Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
theoretisch.“
    „So?“, fragten Thamandor und Daron beide gleichermaßen überrascht.
    „Die Möglichkeit besteht zumindest“, erklärte Sarwen. „Es muss uns nur gelingen, die magischen Kräfte zurückfließen zu lassen, die der geisterhafte Angreifer den Waffen und den Flugungeheuern entzogen hat.“
    „Aber Sarwen, das ist eine Art von Zauberei, die zuletzt in Athranor, der Alten Heimat der Elben, angewandt wurde, lange bevor unser Ur-Urgroßvater Eandorn lebte und die Flotte gebaut wurde, mit der die Elben die Alte Heimat verließen.“
    „Ich meine ja nur, dass Thamandor nicht vorschnell aus lauter Verzweiflung Kleinholz aus den Flammenspeeren machen sollte“, sagte Sarwen ernüchtert.

Kapitel 4:
    Zentaurenholz

    Die Sonne stand schon sehr tief, und es würde nicht mehr lange dauern, bis es dunkel wurde.
    Eigentlich wollten sie sofort aufbrechen und diesen Ort des Schreckens verlassen, aber das war nicht möglich. Schnell stellte sich heraus, dass Rarax zu schwach war, um sich in die Lüfte zu erheben.
    Daron versuchte mehrfach, das Riesenfledertier dazu zu bewegen, die Flügel auszubreiten und wenigstens einen Versuch zu unternehmen. Aber das Einzige, was er damit erreichte, war, dass Rarax eine Reihe von herzerweichenden Klagelauten ausstieß.
    So jämmerlich hatte Rarax noch nie geklungen. Zumindest nicht in der Zeit, in der sich das Monstrum nun schon in der Obhut der beiden Elbenkinder befand.
    „Es wird wohl auch nichts nützen, wenn wir unsere Kräfte vereinen“, war Daron überzeugt. „Selbst ein noch so starker Befehl könnte Rarax im Moment nicht zum Fliegen bewegen.“
    Sarwen nickte. „Ja, ihm fehlt einfach die Kraft.“
    „Wachsen in diesem verfluchten Wald nicht unzählige Heilkräuter?“, mischte sich Thamandor ein. „Unsere Heiler gehen immer wieder in diesen Wälder auf die Suche, und der Großteil der Heilpflanzen, die im Elbenreich Anwendung finden, stammt von hier.“
    „Ja, da wird sich schon etwas finden lassen“, war Sarwen ganz zuversichtlich. „Allerdings ist fraglich, wie schnell es wirkt. Die Nacht über werden wir wohl hier verbringen müssen.“
    „Und das ohne die Möglichkeit, sich mit den Flammenlanzen zu wehren“, klagte Thamandor. „Außerdem müssen wir damit rechnen, dass dieser düstere Baumgeist zurückkehrt und uns erneut heimsucht. Oder glaubt ihr vielleicht, dass der so schnell aufgibt?“ Der Erfinder schüttelte den Kopf. „Viel können wir über diese Kreatur ja wohl nicht sagen, außer dass sie wirklich hartnäckig ist, wenn es darum geht, uns das Leben schwerzumachen.“ Er berührte mit den Händen die Griffe seiner Einhandarmbrüste und fügte hinzu: „Aber falls sich das Biest noch mal zeigen sollte, bin ich darauf vorbereitet!“

    Ein letztes Mal versuchten Daron und Sarwen, das Riesenfledertier mit einem einfachen Kräftigungszauber wieder flugfähig zu machen. Dann gaben sie es auf. Es hatte einfach keinen Sinn.
    Daraufhin schlug Sarwen vor: „Ich werde mich ein wenig im Wald umsehen, ob ich nicht noch vor Einbruch der Dunkelheit eine Kolonie von Sinnlosen finde.“
    Die Sinnlose war eine Heilblume, die in den dichten Wäldern des Waldreichs wuchs. Im Elbenreich wurden alle möglichen Arzneien daraus hergestellt. Ihren seltsamen Namen verdankte die Pflanze einer Legende. In Athranor, der Alten Heimat der Elben, hatte es eine Heilerin namens Máthrawina gegeben. Sie hatte diese Pflanzenart bei einer Waldwanderung entdeckt und sich darüber gewundert, dass sie unter dem dichten Blätterdach blühte, wohin kaum ein Sonnenstrahl gelangte. Das erschien ihr sinnlos, und so nannte sie die Pflanze „die Sinnlose“. Es war eine magische Kraft, die es dem Gewächs ermöglichte, gerade dort zu blühen, wo es eigentlich unmöglich war.
    „Es kommt nicht in Frage, dass du dich allein auf den Weg machst“, widersprach Thamandor. „Du könntest auf den Baumgeist treffen.“
    „Es geht nicht anders“, sagte Sarwen, und ihre Augen wurden für einen Moment pechschwarz. Sie berührte ihre rechte Schläfe mit Daumen und Mittelfinger der rechten Hand, und die angestrengte Falte auf ihrer Stirn ließ sie so aussehen, als würde sie aufmerksam lauschen.
    In Wahrheit aber setzte sie ihre magischen Sinne ein. Auch wenn die ihr beim Kampf gegen den Baumgeist nicht hatte helfen können, sie funktionierten einwandfrei.
    „Ich spüre, dass eine Kolonie der Sinnlosen gar nicht weit entfernt ist, und daraus müsste sich etwas brauen lassen, was das

Weitere Kostenlose Bücher