, dass uns Jarandil auch hier beobachten lässt.“
    Thamandor schüttelte den Kopf. „Ich möchte nur zu gern wissen, was er sich davon verspricht …“
    „Das werden wir sicherlich früher erfahren, als uns lieb ist“, befürchtete Sarwen.

    Am nächsten Tag flogen Daron und Sarwen zusammen mit Thamandor eine Kontrollrunde, um die Lage zu erkunden. Der Brand war an fielen Stellen bereits erstickt, doch andernorts züngelten noch immer turmhohe Flammen. Hier und dort brachte Thamandor seinen Flammenspeeren noch einmal in Einsatz, um ein Gegenfeuer zu legen.
    Rarax gefiel es überhaupt nicht, sich den Bränden erneut so weit nähern zu müssen, weil er dabei natürlich viel Rauch einatmen musste. Er schnaufte und schniefte und stieß röchelnde Laute aus, als stände er kurz vorm Ersticken.
    Aber Daron und Sarwen kannten ihn gut genug, um nicht allzu beunruhigt zu sein. Und außerdem konnten sie sein Herz schlagen und sein Blut durch seine Adern rauschen hören, wenn sie sich darauf konzentrierten. Daher wussten sie, dass Rarax der Rauch zwar in der Nase kitzelte, aber dass ansonsten alles mit ihm in Ordnung war.
    „Er sollte sich beim Theater von Elbenhaven für eine Hauptrolle bewerben“, meinte Daron in Gedanken.
    Sarwen konnte ihm da nur zustimmen. „Nur mit dem Text dürfte er Schwierigkeiten haben.“
    Die Zwillinge kicherten.
    Thamandor warf den Elbenkindern einen Blick zu und runzelte missmutig die Stirn. Er glaubte, dass sich Daron und Sarwen über ihn lustig machten, weil er selbst für einen Elben recht blass um die Nase geworden war. Das Fliegen bekam ihm nämlich überhaupt nicht.
    „Lacht ihr etwa über mich?“, grollte er.
    „Das würde uns niemals einfallen, werter Thamandor“, versicherte Daron.
    Und Sarwen dachte: „Auf jeden Fall ist Rarax ein besserer Schauspieler als du!“

    Später kehrten sie ins Lager der Zentauren zurück. Sie würden wohl noch tagelang bleiben und abwarten mussten, bis alle Brandherde erstickt waren. Einige der etwas älteren Zentauren, die schon öfter kleinere Waldbrände miterlebt hatten, behaupteten, dass es sogar Wochen dauern konnte, bis alle Flammen erloschen waren, zumal

Weitere Kostenlose Bücher