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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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etwa? Treibt er sich vielleicht als Geist auch außerhalb von Estorien herum?“
    „Nein, nein, das nicht.“
    „Ich kann euch nur sagen, es ist schon ziemlich lästig, wenn man andauernd mit einem toten Bruder verglichen wird, der dann auch noch als Eldran-Geist auf einen aufpassen soll. Überall mischt er sich ein, und später heißt es dann: Hyrandil hätte dies oder das aber nicht gemacht. Ja, wie auch? Der ist ja schon tot. Ihr Glücklichen, wenn ihr nicht solche Probleme habt. Aber jetzt würde ich mir gern die Reste meines Schiffes ansehen. Vielleicht lässt sich ja doch noch etwas retten.“
    „Wir begleiten dich gern“, bot Daron an.
    „Ziemlich eingebildeter Kerl, finde ich“, sandte Sarwen einen Gedanken an ihren Bruder.
    „Trotzdem solltest du gut zuhören bei allem, was er sagt“, gab Daron stumm zurück. „Vielleicht überlegst du dir dann anschließend ja noch mal, ob es wirklich eine gute Idee ist, nach Estorien zu reisen.“

Kapitel 5
    Ein Elbengeist in der Nacht

    Daron und Sarwen gingen zusammen mit Caladir ins Freie, damit er sich das Wrack seines Himmelsschiffs ansehen konnte.
    „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte Daron.
    „Ich bin sieben“, antwortete Caladir. „Allerdings sind in den sieben Jahren seit meiner Geburt mit Sicherheit dreißig oder vierzig in euren Ländern vergangen, vielleicht sogar mehr. Der Zeitunterschied ist nicht immer gleichmäßig groß.“
    „Sieben Jahre?“, wunderte sich Sarwen.
    „Ich weiß, ich sehe älter aus“, gab Caladir zu. „Meine Eltern ermahnen mich andauernd, dass ich mir mit dem Erwachsenwerden mehr Zeit lassen soll.“
    „Uns rät man genau das Gegenteil“, erwiderte Daron.
    „Wieso?“ Caladir runzelte die Stirn. „Wie alt seid ihr denn?“
    „Wir haben nicht so genau mitgezählt“, meinte Sarwen. „Aber die Hundertsechzig haben wir inzwischen sicherlich überschritten.“
    Caladir stutzte. Er blieb auf dem inneren Burghof stehen und sah erst Sarwen und dann Daron erstaunt an. „Es gibt bei uns in Estorien so wenig Elbenkinder wie vermutlich bei euch auch, und ich habe auch schon davon gehört, dass es Elbenkinder gibt, die ihr Wachstum völlig eingestellt haben, weil sie nie erwachsen werden wollen. Seid ihr vielleicht so seltene Exemplare? Aber was wird dann aus eurem Königreich? Ich nehme an, dass König Keandir erwartet …“
    „… dass Daron sein Nachfolger wird“, vollendete Sarwen seinen Satz. „Und genau das ist das Problem, denn mein Bruderherz weiß noch nicht, ob das wirklich sein Weg ist.“
    „Musst du solche Sachen mit einem Fremden besprechen?“, beschwerte sich Daron mit einem ärgerlichen Gedanken.
    „Er soll uns doch verstehen. Und uns vertrauen. Sonst erfahren wir nichts von ihm, glaub mir“, gab Sarwen zurück.
    Caladir schien zu bemerken, dass sich die beiden irgendwie austauschten, ohne dass er es mitbekam.
    „Wir sind Zwillinge“, erklärte Sarwen laut. „Und als solche brauchen wir keine Worte, um uns miteinander zu verständigen, da reichen Gedanken. Und Zwillinge richten sich auch mit dem Wachstum nach dem jeweils anderen. Deswegen habe auch ich mich bisher damit zurückgehalten.“
    „Ich verstehe“, murmelte Caladir. „Alles in allem muss ich sagen, ihr seid schon zwei sehr seltsame Elbenkinder. Also ich kann es gar nicht erwarten, endlich groß zu werden. Spätestens bei meinem achten Geburtstag will ich erwachsen sein.“
    „Wieso das denn?“, fragte Daron erstaunt.
    „Wieso? Na, das liegt doch auf der Hand. Solange man einen kleinen Körper hat, nimmt einen niemand erst. Da kann man im Kopf so schlau sein, wie man will. Man gilt als Kind, und was man sagt, ist für niemanden wichtig. Außerdem will ich über mich selbst bestimmen können. Je früher mein toter Bruder nicht mehr auf mich aufpasst, desto besser. Wer weiß, vielleicht wäre es gar keine schlechte Idee, hier zu bleiben, denn bisher ist er hier ja nicht aufgetaucht.“
    Sie gingen zu den Trümmern des Schiffes. Caladir machte einen richtig verzweifelten Eindruck, als er sie sich aus der Nähe betrachtete. Immer wieder seufzte er, wenn er eines der Trümmerstücke berührte. Er kletterte auf das Wrack. Hin und wieder zischte es, und Blitze zuckten aus dem Nichts hervor.
    „Das sind nur magische Entladungen!“, rief Caladir.
    Schließlich kehrte er zu Daron und Sarwen zurück und schüttelte den Kopf. „Der Zauber der Gewichtslosigkeit ist zerstört. Und auch die Magie, mit der das Segel die metamagischen

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