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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Bastard Lycheas am Strick baumeln lassen.«
    »Ich leihe Euch ein Seil, Majestät«, erbot sich Kalten.
    Wargun lachte. »Was tut sich in Chyrellos, Obler?«
    »Cluvonus liegt im Delirium«, antwortete Obler. »Ich fürchte, er wird es nicht mehr lange machen. Die meisten Würdenträger der Kirche haben sich bereits dort versammelt und bereiten die Wahl seines Nachfolgers vor.«
    »Der Primas von Cimmura, wahrscheinlich«, knurrte Wargun gereizt. Er nahm dem eintretenden Diener einen Bierkrug ab. »Schon gut, Junge. Laß das Faß da!« Seine Zunge war bereits schwer. »So sehe ich es, Obler. Wir müssen so schnell wie möglich nach Larium und die Rendorer ins Meer zurücktreiben, damit die Kriegerorden nach Chyrellos reiten und verhindern können, daß Annias Erzprälat wird. Denn wenn das geschehen würde, müßten wir den Krieg erklären.«
    »Der Kirche?« fragte Obler bestürzt.
    »Es wäre nicht das erste Mal, daß Erzprälaten gestürzt würden, Obler. Annias braucht keine Mitra, wenn er keinen Kopf hat. Sperber hat sich schon bereit erklärt, seine Klinge in diesem Sinne zu führen.«
    »Damit riskiert Ihr einen allgemeinen Bürgerkrieg, Wargun. Seit Jahrhunderten hat sich niemand offen gegen die Kirche gestellt.«
    »Dann ist jetzt vielleicht die Zeit da. Was hat sich sonst noch getan?«
    »Graf von Lenda und Hochmeister Vanion vom Orden der Pandioner sind vor knapp einer Stunde eingetroffen. Sie wollten sich nur rasch ein wenig erfrischen. Als ich von Eurer Ankunft hörte, ließ ich ihnen Bescheid geben. Sie werden in Kürze hier sein.«
    »Gut, dann können wir eine Menge klären. Was haben wir eigentlich für ein Datum?«
    König Obler nannte es ihm.
    »Euer Kalender kann nicht stimmen, Obler«, sagte Wargun, nachdem er die Tage an den Fingern abgezählt hatte.
    »Was habt Ihr mit Soros gemacht?« fragte Obler.
    »Ich war nahe daran, ihn umzubringen«, brummte Wargun. »Mir ist noch nie jemand untergekommen, der so viel betet, wenn es Dringenderes zu tun gibt! Ich habe ihn nach Lamorkand gesandt, damit er den Baronen da unten Beine macht. Er reitet an der Spitze, aber der eigentliche Führer ist Bergsten. Er gäbe übrigens einen guten Erzprälaten ab, falls wir ihn je aus seiner Rüstung kriegen.« Er lachte. »Könnt Ihr Euch die Reaktion der Hierokratie auf einen Erzprälaten in Kettenhemd, gehörntem Helm und mit einer Streitaxt in der Hand vorstellen?«
    »Es brächte ein bißchen Schwung in die Kirche.« Obler lächelte leicht.
    »Bei Gott, das könnte sie gebrauchen!« sagte Wargun. »Seit Cluvonus krank ist, benimmt sie sich wie eine alte Jungfer.«
    »Würden Eure Majestäten mich entschuldigen?« bat Sperber ehrerbietig. »Ich würde gern nach Vanion schauen. Es ist lange her, seit wir uns das letztemal gesehen haben, und es gibt allerlei, das ich ihm berichten muß.«
    »Noch mehr dieser ständigen Kirchenangelegenheiten?«
    fragte Wargun.
    »Ihr wißt ja, wie das ist, Majestät.«
    »Nein, Gott sei Dank nicht. Aber geht nur, Kirchenritter. Redet mit Eurem Hochmeister, aber haltet ihn nicht zu lange auf. Wir haben hier Wichtiges zu besprechen.«
    »Jawohl, Majestät.« Sperber verbeugte sich vor den beiden Monarchen und verließ den Raum.
    Vanion plagte sich gerade mit seinem Panzer, als Sperber das Zimmer betrat. Er starrte seinen Untergebenen erstaunt an.
    »Was macht Ihr denn hier, Sperber?« fragte er. »Ich dachte, Ihr seid in Lamorkand.«
    »Wir sind lediglich auf der Durchreise, Vanion. Es ist so einiges geschehen. Ich erkläre es Euch jetzt nur in groben Zügen. Sobald König Wargun sich zu Bett begeben hat, kann ich Euch auch mit den Einzelheiten vertraut machen.« Er blickte seinen Hochmeister besorgt an. »Ihr seht sehr müde aus, mein Freund.«
    »Das Alter«, entgegnete Vanion betrübt. »Und die Schwerter, die ich Sephrenia zwang, mir zu geben, werden von Tag zu Tag schwerer. Ihr wißt, daß Olven tot ist?«
    »Ja, sein Geist hat Sephrenia sein Schwert übergeben.«
    »Das hatte ich befürchtet. Ich werde es ihr abnehmen.«
    Sperber tippte auf Vanions Brustpanzer. »Ihr braucht das nicht zu tragen. Obler hält offenbar nicht viel von Förmlichkeiten, und Wargun weiß nicht einmal, was das Wort bedeutet.«
    »Das Auftreten, mein Freund«, sagte Vanion, »das Ansehen der Kirche. Manchmal ist es lästig, das gebe ich zu, aber…« Er zuckte die Schultern. »Helft mir in den Panzer, Sperber. Ihr könnt mir berichten, während Ihr mir die Riemen zuschnallt.«
    »Gern.« Sperber half

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