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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Daron.
    Der Elbenjunge drehte sich zu den beiden um. „Ihr seht aus wie Elben, daher nehme ich an, dass ihr keine Mühe hattet, die Runen zu lesen, die in mein Amulett eingraviert sind. Warum sollte es nicht stimmen, was dort steht?“
    „Es war nur eine Frage“, beschwichtigte ihn Sarwen. „Schließlich erhalten wir hier nicht jeden Tag Besuch aus dem Land der Geister.“
    „Land der Geister?“, fragte Caladir.
    „So nennt man Estorien hier.“
    „Kann schon sein“, meinte Caladir. „Ich bin zum ersten Mal über die Grenzen meiner Heimat hinausgeflogen. Um ehrlich zu sein, ich bin überhaupt zum ersten Mal geflogen, und das wurde leider gleich ein solches Desaster.“ Caladir ließ den Blick schweifen, so als würde er etwas suchen. Dann drehte er sich erneut zum Fenster um und sah hinaus. „Wo bin ich hier eigentlich?“
    „Dies ist Elbenhaven“, erklärte Daron. „Das ist Sarwen, und ich bin Daron. Wir sind die Enkel von König Keandir, der von hier aus das Elbenreich regiert.“
    „Ah, ja“, murmelte Caladir. „Ich habe von König Keandirs Reich gehört, und sogar eure Namen kommen mir bekannt vor. Habt ihr nicht mitgeholfen, den dunklen Herrscher Xaror zu besiegen?“
    „Das stimmt“, sagte Sarwen.
    „Ihr beide sollt über die Maßen magisch begabt sein. Vielleicht könnt ihr mir helfen, dass ich wieder zurück nach Estorien komme. Denn eigentlich war es gar nicht meine Absicht, hierher zu gelangen, so weit weg von zu Hause.“
    „Wir helfen dir gern, wenn wir können“, versprach Sarwen. „Aber du musst uns alles über Estorien erzählen. Ich interessiere mich sehr für das Land der Geister und für die Eldran.“
    Caladir machte eine wegwerfende Geste. „Ah, die Eldran“, sagte er und seufzte dann. „Die können ganz schön lästig sein. Euer König sollte froh sein, dass sie nicht in seinem Elbenreich bleiben wollten.“
    „Lästige Tote?“, fragte Daron verwundert. „Wieso sind sie lästig?“
    Caladir blickte kurz zu Nathranwen hinüber, die interessiert zuhörte. Er schien zu überlegen, ob er in ihrer Gegenwart so frei und offen weitersprechen sollte. „Wer seid Ihr denn, wenn diese Frage erlaubt ist?“, wandte er sich an sie.
    „Mein Name ist Nathranwen, und ich bin eine Heilerin.“
    „Sie hat sich um dich gekümmert, nachdem du hier auf eine ziemlich katastrophale Weise gelandet bist“, ergänzte Sarwen. „Ohne ihre Künste wärst du sicherlich nicht mehr am Leben.“
    „Oh“, murmelte Caladir. Der Elbenjunge schien darüber ziemlich erschrocken. Dann zog er die Nase kraus und schnüffelte. „Ah, daher all diese Gerüche. Solche Mittel kenne ich auch von unseren Heilern in Estorien, allerdings habe ich sie glücklicherweise nie gebraucht, da ich kaum krank war. Man wird gesund davon, nur darf man keine empfindliche Nase haben. Anscheinend stimmen die Geschichten, die man sich bei uns über die Elben aus König Keandirs Reich erzählt.“
    „Was für Geschichten denn?“, fragte Nathranwen.
    „Na ja, zum Beispiel, dass unter den Bewohnern Eures Reichs die Elbensinne nicht mehr ganz so ausgeprägt sind und ihr deshalb dazu neigt, auch sehr schweren Gestank nicht zu bemerken und unerträglichen Krach zu erdulden.“
    „Davon habe ich noch nie etwas bemerkt“, gestand Nathranwen.
    „Kein Wunder, werte Heilerin. Ihr seid ja auch nichts anderes gewöhnt. Ich aber schon“, erwiderte der Elbenjunge auf eine Art und Weise, die die Heilerin als hochmütig empfand.
    „Ach so“, sagte sie und hob das Kinn.
    „Aber stimmt es wirklich, was gerade gesagt wurde? Ihr habt mein Leben gerettet?“
    „Ich will nicht übertreiben, Caladir, aber genau dies trifft zu“, bestätigte Nathranwen.
    Caladir wandte sich wieder an Sarwen und Daron. „Und ihr beide habt mit eurer Magie meinen Sturz abgemildert? So habt auch ihr dazu beigetragen, dass ich noch am Leben bin.“
    „Ja, das stimmt“, sagte Daron.
    „Mein Vater Fürst Bolandor wird sich bei euch Dreien auf jeden Fall erkenntlich zeigen“, war Caladir überzeugt. „Er hat schon einmal einen Sohn verloren. Und auch wenn das schon sehr lange her ist und dieser Sohn außerdem als Eldran in unserem Reich existiert, hat mein Vater den Schmerz darüber nie verwunden. Wäre auch ich gestorben, noch dazu, weil ich mich mit einem magischen Experiment selber in Gefahr gebracht habe, hätte er es wohl kaum verkraftet.“
    „Dieser erste Sohn“, fragte Daron, „lautete sein Name zufällig Hyrandil?“
    „Ja. Kennst du ihn

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