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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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keine Zeit, mich einsam zu fühlen.«
    »Ein interessanter Vorschlag, Ehlana. Ich bin froh, daß du ihn nicht in Anwesenheit Ulaths geäußert hast, sonst wäre er bereits unterwegs zum Marstall, um die Pferde zu satteln. Nein, es geht mir darum, daß du hier schutzlos sein wirst, sobald wir die Stadt verlassen haben. Könntest du dich entschließen, mit uns zu kommen?«
    »Ich würde es gern, Sperber, aber ich muß in Cimmura bleiben, um den Schaden zu beheben, den Annias angerichtet hat, während ich – schlief. Ich habe Pflichten, Liebster.«
    »Wir haben gewußt, daß du so entscheiden würdest, deshalb haben wir uns für deine Sicherheit einen anderen Plan einfallen lassen.«
    »Ihr werdet mich durch einen Zauber im Schloß einschließen?« Aus ihren Augen blitzte der Schalk.
    »Daran hatten wir nicht gedacht«, gestand er. »Es würde wahrscheinlich ohnehin nicht viel nützen. Sobald Annias herausfände, was wir getan haben, würde er zweifellos Truppen hierherschicken, um die Stadt einzunehmen. Seine Beauftragten könnten das Reich auch von außerhalb der Schloßmauern regieren, und du wärst nicht in der Lage, sie daran zu hindern. Nein, wir werden eine Art Armee zusammenstellen, die dich – und die Stadt – beschützt.«
    »Der Ausdruck ›eine Art Armee‹ hört sich nicht sehr vertrauenerweckend an, Sperber. Woher wollt ihr so viele Männer nehmen?«
    »Von der Straße und den Bauernhöfen und den umliegenden Ortschaften.«
    »Oh, einfach großartig, Sperber«, sagte sie lachend. »Ihr wollt mich von Tagelöhnern und Bauernburschen beschützen lassen?«
    »Und von Dieben und Straßenräubern, meine Königin.«
    »Das meinst du nicht im Ernst?«
    »Doch. Lehne es nicht von vornherein ab. Höre dir erst die Einzelheiten an. Außerdem sind zwei professionelle Schurken auf dem Weg zu dir. Triff bitte keine Entscheidungen, ehe du nicht mit ihnen gesprochen hast.«
    »Ich liebe dich, Sperber, aber jetzt zweifle ich an deinem Verstand. Du kannst doch keine Streitmacht aus Ziegelträgern und Ochsentreibern zusammenstellen!«
    »Nein? Woher, glaubst du, kommen denn die Soldaten deiner Armee, Ehlana? Werden sie nicht von den Straßen und Bauernhöfen rekrutiert?«
    Sie zog die Stirn kraus. »Daran hatte ich nicht gedacht«, gestand sie. »Aber ohne Generäle wird niemals eine schlagkräftige Streitmacht aus ihnen.«
    »Darüber werden die beiden Männer, die ich eben erwähnte, mit dir sprechen, Majestät.«
    »Warum klingt es immer so kalt und unpersönlich, wenn du mich ›Majestät‹ nennst, Sperber?«
    »Versuch nicht, das Thema zu wechseln. Du wirst dir also keine voreilige Meinung bilden?«
    »Nein. Aber ich bin trotzdem skeptisch. Ich wünschte, du könntest hierbleiben.«
    »Das wünschte ich auch, aber…« Er zuckte die Schultern.
    »Wann werden wir je Zeit für uns allein haben?«
    »Bald, Ehlana, bald. Aber zuerst müssen wir Annias schlagen. Das verstehst du doch?«
    Sie seufzte. »Es bleibt mir nichts anderes übrig.«
    Bald darauf erschienen Talen und Berit mit Platime und Stragen im Palast. Sperber empfing sie im Wohngemach, während Ehlana sich noch den Kleinigkeiten widmete, die offenbar dazugehörten, eine Frau ›präsentabel‹ zu machen, wie sie es nannte.
    Stragen hätte nicht präsentabler sein können. Der watschelnde, schwarzbärtige Platime hingegen, König der Bettler, Diebe, Meuchler und Huren, sah hier ausgesprochen fehl am Platz aus.
    »Ho, Sperber!« brüllte der Dicke. Er hatte sich für diesen feierlichen Anlaß sogar von seinem orangenen Wams getrennt, von dem man die Speisekarte der zurückliegenden drei Monate hätte ablesen können, und sich in ein blaues Wams aus Samt gezwängt.
    »Platime«, erwiderte Sperber ernst. »Ihr seht heute richtig vornehm aus.«
    »Gefällt es Euch?« Platime zupfte erfreut sein Wams zurecht und drehte sich zur Begutachtung im Kreis. Sperber entgingen die Löcher im Rücken des Kleidungsstückes nicht, die zweifellos von Messerstichen herrührten. »Ich hatte schon seit mehreren Monaten ein Auge darauf, und jetzt konnte ich den früheren Besitzer endlich dazu veranlassen, sich davon zu trennen.«
    »Durchlaucht.« Sperber verneigte sich vor Stragen.
    »Herr Ritter«, bedankte Stragen sich, ebenfalls mit einer Verneigung.
    »Also, Sperber, worum geht es nun wirklich?« fragte Platime. »Talen brabbelte irgendeinen Unsinn über eine Heimwehr oder so was Ähnliches.«
    »Heimwehr! Das ist ein guter Name«, lobte Sperber. »Der Graf von Lenda wird in

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