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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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seinen unglaublichen Lippen stehlen konnte.
    Ein flachbrüstiges Mädchen aus ihrer Klasse lief an ihr vorbei, dem sie mit geschlossenem Mund zulächelte. Ein leichtes Lippenverziehen, das man im entferntesten Fall als Lächeln interpretieren konnte, war die Antwort. Doch nicht einmal dieses unfreundliche Verhalten konnte ihre Glückseligkeit darüber dämpfen, dass sie von Chris persönlich eingeladen worden war. Sie hätte nicht glücklicher sein können.
    Außer vielleicht ... wenn Chris sich vor allen Augen mit ihr unterhalten würde ... und über einen ihrer Scherze lachte ...
    Als wenn sie jemals so selbstsicher und schlagfertig gewesen wäre, überhaupt eine witzige Bemerkung zustande zu bringen ...
    „Schön, dass du kommen konntest.“
    Erschrocken fuhr sie herum und sah Chris keine zwanzig Zentimeter neben sich stehen und sie freundlich anblicken. Sie hatte ihn nicht kommen sehen und fühlte sich völlig überrumpelt. Lächle, schalte die Blockade in deinem Hirn ab und dafür deinen Grips an und bedanke dich für die Einladung , mahnte sie sich innerlich.
    „D-d-danke für die Einladung, Chris.“
    „Gern geschehen. Du hast dich noch gar nicht von den Knabbereien bedient. Soll ich dir was holen?“
    „N-nein, danke“, stotterte sie, da sie vor Aufregung keinen Bissen herunter bekommen hätte. Sie wollte ihn nicht gehen lassen, sondern jede Sekunde mit ihm genießen. Sekunden, von denen sie die nächsten einsamen Monate in ihren Träumen zehren würde.
    Nach kurzem Small Talk fragte Chris sie, ob sie überhaupt schon das Haus seiner Eltern gesehen habe. Als sie schüchtern den Kopf schüttelte, legte er seine Hand an ihren Ellenbogen – oh, welch heiße Schauer jagten dabei unablässig über ihren Rücken! – und manövrierte sie durch die wogende Menge zur Treppe, nicht ohne ihr einige seiner Freunde vorzustellen. Sie fühlte sich wie im siebten Himmel.
    Nachdem er ihr ein paar Zimmer gezeigt hatte, führte er sie schließlich in sein eigenes Reich. Ein Hauch von Zigarettenrauch lag in der Luft. Es wirkte so cool und so – männlich. Sie hatte das Gefühl, vor Aufregung sterben zu müssen.
    „Weißt du eigentlich, dass ich von dir ziemlich beeindruckt bin?“
    Erstaunt blickte sie in seine schönen blauen Augen und schüttelte den Kopf.
    „Doch, wirklich. Deine schulischen Leistungen sind mehr als bemerkenswert und ... du hast schöne Augen.“ Dabei näherte er sich ihr und drückte sie sacht von innen an die geschlossene Zimmertür, durch die der Partylärm nur noch gedämpft zu hören war.
    Ihr Herz schaltete augenblicklich zwei Gänge höher und raste in einer Geschwindigkeit in ihrem Brustkorb, die einem Rennpferd auf der Zielgeraden Konkurrenz gemacht hätte.
    Sein Gesicht näherte sich ihrem, während er ihr kleine Komplimente zuflüsterte und nachdrücklich auf Tuchfühlung ging. Ihr erster Kuss! Sie bekam gleich ihren ersten Kuss. Und dann noch von Chris, in den sie schon so lange heimlich verliebt war!
    Obwohl sie sich in den letzten beiden Jahren nichts sehnlicher gewünscht hatte, als genau dies zu erleben, machte sich plötzlich eine schreckliche Panik in ihrer Brust breit. Chris wollte sie küssen. Aber wie sollte das mit ihrer schrecklichen Zahnspange nur gehen, wegen der sie schon mehr als genug Komplexe hatte? Würde er sie nicht deswegen auslachen? Automatisch presste sie die Lippen zusammen. Nein, beruhigte sie sich selbst, er hatte sie schließlich schon oft genug damit gesehen. Wenn er es nicht wollte, würde er jetzt nicht genau das tun, was er gerade tat.
    Sein Atem strich über ihre Wange, dann federleicht über ihre Lippen. Er roch nach Zigaretten und schalem Bier. Aber das störte sie nicht. Wenn sie nur nicht so verkrampft gewesen wäre!
    Dann endlich legten sich seine Lippen auf ihre und begannen, leicht daran zu saugen, um sie dann immer fordernder zu küssen. Sie war froh, dass er sie dabei an die Tür presste, sonst wäre sie vor lauter Glückseligkeit glatt abgehoben.
    Doch dann ließ er sie abrupt los, machte einen Schritt rückwärts und bedachte sie mit einem hämischen Grinsen. „Alles klar, das wollte ich nur wissen. Mich hat es schon immer interessiert, ob du beim Küssen genauso talentiert bist wie in Mathe. Aber jetzt bin ich beruhigt, dass du nicht in jedem Bereich die Beste bist. Tom hat schon immer behauptet, dass unsere hochbegabte Stahlfresse garantiert nicht besser küssen kann als ein toter Frosch. Jetzt kann ich ihm gleich erzählen, dass er recht

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