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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Vorgeschmack, den heute die erste Schlacht geboten hatte, welche Auswirkungen würde das auf sie und die anderen haben, welchen Schaden würden sie noch an ihrer Seele davontragen?
    Würden sie hinterher noch dieselben sein wie vor dem Krieg, oder würden sie sich in etwas verwandeln, das sie sich nicht einmal im Entferntesten vorzustellen wagte?

10
DAS HEERLAGER
    Oktober 9430 neuer Zeitrechnung der Elben
    Hinter einem Gebüsch verborgen, blickte Ralor von der Kuppe eines Hügels grimmig in die Ebene vor dem Tharakol hinab. Innerlich bebte er vor Zorn. Diese Verräter wagten es tatsächlich, Elan-Dhor zu belagern!
    Gründlich ließ er seinen Blick über das Heerlager der lartronischen Armee schweifen, versuchte anhand der Zahl der Zelte und Feuer die Größe des Heeres abzuschätzen. Gegenüber den Zahlen, die er vor seiner Gefangennahme gehört hatte, schien sie noch angewachsen zu sein. Etwa zwanzigtausend Soldaten, schätzte er. Etwas mehr als das Doppelte seiner Streitmacht, doch hatte er zu allem entschlossene Zwergenkrieger unter sich, die zudem auf Rache für den an ihnen verübten Verrat brannten, während die Menschen nichts von der ihnen drohenden Gefahr zu ahnen schienen.
    Als es noch so ausgesehen hatte, als ob sich die lartronische Armee gegen die über die Grenze vorgedrungenen radonischen Truppen wenden würde, hatte König Kalmar die Zwerge um Beistand gebeten. Ralor war mit neuntausend Kriegern aus Elan-Dhor und Zarkhadul zu den Menschen gestoßen. Ihre Unterstützung war rein symbolischer Natur gewesen; ihre Anwesenheit bei der lartronischen Armee sollte Radon abschrecken und verhindern, dass es überhaupt zu einer Schlacht kam. Jeder würde es sich gründlich überlegen, sich mit einem Zwergenheer anzulegen.
    Nun, zu der Schlacht war es in der Tat nicht gekommen, denn wie Ralor nun wusste, hatten sich die Heerführer der Menschen insgeheim bereits vorher miteinander gegen sein Volk verbündet. Alles hatte nur dazu gedient, die Verteidigung der Minen zu schwächen. Er und seine Krieger waren in eine Falle gelockt worden. Die Speisen und Getränke, die man ihnen angeboten hatte, waren mit Schlafmittel versetzt gewesen, und so waren sie kampflos in Gefangenschaft geraten.
    »Sie haben nichts von der Flucht und dem Nahen deines Heeres bemerkt«, sagte Sjorkan neben ihm leise. »Genau, wie ich es dir gesagt habe.«
    »Das hast du, und wir stehen tief in deiner Schuld«, antwortete Ralor dem hünenhaften, ganz in Felle gekleideten Barbaren.
    An den Barbaren und ihren gelegentlichen Plünderungen von Dörfern auf radonischem Gebiet hatten sich nach Jahren des Friedens die ganzen Spannungen in dieser Region erst entzündet. Seit langem schon warf Radon König Kalmar vor, nicht entschieden genug gegen dieses Problem vorzugehen. Stets zogen sich die Barbaren nach ihren Überfällen wieder über die Grenze in die von ihnen beherrschten Wälder nordöstlich des Schattengebirges zurück, wo sie vor jeder Verfolgung sicher waren.
    Ralor wusste wenig über die Barbaren und schätzte sie nicht sonderlich. Ihr Vorgehen mochte wirkungsvoll sein, erschien ihm jedoch auch feige. Nach der zwergischen Auffassung von Ehre stellte es wahrlich keine Heldentat dar, wehrlose Dörfer zu plündern und sich dann über eine Grenze zurückzuziehen. Die lartronischen Siedlungen in der Umgebung hingegen blieben von ihnen unbehelligt, um König Kalmar keinen Grund für ein entschiedeneres Vorgehen zu liefern.
    Allerdings war Ralor in seiner Meinung über sie zwiegespalten. Sein Volk trieb seit einigen Jahren einen lukrativen Handel mit den Barbaren. Zumindest mit einigen von ihnen, denn sie bildeten keine Einheit, sondern waren in zahlreiche Gruppen aufgesplittert, die sich teilweise auch untereinander bekämpften. Sjorkan befehligte einen sehr mächtigen, aber angeblich auch friedlicheren Clan, der sich nicht an feigen Plünderungen beteiligte. Ob dies stimmte, wusste Ralor nicht, aber zumindest in Zarkhadul schenkte man seinen Worten wohl Glauben.
    Ein besonders brutaler Überfall auf ein Dorf jedoch hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Diesmal hatte die radonische Armee bei der Verfolgung der Angreifer nicht an der Grenze innegehalten, sondern sie überschritten, um das Übel an der Wurzel zu packen. Eine Provokation, die König Kalmar nicht einfach hinnehmen konnte.
    Aber anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen, war es plötzlich zu dem überraschenden Friedensschluss zwischen Lartronia und Radon gekommen, und beide stellten

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