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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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nachmittags

    Sie war wie eine wilde Blüte,
    die durch Natürlichkeit betört
    und deren ungezähmte Schönheit
    im Grunde gar keinem gehört,
    in der Gefangenschaft deiner Hände
    plötzlich mit Dornen sich bewehrt.

    Refrain:
    Du hast versucht'n Zaun um sie zu ziehen,
    ertränktest sie in reinem Adrenalin,
    du hast all ihre Träume ausradiert,
    ihre Lauterkeit mit Zweifeln bombardiert.
    Du dachtest, alles bleibt beim Alten,
    du hast gedacht, du kannst sie halten,
    wenn du sie nur gut genug bewachst –
    und wovon träumst du nachts?

    Sie war der Sturm in deinen Segeln,
    aber wie fesselt man den Wind?
    Sie irrte ziellos durch die Gassen
    in deinem Stimmungslabyrinth.
    Jetzt kannst du nur noch hilflos zusehen,
    wie sie dir durch die Finger rinnt.

    Refrain

    2/8) Der Anruf
    * Neunter Tag – abends

    Morgens früh um kurz nach acht reißt mich aus der Nacht
    mit 'nem lauten Klingelton – mein Telefon
    und ich ahne auch schon, was für 'ne Person da dran 'is.

    Schlaftrunken und voll schlapp heb' ich den Hörer ab
    und bevor ich etwas sagen kann – fängt sie schon an,
    eine mir genau wohlbekannte Frau sagt sodann:

    Refrain:
    „Mein Sohn, wo hast du denn gesteckt?
    Sag, hab' ich dich etwa geweckt?
    Na ja, ist auch einerlei, na sag', wie geht's
    dir denn, mein Kleiner?", hör' ich aus meinem Telefon.

    „Sag, wie geht's eigentlich Janine? Oder hieß sie Jacqueline?
    Du weißt, diese kleine Süße, bestell' ihr doch Grüße!"
    Es bleibt jeder Mann sein ganzes Leben lang
    wohl immer Mutter's kleiner Sohn.

    „Hi Mum, schön, dass du an mich denkst.
    Nein, wach war ich schon längst ...
    Danke sehr, es geht mir gut ... nein absolut – was?
    ... ach so der Hut – den trag' ich halt nun mal gerne.

    Meine Freundin heißt Nadine – und nicht Janine oder Jacqueline."
    Doch das alles hört sie nicht – sie unterbricht
    mich in meinem Satz, das geht bei ihr ratzfatz,
    indem sie spricht:

    Refrain:
    „Mein Sohn, ich sorge mich um dich!
    Ernährst du dich auch ordentlich?
    Komm doch wieder mal vorbei!
    Na, ich vermiss dich so, mein Kleiner,
    und bring ruhig deine Wäsche mit.

    Ich find' ja ehrlich dieser Hut – der steht dir einfach nicht so gut."
    Ich sag': „Ja, Mama, ich weiß, das sagtest du bereits."
    Man bleibt halt immer Mutters Sohn.

    „Wie geht’s es eigentlich Janine?
    Du weißt, diese kleine Süße, bestell ihr doch Grüße!"
    Es bleibt jeder Mann sein ganzes Leben lang
    und das alleine schon aus alter Tradition
    wohl immer Mutters kleiner Sohn.

    2/9) Schöner war's ohne
    * Siebter Tag – nachts

    Die Werbung im Fernsehen, der ewige Stau,
    die Preise in Euro, das Brennen auf lau.
    Am Flughafenschalter die scharfe Kontrolle,
    die Flatrate zum Saufen, ab vierzig die Brille.
    Im Internet reden, das geht zweifelsohne,
    mit Skistöcken laufen, Hartz IV und Kondome.
    Man gewöhnt sich an alles,
    aber schöner war’s ohne.

    Die Töne der Handys, der Spam und die Hacker,
    die große Koalition und Morgens der Wecker.
    Die Kinder vom Nachbarn, die zu singen versuchen,
    die Sprüche von Leuten, die Superstars suchen.
    Die Globalisierung und ihre Symptome,
    die Substanzen im Essen und Tee mit Melone.
    Man gewöhnt sich an alles,
    aber schöner war’s ohne.

    2x Refrain:
    Deiner neuer Freund
    holt dich grad in seinem Cabrio ab,
    es brennt und sticht in mir noch immer
    das Gefühl, dass ich hab.
    Ich sehe ihn täglich,
    weil er ich noch neben dir wohne.
    Man gewöhnt sich an alles,
    aber schöner war’s ohne

    2/11) Gute Freunde
    * Achter Tag – abends

    Ich hab da 'ne todsichere Anlagemöglichkeit für dich.
    Diese Jungs nutzen das Internet jetzt landwirtschaftlich
    Die Geschäftsidee ist einfach – aber sensationell.
    Da können die Bauern ihre Felder jetzt online bestellen.

    Refrain:
    Gute Freunde geben gute Tipps,
    noch bessere Freunde – sagen nix.

    Ich an deiner Stelle würde jetzt noch auf die Schnelle
    in ein Bauherrenmodell investier'n.
    Ich bin der einz’ge auf der Rennbahn,
    der 'n Jahrhundertpferd erkenn' kann,
    hundertpro da kannst du nix bei verlier'n.
    Ich an deiner Stelle: … anstatt Hut, 'ne Dauerwelle!
    Sowas kommt bei allen Leuten gut an.
    Gute Freunde meinen's gut,
    empfehlen dir so allerhand.
    Noch bessere halten den Rand.

    Guck mal da vorne diese Frau – die sitzt hier ganz allein.
    Ich glaub, die steht auf dich, geh rüber
    und sag ihr Schweinerei'n.
    Ich sag: „Na ja, mein Freund, ich weiß nicht,
    aus welcher Stadt du bist.
    Sie sitzt da allein, weil sie die Freundin vom

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