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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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Ziegelbrennerei Fuß gefasst zu haben. Der Vollmond warf sein Licht auf helle Strohdächer, aus deren Schornsteine sich schwarzer Rauch kräuselte. Als die Reiter durch die einzige Straße ritten, die sich unbefestigt zwischen den Häusern hindurchschlängelte, wurden sie, wie erwartet, von gelegentlich auftauchenden Dorfbewohnern misstrauisch beäugt. Vor allem der maskierte, schwarze Reiter zog ängstliche Blicke auf sich. Obwohl Jadora Maél aufgefordert hatte, die Maske jetzt, da die Sonne untergegangen war, abzusetzen, hatte dieser darauf beharrt, sie aufzubehalten. Am Marktplatz im Herzen Rúbins machten sie Halt. Jadora schnallte zuerst den Gürtel mit seinem Schwert ab, bevor er sich zu den wenigen Händlern begab, die noch damit beschäftigt waren, ihre Stände leer zu räumen. Seine Krieger und Maél hielten sich unterdessen etwas abseits. Er näherte sich einem Korbmacher, der gerade dabei war, seine zahlreichen Körbe unterschiedlichster Größe und Form auf einen Karren zu laden. Höflich fragte er diesen: „Ich bräuchte eine Auskunft, guter Mann. Gibt es in eurem Dorf oder etwas weiter abgelegen davon eine Familie mit einem Mädchen, das durch ihr besonderes Haar auffällt?“ Der Korbmacher blickte eingeschüchtert aus seinem mit einem buschigen Bart überwucherten Gesicht an Jadora vorbei zu Maél, der angsteinflößend auf seinem riesigen Pferd sitzend zu ihnen herübersah. Ohne den maskierten Mann aus den Augen zu lassen, wagte er eine Gegenfrage: „Warum wollt Ihr das wissen, Krieger?“ Auf diese Worte hin begann Maéls Pferd, nervös hin und her zu tänzeln. Jadora schaute etwas angespannt zu den beiden hinüber.
Stünde jetzt Maél an meiner Stelle hier, dann läge der arme Mann mit blutender Lippe bereits im Dreck.
Der Hauptmann räusperte sich erst, um sich Zeit für das Ersinnen einer harmlosen und plausiblen Erklärung zu verschaffen. Mit weiterhin freundlicher Stimme beantwortete er bereitwillig die Frage des Mannes. „Dieses Mädchen ist eine entfernte Verwandte der verstorbenen Gemahlin unseres Königs. Sie selbst weiß nichts davon. König Roghan lässt schon seit geraumer Zeit in ganz Moraya nach ihr suchen, um sie zu sich an den Hof zu holen. Sie soll außergewöhnliches Haar haben.“ Plötzlich mischte sich eine dicke, kleine Frau mit Kopftuch wichtigtuerisch ein, die den Stand mit Töpferwaren neben dem des Korbmachers hatte. „Ja! Da gibt es eine Familie. Die des Jägers Albin und seiner Frau Breanna. Sie leben etwas weniger als einen halben Tagesritt entfernt westlich von Rúbin. Ihr Haus steht direkt vor dem großen Wald. Sie haben vier Kinder...“ Nun fiel der Korbmacher der Töpferin schnell ins Wort. „Um genau zu sein, haben sie zwei Söhne und zwei Töchter. Die ältere ist wahrscheinlich die, die Ihr sucht. Sie hat auffallend dunkles Haar und drei feuerrote Haarsträhnen. Sie versteckt ihr Haar immer unter einem Tuch.“
    „ Ja, genau! Und die letzten Jahre bekommt man sie hier im Dorf so gut wie gar nicht mehr zu Gesicht“, riss die dicke Frau wieder das Wort an sich.
    Jadora nickte beiden mit einem äußerst zufriedenen Lächeln zu und gab jedem zwei Silberdrachonen, bevor sie ihn wetteifernd mit weiteren Informationen überschütten konnten. Was er wissen wollte, hatte er erfahren. Beide starrten verdutzt erst auf die Münzen in ihrer Hand und dann in Jadoras freundliches Gesicht. Einen Augenblick später hatte er sich bereits zum Gehen umgedreht. Die beiden Händler riefen ihm noch ein fassungsloses „Danke!“ hinterher. Mit dieser Auskunft hatten sie tatsächlich mehr verdient als den ganzen Tag mit dem Verkauf ihrer Waren.
    Jadora kehrte mit einem breiten Grinsen zu den anderen zurück und richtete sogleich auf seine für ihn typische belehrende Art und Weise das Wort an Maél: „Siehst du, Maél, man muss mit den Leuten nur höflich umgehen. Schon bekommt man die gewünschte Auskunft - und dies ohne Drohen und Gewaltanwendung.“ Maél quittierte Jadoras Äußerung nur mit einem verdrießlichen Knurren. „Wir müssen Richtung Westen weiterreiten, dann stoßen wir auf einen Wald. Dort am Rand befindet sich das Haus ihrer Familie“, fuhr der Hauptmann fort und stieg auf sein Pferd. „Und du bist sicher, dass wir sie dort finden werden?“, wollte Maél wissen. „Tu nicht so, als hättest du das Gespräch mit deinem scharfen Gehör nicht mitangehört! Ich habe nach einem Mädchen mit auffallendem Haar gefragt. Beide, der Korbmacher und die Töpferin,

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