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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und niemand hatte ihn bemerkt. „Alles in Ordnung?“, fragte Ahyr ihn wenig freundlich.
    „Alles in Ordnung. Aber wir sollten trotzdem noch einige Stunden warten. Im Augenblick herrscht noch allerhand Leben im Lager, aber das wird sich bald ändern!“
    Ahyr zuckte mit den Schultern.
    „Wie du willst, Sterblicher!“
    Sie warteten also in sicherer Entfernung bis Mergun ihnen bedeutete, dass der Angriff beginnen konnte.
    „Oh, wie lange habe ich auf diesen Tag gewartet“, rief Ahyr frohlockend aus und wirbelte die schwere Streitaxt über dem Kopf.
    Schwerfällig wälzte Ahyrs Heer sich vorwärts. Es dauerte nicht lange, da hatten sie Taykors Lager erreicht.
    Tatsächlich hatte sich die Zahl derer, die noch auf den Beinen waren, erheblich verringert. Ahyr stieß einen fürchterlichen Schrei aus und daraufhin fielen seine Schergen wie hungrige Wölfe über das Lager her. Ein Wald von Schwertern und Lanzen erhob sich und durch die Finsternis eilten die todbringenden Krieger des grausamen Gottes.
    Schreie waren zu hören, die ersten Toten dieser großen Schlacht sanken in den Staub der Erde.
    Einige Zelte waren bereits niedergerissen. Wie eine Flutwelle brandete der Angriff auf dem Lager Taykors!
    Ahyr selbst fuhr mit seinem Wegen mitten ins Kampfgetümmel.
    Seine fürchterliche Streitaxt sandte Tod und Verderben.
    Nur Mergun hielt sich zurück. Seine Hand umklammerte fest den Griff seines im magischen Feuer gehärteten Schwertes. Aufmerksam beobachtete er den Kampf. Es war ein schreckliches Ringen, und es schien ganz so, als würde sich Merguns Prophezeiung erfüllen: Ahyr würde siegen!
    Der Gott wütete inzwischen wie ein Berserker unter seinen Feinden. Er ließ seine schwere Axt kreisen und sehr schnell hatte er Dutzende erschlagen. Er war ein Gott und deshalb mit normalen Waffen nicht zu besiegen. Viele Pfeile trafen seinen Körper, aber sie prallten wirkungslos an ihm ab. Das Grauen packte die Soldaten Taykors. Allein schon Ahyrs sechs zweiköpfige Löwen waren eine nicht zu unterschätzende Streitmacht.
    Rauchschwaden stiegen über dem Lager auf. Einige Zelte waren in Brand gesteckt worden.
    „Das wird eine kurze Schlacht, Taykor!“, donnerte Ahyr über das Schlachtfeld. Aber er sollte sich getäuscht haben.
    Der Widerstand von Taykors Truppen wurde immer heftiger.
    Langsam begann das Lauer zu erwachen und es kam nun nur noch äußerst selten vor, dass es Ahyrs Leuten gelang, Dutzende von ihnen im Schlaf und völlig wehrlos zu erschlagen.
    Es war eine riesenhafte Armee gewesen, die Taykor hier zusammengezogen hatte. Es war einfach unmöglich, ein solches Heer im Schlaf zu erschlagen.
    Irgendwo im Getümmel bemerkte Ahyr dann einen Reiter mit einem sechsbeinigen Pferd und einem fürchterlichen Dreizack. Das war Taykor! Taykor, sein schlimmster Feind! Taykor, dessen Stunde nun geschlagen haben sollte!
    Ahyr stieß einen fürchterlichen, barbarischen Schrei aus, als er seinen Erzfeind erkannte.
    „Meine Axt wird dir einst den Schädel spalten!“, rief er ihm zu, aber selbst seine Stimme - immerhin die Stimme eines Gottes ging im allgemeinen Geschrei unter.
    Der Kampf wurde mit äußerster Härte fortgesetzt. Auf beiden Seiten kämpften Menschen, deren Seelen durch die Augen von Göttern verbrannt waren - auf beiden Seiten kämpften seelenlose Untote, ohne eigenen Willen, ohne ein Interesse, am Leben zu bleiben. Für sie gab es nur eines: Sie mussten ihren Göttern folgen - wohin auch immer.
    Und jetzt wurden sie in die Schlacht geführt - in eine Schlacht, die für viele von ihnen mit Sicherheit den Tod bedeuten würde, eine Schlacht, deren Sinn sie nicht wirklich kannten. Sie wurden missbraucht für einen Kampf, der sie im Grunde genommen überhaupt nichts anging.
    Zu Tausenden würden sie sinnlos ihr Leben verlieren. Aber die arroganten Götter störte das wenig. Sie waren viel zu egoistisch und überheblich, als dass sie hätten Mitleid empfinden können.
    Mergun taten diese Männer leid, während er die Schlacht beobachtete. Ja, sie waren bedauernswerte Geschöpfe - und in gewissem Sinne trug Mergun selbst die Schuld daran, dass es zu dieser titanischen Schlacht überhaupt erst gekommen war. Er hatte Ahyr seine Hilfe angeboten und ihm den Standort von Taykors Heerlager verraten. Mergun biss sich auf die Lippe. Der Tod von vielen tausend Soldaten würde schwer auf seinem Gewissen lasten, das wusste er jetzt schon. Aber gab es denn eine andere Möglichkeit, um die beiden miteinander kämpfenden Götter zu

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