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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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über der Lichtung, auf der eine gespenstische Stille herrschte. Der Nebel hatte sich längst verzogen.
    Die Zentauren lagen allesamt schlafend im Gras. Auch die Wächter waren in sich zusammengesunken.
    Der grollende Laut, den er zuletzt gehört und der ihn schließlich auch wieder geweckt hatte, war nichts anderes als
    das Schnarchen von Rarax.
    Daron erhob sich. Sarwen und Thamandor schliefen ebenfalls. Undeutlich nahm er die wirren Traumgedanken seiner Schwester wahr.
    Und dann fiel sein Blick dorthin, wo Thamandor die Flammenspeere auf Rarax‘ Rücken geschnallt hatte.
    Sie waren fort!

    Sarwen stöhnte auf und blinzelte. Es war wohl Darons erschrockener, sehr eindringlicher Gedanke, der sie aus dem tiefen Schlaf geweckt hatte, in den sie, genau wie alle anderen, gefallen war.
    „Aufwachen! Jetzt ist keine Zeit, weiter vor sich hinzuschnarchen!“, rief Daron laut. „Die Flammenspeere wurden gestohlen!“
    Sarwen schlug die Augen auf, rieb sie sich und blickte dorthin, wo die einzigartigen Waffen eigentlich hätten sein müssen.
    „Das ist doch nicht möglich!“, entfuhr es dem Elbenmädchen, das daraufhin Thamandor wachrüttelte.
    Der war sofort auf den Beinen, sah sich um und griff nach seinen Einhandarmbrüsten, die er am Gürtel trug. Doch nirgends war jemand zu entdecken, der mit dem Diebstahl der Flammenspeere etwas zu tun haben konnte.
    „Ich habe von Whanur-Echsenkriegern geträumt, die ins Lager kamen, nachdem die Magie der Nebelwolke uns alle einschlafen ließ“, berichtete Sarwen. Sie schloss für einen Moment wieder die Augen, als würde es ihr helfen, sich besser an den Traum zu erinnern.
    „Das muss dann wohl der gleiche Traum gewesen sein, den auch ich hatte“, sagte Daron. „Und wahrscheinlich ist es genau das, was hier geschehen ist. Die Echsenmänner haben die Flammenlanzen geholt und sind wahrscheinlich schon auf dem Weg zu ihren Herren“
    „Jarandil und dem Knochenherrscher!“, sagte Sarwen erschrocken.
    „Seltsam, ich habe gar nichts geträumt!“, erklärte Thamandor und steckte seine Waffen wieder weg, denn es gab niemanden in der Nähe, den er damit hätte bekämpfen können.
    „Wir müssen ihnen sofort folgen!“, erklärte Daron. „Wenn sie wirklich auf gezähmten Riesenfledertieren reiten, sind sie sonst über alle Berge!“
    Der Verdacht, dass man sie im Waldreich erwartet hatte, war damit so gut wie bestätigt. Allerdings hatten es Jarandil und seine Helfershelfer wohl nicht darauf abgesehen, die Enkel des Elbenkönigs zu entführen, sondern hatten einzig und allein die Flammenspeere in ihren Besitz bringen wollen.
    „Wahrscheinlich hat Jarandil uns nur deswegen verschont, weil er unsere magische Kraft fürchtet“ , sandte Sarwen einen Gedanke an ihren Bruder. „ Aber was diesen Schlafzauber betrifft – alle Achtung! Zumal die Echsenmänner davon nicht betroffen waren.“
    „Jarandil scheint sich weiterzuentwickeln und noch viel dazugelernt zu haben“, stimmte Daron zu.
    Er war inzwischen vom Rücken des Riesenfledertiers geklettert und ging zu dessen Kopf. Rarax schnarchte immer noch gemütlich vor sich hin.
    Mit der Hand berührte der Elbenjunge den Kopf an einer bestimmten Stelle und sandte einen sehr intensiven Gedanken.
    „Wach endlich auf!“
    Aber die einzige Reaktion darauf war, dass Rarax‘ Herz etwas schneller schlug. Dann beruhigte sich der Puls des Flugungeheuers wieder, und Rarax fiel zurück in den Tiefschlaf.
    „Na los, du bist doch kein Murmeltier im Winterschlaf!“ Darons Augen wurden pechschwarz, als er diesen Gedanken von sich gab.
    Es war richtiggehend ein geistiger Schrei, und unter normalen Umständen hätte das Riesenfledertier wütend aufgebrüllt. Aber jetzt geschah … gar nichts!
    „Ich schlage vor, ihr helft mal mit etwas Magie nach“, meinte Thamandor, als Daron erzählt hatte, was los war. „Ich bin in dieser Sache zwar nun wirklich kein Fachmann, aber ich fürchte, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, sonst werde ich meine Flammenspeere nie mehr zurückgekommen!“
    „Man wird sie in den Turm des Knochenherrschers in Skara bringen“, murmelte Daron. „Dort wird Jarandil in aller Ruhe ausprobieren wollen, wie man mit ihnen umgeht.“
    „Wenn wir Glück haben, brennt er dabei den ganzen Turm nieder“, meinte Sarwen.
    „O bitte, keine dummen Scherze jetzt!“, rief Thamandor in zunehmender Verzweiflung. Er raufte sich die Haare und grübelte über eine Möglichkeit nach, die Diebe noch einzuholen. „Gibt es denn keinen

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