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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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das Geld – und Befriedigung, natürlich. Ich glaube, ich werde deinen Kopf ausstopfen lassen, wenn hier alles vorüber ist, mein Freund.«
    »Mein Kopf ist hier, Martel. Komm nur und hol ihn dir. Deine Soldaten werden noch eine ganze Weile brauchen, bis sie die Stadt ausgeräumt haben, und du kannst dir nicht leisten, viel Zeit zu vergeuden, wenn du vermeiden willst, dich mit König Wargun und der Hälfte aller kampffähigen Männer von Eosien anzulegen.«
    »Ah, ja. Wargun, der stets besoffene König von Thalesien. Ihn hätte ich fast vergessen. Was mag ihm wohl zugestoßen sein? Es ist doch gar nicht seine Art, so zu trödeln.«
    Sperber brach den Zauber. »Laß deine Soldaten auf ihnschießen, Kurik«, sagte er düster.
    »Was ist los, Sperber?« fragte Kurik.
    »Martel ist es irgendwie gelungen, Wargun von Chyrellos fernzuhalten. Wir müssen es den Hochmeistern sagen. Ich fürchte, wir sind hier ganz auf uns allein gestellt.«
     
13
     
    »Mit Worten hat er es nicht ausgedrückt, Vanion«, sagte Sperber. »Aber Ihr kennt ihn doch, da war dieser gewisse Hohn in seiner Stimme, von dem er genau weiß, wie aufreizend er ist.«
    »Wiederholt es bitte, Ritter Sperber. Was genau hat er gesagt?«
    »Wir sprachen von Wargun, Eminenz, und er sagte: ›Was mag ihm wohl zugestoßen sein? Es ist doch gar nicht seine Art, so zu trödeln.‹«
    »Das hört sich in der Tat so an, als wüßte er etwas«, meinte Dolmant. »Ich kenne Martel nicht so gut wie ihr beide, trotzdem würde ich sagen, so spricht einer, der sehr mit sich zufrieden ist.«
    »Sperber hat recht«, bestätigte Sephrenia. »Martel hat irgend etwas ausgeheckt, um Wargun fernzuhalten. Die Frage ist, wie ist es ihm gelungen.«
    »Das Wie ist nicht so wichtig, kleine Mutter«, sagte Vanion. Die vier saßen in einer Stube, die an Ritter Nashans Studiergemach anschloß. »Es kommt jetzt erst einmal darauf an, diesen Umstand vor den Kirchensoldaten geheimzuhalten. Ordensritter sind ausgebildet, auch unter schier hoffnungslosen Umständen nicht zu verzagen. Die Kirchensoldaten nicht; das einzige, woran sie sich jetzt klammern, ist die Hoffnung, Warguns Armeen über die Wiesen westlich des Arruks kommen zu sehen. Die Altstadt ist noch nicht vollständig umzingelt, und die Plünderer achten nicht auf andere Leute. Wenn die Neuigkeit bekannt würde, käme es wahrscheinlich zur Massenfahnenflucht. Informiert die Ordensritter vertraulich. Ich gebe den anderen Hochmeistern Bescheid.«
    »Und ich Emban und Ortzel«, versprach Dolmant.
    Die Woche schien sich dahinzuschleppen, obwohl sehr viel zu tun war. Häuser wurden abgebrochen und ihre Trümmer zum Verbarrikadieren der drei Tore benutzt, die nur schwer zu verteidigen gewesen wären, wie Komier festgestellt hatte. Kurik setzte die Ausbildung ausgesuchter Kirchensoldaten im Armbrustschießen fort. Berit stellte eine Gruppe junger Mönche zusammen, die sich bei der Beobachtung vom Aussichtstürmchen auf der Basilikakuppel ablösten. Emban tat in der Basilika sein Bestes, sich die Gunst ihrer Wähler zu erhalten, was zusehends schwieriger wurde. Keiner der Verteidiger wagte es, den Kirchenpatriarchen das Recht zu verweigern, sich auf die Mauer zu begeben. Aber der Blick von der Mauer war nicht sehr ermutigend. Eine größere Zahl von Patriarchen, unter ihnen auch erbitterte Gegner des Primas von Cimmura, beklagten sich bitter, als die Feuer sich den Stadtteilen näherten, in denen ihre Häuser standen, und nicht wenige sagten Emban offen ins Gesicht, daß er in Zukunft nicht mehr mit ihrer Unterstützung rechnen könne. Embans zuvor rundliches Gesicht wurde hohlwangig, und während er mit ansehen mußte, wie die Zahl seiner Anhänger dahinschmolz, begann er über Magenschmerzen zu klagen.
    Annias unternahm nichts. Er wartete nur ab.
    Und die Feuer in der Neustadt breiteten sich weiter aus.
    Sperber stand eines Abends auf der Mauer und blickte düster über die brennende Stadt. Als er ein leises Rasseln hinter sich hörte, drehte er sich rasch um.
    Es war Ritter Bevier. »Sieht nicht sehr vielversprechend aus, nicht wahr?« sagte der junge Arzier und blickte ebenfalls über die Neustadt.
    »Wahrhaftig nicht«, bestätigte Sperber. »Wie lange, denkt Ihr, kann diese Mauer einem Palintonon standhalten, Bevier?«
    »Nicht sehr lange, fürchte ich. Diese Mauer wurde im Altertum errichtet, als solche Belagerungsmaschinen noch unbekannt waren. Aber vielleicht macht Martel sich gar nicht die Mühe, welche zu bauen. Es erfordert

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