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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sarwen schon begegnet waren. Vor allem aber waren die Waldaffen friedlich. Jedenfalls hatte niemand je gehört, dass sie einen Elben oder Zentauren angegriffen hätten.
    Das geflügelte Affenjunges kletterte seiner Mutter auf den Rücken und diese einen der Bäume empor. Dann schwang sie sich an einer Liane weiter zur nächsten Baumkrone.
    Mitten im Schwung ließ die Affenmutter los. Sowohl das Junge als auch das Elterntier breiteten die Flügel aus und glitten mit großer Sicherheit zu einem der Nachbarbäume. Ein paar weitere kräftige Flügelschläge ließ sie emporsteigen, und schon nach wenigen Augenblicken waren sie verschwunden. Das schrille Fiepen des Jungen klang allen drei Elben allerdings noch unangenehm laut in den empfindlichen Ohren.
    „Es ist verwirrend“, gestand Daron in Gedanken.
    „Dass du dich auf deine magischen Sinne nicht mehr verlassen kannst?“
    „Zumindest nicht mehr voll und ganz“, schränkte Daron ein.
    „Vielleicht rächt es sich nun, dass wir das in der Vergangenheit so sehr getan haben“, meinte Sarwen.
    Daron zuckte mit den Schultern. „ Wer hätte auch ahnen können, dass wir mal in so eine Lage geraten.“
    Thamandor, der ziemlich ungeduldig wirkte, meldete sich wieder zu Wort. „Könnt ihr zwei eure geistigen Unterhaltungen nicht auch über größere Entfernungen führen? Dann könnten wir uns nämlich schon mal auf den Weg zu diesen Blumen machen. Euer Flugungeheuer wird es euch danken.“
    Wie zur Bestätigung ließ Rarax ein dumpfes Brummen hören, das allerdings in ein entsetzlich schwach klingendes Röcheln überging, und dieses endete in einem schnaubenden Hustenanfall.
    „Ihr habt natürlich recht, werter Thamandor“, sagte Sarwen laut.

    Thamandor ließ sich von Sarwen in den Wald führen. Sie schien den Weg zunächst genau zu kennen. Eine Kolonie von Sinnlosen war für die magisch stark begabten Elbenzwillinge leicht zu erspüren.
    Aber schon nach kurzer Zeit blieb das Elbenmädchen auf einmal stehen. Sarwen wandte den Kopf, blickte sich um, und trotz seiner magischen Minderbegabung erkannte Thamandor sofort, was los war.
    „Du bist dir nicht sicher, wohin wir uns wenden sollen“, stellte er fest.
    „Nur eine kleine Unsicherheit“, murmelte Sarwen. Aber sie selbst wusste am besten, dass dies nicht normal war. Irgendetwas schien ihren magischen Sinn zu trüben. Sie spürte die Kräfte, die von der Kolonie der Sinnlosen ausgingen, nicht mehr, obwohl sie eigentlich doch nahe genug bei ihnen sein musste, um sie mehr als deutlich wahrzunehmen.
    Sarwen konzentrierte ihre Kräfte so sehr, dass ihre Augen vollkommen schwarz wurden. Es dauerte nur einen Moment, bis sie wieder genau wusste, wohin sie zu gehen hatten.
    Immer tiefer drangen sie ins Dickicht ein. Thamandor musste zwischenzeitlich den Leichten Tod vom Rücken nehmen, um Sarwen und sich den Weg freizuschlagen, so undurchdringlich wuchsen die Sträucher und Pflanzen im Unterholz. Oben auf den Baumkronen saßen einige der kleinen geflügelten Affen. Sie schienen die beiden Elben zu beobachten.
    „Man braucht keine Magie, um zu erkennen, dass sie große Angst haben“, äußerte Thamandor. „Ihre Herzen hämmern so laut, dass der Waldboden zu beben scheint.“
    „Der Waldgeist, der uns angegriffen hat, scheint auch für die Äfflinge eine Gefahr darzustellen“, sagte Sarwen.
    „Aber ist das nicht merkwürdig?“, fragte Thamandor. „Auch wenn das Kreischen dieser Äfflinge nur schwer zu ertragen ist und ihre großen Verwandten auf Naranduin zu den gefährlichsten Bestien gehören, die mir in meinem langen Elbenleben jemals begegneten, so will es mir nicht einleuchten, weshalb der Waldgeist andere Waldgeschöpfe angreifen sollte.“
    „Ihr habt recht, werter Thamandor. Das ist tatsächlich sehr seltsam.“
    „Ich gestehe, es kommt mir eigenartig vor, ein Kind in diesen Sachen um Rat zu bitten, aber Daron und du, ihr versteht von Magie und allem, was damit zu tun hat, nun einmal mehr als ich. Und richtige Kinder seid ihr ja auch nicht mehr, da ihr das hundertste Lebensjahr längst überschritten habt.“
    „Es braucht Euch nicht eigenartig vorzukommen, mich um Rat zu fragen“, sagte Sarwen. „Ich antworte Euch gern.“
    Thamandor musterte Sarwen kurz. „Also, es mag ja jedem Elbenkind freigestellt sein, selbst zu entscheiden, wie schnell es wachsen will, aber was ihr zwei davon habt, dass ihr seit Jahrzehnten nicht einen Fingerbreit größer geworden seid, will mir einfach nicht in den

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