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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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erfüllt. Quietas kleine Belohnung hatte sich als recht wertvoll erwiesen.
    Krach nahm eine Handvoll Erde auf und warf sie auf den Körper des Basilisken, um diesen nicht aus Versehen anzublicken. Solange der kleine Erdhaufen intakt war, wußte er, daß er von dem Ungeheuer nichts zu befürchten hatte.
    Nun hob er seine rechte Faust und ließ sie gegen die Steinmauer donnern. Herrlich, wie die Splitter flogen! Das war die reine Freude. Nur wenn er seinem Namen Ehre machen konnte, indem er ihn nämlich in die Tat umsetzte, war Krach wirklich glücklich, Krach! Krach! Staubwolken wirbelten durch die Luft, und um ihn herum entstand ein Geröllhaufen, während das Loch immer tiefer wurde.
    Schon bald befand er sich im Inneren des Schlosses. Vor ihm befand sich eine zweite Mauer, in nur einer Armlänge Abstand von der ersten. Ach, einfach herrlich! Diese bestand aus einem Gittergerüst und war nicht halb so massiv wie die andere, aber doch besser als gar nichts.
    Um der Abwechslung willen benutzte Krach diesmal seine linke Faust. Schließlich hatte die ja auch ein Recht auf Training und Spaß! Er donnerte sie gegen die Stäbe.
    Die Faust wurde abgebremst. Oooh, aua! Nur der Panzerfäustling hatte sie vor Verletzungen bewahrt, dennoch schmerzte sie. Das Zeug hier war ja noch viel widerstandsfähiger als Stein oder Metall!
    Krach packte die Stäbe mit beiden Händen und ruckte. Mit seiner Kraft hätte er die ganze Mauer eigentlich gen Himmel schleudern müssen, doch sie bewegte sich so gut wie überhaupt nicht. Das war aber wirklich das stärkste Zeug, dem er je begegnet war!
    Krach hielt inne, um nachzudenken. Welches Material konnte der Kraft eines Ogers widerstehen?
    Das Denken fiel allen Ogern schwer, und sein Kopf erwärmte sich ungemütlich, so daß die auf ihm hausenden Flöhe heiße Füße bekamen und davonhüpften. Doch schließlich gelangte er zu dem Schluß, daß das einzige, was ebenso stark und widerstandsfähig sein konnte wie ein Oger – eben ein anderer Oger war. Er musterte die Gitterstäbe. Tatsächlich, das waren Ogerknochen, die mit Ogersehnen zusammengebunden worden waren! Kein Wunder, daß sie sich als unüberwindbar erwiesen hatten!
    Das war wirklich ein beachtliches Hindernis. Er konnte sich nicht fröhlich mit Gewalt den Weg freisprengen – und er wollte es auch gar nicht, denn den Ogern waren Ogerknochen heilig. Es war so ziemlich das einzige, was ihnen heilig war.
    Krach dachte noch mehr nach. Sein Gehirn schwitzte bereits vom ersten Versuch, und nun begann es verbrannt zu riechen, als sein Kopfpelz angesengt wurde. Oger waren Wesen der Tat und nicht des Wortes!
    Doch einmal mehr wurde er für seinen Mut und seine Mühe belohnt: Er hatte eine Idee!
    »O Ogergebein, vergrab dich unrein!« sagte er.
    Das Knochengitter erzitterte. Alle bösen Oger sehnten sich danach, nach dem Tod auf unreine Weise begraben zu werden; das verband sie gelegentlich mit den Menschen. Am liebsten waren ihnen Müllhalden oder Giftmüllgruben, in denen man gefährliche Pflanzen und Tiere begrub, aber auch gewöhnliche Erde genügte ihnen, wenn sie nur ordentlich verflucht und hinterher plattgetrampelt wurde.
    »Ich stampf dich ein mit lautem Schreien«, fuhr Krach mit ungewöhnlicher Eloquenz fort.
    Das gab den Ausschlag: Voller Erwartung und Freude brach die Knochenmauer zusammen. Krach nahm einen der Knochen auf, stellte ihn senkrecht auf den Boden und rammte ihn mit einem einzigen Schlag seiner gepanzerten Faust in den Boden, so daß er verschwand. Dann wiederholte er das Ganze mit einem zweiten Knochen. »Ich nagel’ rein dein Gebein«, grunzte er die Formel eines Oger-Beseitigungsrituals. Er war dabei, den Boden zu beschlagen.
    Schon bald darauf waren die Knochen im Erdreich verschwunden, und Krach vergrub die Sehnen, um dann schließlich alles schön festzustampfen. Dabei fielen vereinzelt locker sitzende Steine aus den Schloßmauern, so daß das Grabenungeheuer sich in den tiefsten Schlamm flüchtete.
    Endlich war es an der Zeit, den Schlußsegen zu sprechen. »Ob rechts, ob links, den Knochen stinkt’s!« brüllte er feierlich, und das Getöse wühlte ein letztes Mal eine Windhose aus Staub und Dreck auf. Damit war die Stelle korrekt verflucht worden und die Beisetzung beendet.
    Doch da traf er auch schon auf die nächste Gefahr: eine Art gerader Springbrunnen, dessen orangefarbene Flüssigkeit weit in die Höhe schoß, um dann wieder hinabzustürzen und in einen Kanal zu strömen, der einem kleinen

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