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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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eingestuft werden kann?«
    »Bei Gott, Ihr habt recht, Lenda. Ist das elenisches Gesetz?«
    »Nein, Majestät. Kirchengesetz.«
    Wargun überschlug sich schier vor Lachen. »Also das ist wirklich zum Schreien!« brüllte er und hämmerte mit einer fleischigen Faust auf die Sessellehne. »Annias versucht das Oberhaupt der Kirche zu werden, und wir benutzen das Kirchenrecht, ihm die Suppe zu versalzen. Lenda, Ihr seid ein Genie!«
    »Hin und wieder macht sich meine Ausbildung bezahlt, Majestät«, entgegnete Lenda bescheiden. »Ich könnte mir vorstellen, daß Hochmeister Vanion den Generalstab überreden kann, sich unseren Streitkräften anzuschließen – vor allem, da das Kirchenrecht ihm die Befugnis gibt, drakonische Maßnahmen zu ergreifen, sollte irgendein Offizier sich weigern, in solchen Situationen die Autorität der Kirche anzuerkennen.«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß ein paar rollende Köpfe sich für den Generalstab als recht lehrreich erweisen würden«, meinte Ulath. »Wenn wir vier oder fünf Generäle um einen Kopf kürzer machen, werden die übrigen sich Vanion wahrscheinlich unterstellen.«
    »Und zwar schnell, würde ich meinen«, fügte Tynian grinsend hinzu.
    »Dann wetzt schon mal Eure Axt, Ulath«, riet Wargun.
    »Jawohl, Majestät.«
    »Da bleibt offenbar nur noch ein Problem«, meinte Graf von Lenda. »Was machen wir mit Lycheas?«
    »Das habe ich bereits entschieden«, erklärte Wargun. »Sobald wir in Cimmura sind, werde ich ihn hängen!«
    »Großartige Idee«, lobte Lenda, »aber ich denke, wir sollten uns das noch ein wenig überlegen. Ihr wißt doch, daß Annias der Vater des Prinzregenten ist, nicht wahr?«
    »Sperber hat es mir gesagt. Aber ganz egal, wer sein Vater ist, ich werde ihm auf jeden Fall die Schlinge um den Hals legen!«
    »Ich weiß nicht, wie sehr Annias an seinem Sohn hängt, aber er ist auch vor extremen Maßnahmen nicht zurückgeschreckt, Lycheas auf den elenischen Thron zu setzen. Es wäre möglich, daß die Kriegerorden ihn gut gebrauchen können, wenn sie nach Chyrellos kommen. Die Androhung, Lycheas zu foltern, könnte Annias vielleicht dazu bewegen, seine Truppen aus Chyrellos abrücken zu lassen, so daß die Wahl des Erzprälaten ohne ihre bedrohliche Gegenwart vonstatten gehen kann.«
    »Ihr nehmt der Sache den ganzen Reiz, Lenda«, beklagte sich Wargun. Er runzelte die Stirn. »Aber Ihr habt wahrscheinlich recht. Also gut, sobald wir nach Cimmura kommen, werfen wir ihn ins Verlies – und seine Speichellecker dazu. Übernehmt Ihr den Befehl im Schloß?«
    »Wenn Ihr es wünscht, Majestät.« Lenda seufzte. »Aber wären Sperber oder Vanion nicht besser dafür geeignet?«
    »Vielleicht, aber ich werde sie brauchen, wenn ich erst in Arzium bin. Was meint Ihr, Obler?«
    »Ich habe vollstes Vertrauen zu Graf von Lenda«, antwortete König Obler.
    »Ich werde mein Bestes tun, Majestäten«, versicherte Lenda den beiden Königen. »Aber bitte bedenkt, daß ich sehr alt bin.«
    »Ihr seid nicht so alt wie ich, mein Freund«, erinnerte ihn König Obler, »und niemand hat sich erboten, mir die Verantwortung abzunehmen.«
    »Dann ist das also geklärt«, sagte Wargun. »Und nun weiter. Wir marschieren südwärts nach Cimmura, sperren Lycheas ein und zwingen den elenischen Generalstab, sich uns mit seiner Armee anzuschließen. Wir können die Kirchensoldaten auch gleich mitnehmen. Dann treffen wir uns mit Soros und Bergsten an der arzischen Grenze. Wir marschieren südwärts nach Larium, umzingeln die Rendorer und hauen sie in Stücke!«
    »Ist das nicht ein bißchen hart, Majestät?« meinte Lenda.
    »Nein, wahrlich nicht. Ich möchte sichergehen, daß zumindest zehn Generationen ins Land ziehen, bevor die eshandistische Ketzerei sich aufs neue regen kann.« Er grinste Sperber schief an. »Wenn ihr gut und getreu dient, mein Freund, gestatte ich sogar, daß Ihr Martel zur Hölle schickt.«
    »Das weiß ich zu würdigen, Majestät«, erwiderte Sperber höflich.
    Sephrenia seufzte vernehmlich.
    »Es muß sein, kleine Dame«, sagte Wargun zu ihr. »Obler, ist Eure Armee aufbruchbereit?«
    »Sie wartet nur auf den Befehl.«
    »Gut, wenn Ihr nichts anderes geplant habt, wie wär's, wenn wir dann morgen nach Elenien abmarschieren?«
    »Warum nicht?« Der greise König Obler zuckte die Schultern.
    Wargun stand auf, streckte sich und gähnte herzhaft. »Dann sehen wir zu, daß wir alle etwas Schlaf kriegen. Wir wollen früh losreiten.«
    Später versammelten sich Sperber

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