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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nichts hören.
    „Wie willst du denn zurück nach Estorien kommen?“, rief Daron.
    „Das schaffe ich schon!“, entgegnete Caladir trotzig und drehte sich dabei nicht einmal um.
    „Na, großartig“ , wandte sich Sarwen stumm an Daron.
    „Das wird sich schon wieder einrenken.“
    „Habe ich irgendwas Falsches gesagt?“, fragte Thamandor stirnrunzelnd.
    Schließlich machte er sich daran, das Wrack des Himmelschiffs mithilfe seiner Geräte zu untersuchen. Er setzte immer zwei seiner Metallrohre auf das Holz, woraufhin mehr oder weniger starke Blitze hervorschossen und Funken sprühten.
    „Da ich magisch unbegabt bin, habe ich im Laufe der Zeit ein paar Mechanismen erfunden, mit denen man solche Kräfte messen kann“, erklärte er. „So richtig gut funktionieren die zwar nicht, aber es ist besser als nichts. Und vielleicht komme ich ja so dem Zauber der Gewichtslosigkeit dennoch auf die Spur.“

    Caladir verließ sein Gemach in den nächsten drei Tagen nicht und lehnte es auch ab, irgendjemanden zu empfangen.
    Die Heilerin Nathranwen fragte König Keandir, was da zu machen sei, doch der König meinte nur, dass man Caladir mit allem Respekt behandeln sollte. „Niemand soll schließlich behaupten, ich hätte den Sohn von Fürst Bolandor nicht mit der nötigen Gastfreundschaft aufgenommen.“
    Daron und Sarwen waren ratlos.
    „Ich habe den Kerl ja von Anfang an für ziemlich eingebildet gehalten“, erklärte Sarwen.
    Sie hatte auf dem Fußboden ihres Gemachs, wo Daron sie gerade besuchte, mindestens zwanzig Bücher ausgebreitet. Es handelte sich ausnahmslos um alte magische Schriften aus der Hofbibliothek. Sarwen hatte versucht, darin noch ein paar weitere Hinweise über den Zauber der Gewichtslosigkeit und das Himmelsschiff des Asanil zu finden. Doch bisher waren ihre Bemühungen gescheitert.
    „Anstatt dass du versuchst, etwas über das Geheimnis eines zerschmetterten Himmelsschiffs herauszufinden, könnten wir doch anbieten, Caladir zurück in seine Heimat zu bringen“, schlug Daron vor. „Dort würden wir sicher mehr erfahren.“
    „Und du glaubst, unser Großvater lässt sich darauf ein?“
    „Warum nicht? Es gibt nur zwei Probleme.“
    „Du meinst die Tatsache, dass Caladir im Moment nicht gut auf uns zu sprechen ist?“
    „Das ist das eine. Und das andere ist, dass wir noch nicht genau wissen, ob wir Rarax dazu bewegen können, nach Estorien zu fliegen, trotz des Beruhigungszaubers. Aber wir könnten es ja mal probieren.“
    „In dem Fall, dass es nicht klappt, müsste unser hochwohlgeborener Fürstensohn eben von Rarax’ Rücken steigen und die letzten Meilen zu Fuß gehen“, erwiderte Sarwen. „So schlimm wäre das nicht.“

    Es war in der folgenden Nacht, als Daron plötzlich erwachte. Das Mondlicht fiel sehr hell durch das offene Fenster. Aber das war keineswegs der Grund dafür, dass er auf einmal hellwach in seinem Bett lag.
    Elben waren in dieser Hinsicht nämlich unempfindlich. Wenn sie sich geistig abschirmten, gab es nichts, was sie aus ihrer inneren Sammlung reißen konnte. Und das galt ganz besonders für den Schlaf.
    Es war ein mulmiges Gefühl, das sich plötzlich bei Daron bemerkbar gemacht und ihn geweckt hatte.
    „Mir geht’s genauso!“, vernahm er die Gedankenstimme seiner Schwester. „Ich bin mir sicher, dass da irgendetwas ist. Und zwar ein Wesen, das seit langer Zeit von niemandem mehr bemerkt worden ist.“
    „Du hast nicht zufällig etwas genauere Vorstellungen darüber, was das für ein Wesen sein könnte, oder?“ , fragte Daron in Gedanken zurück.
    „Leider nein.“
    Daron ging zum Fenster, und er wusste, dass Sarwen in ihrem Gemach das Gleiche tat.
    Das galt allerdings für noch jemanden, denn auch Caladir stand auf der gegenüberliegenden Seite des Burghofs am offenen Fenster seines Gemachs und schaute in die Nacht.
    Der Hufschlag eines Pferdes war plötzlich zu hören. Zumindest glaubte Daron im ersten Augenblick, dass er dieses Geräusch tatsächlich hörte, so deutlich war es. Aber in Wahrheit drang dieser Hufschlag nur in seine Gedanken.
    Darons erkannte, dass es sich um ein Elbenpferd handelte.
    „Könnte das ein Eldran sein?“, fragte er in Gedanken.
    „Ich glaube ja, Daron“, antwortete Sarwen. „Aber da ist noch etwas anderes. Etwas … Übles!“
    Rarax wurde unruhig, und Daron erschrak. „ Wir müssen zusehen, dass er nicht durchdreht!“
    Die Zwillinge begaben sich sofort ins Freie. Der Mond stand hell am Himmel. Die Sterne funkelten wie

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