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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Palniarak – oder gar in Balan oder Gûn – hätte man mit so etwas unmöglich Staat machen können; hier aber, gemessen an der Einfachheit, mit der sich das Leben des Großteils der Bevölkerung in Malint vollzog, war sie etwas Besonderes.
    Die Kutsche – es handelte sich um einen geschlossenen Wagen –
    hielt wenige Meter von uns entfernt; ein Diener, der seinen Platz neben dem Kutscher, vorne auf dem Bock hatte, sprang dienstbeflissen herbei und öffnete die Tür.
    „Ihr seid Lakyr-a-Dergon, nicht wahr?“
    Lakyr nickte dem Diener zu, etwas irritiert, wie es mir schien.
    „Herr Urgssinn-a-Terdarembis lässt Euch und Eurem Gefolge eine herzlichsten Grüße ausrichten. Ich darf Euch nun bitten, einzusteigen
     
    …“
    Lakyr zog die Stirn in Falten, und ich, der ich nun schon so einiges über den Charakter dieses – zweifellos in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlichen – Menschen wusste und mir zumindest ein ungefähres Bild von der topographischen Beschaffenheit seiner Seele zu machen in der Lage war, mit all den Unebenheiten und Abgründen, die da zu finden waren und die ihn zu dem Mann machten, der er war: Ich glaubte zu wissen, was dieses Runzeln zu bedeuten hatte, worin es begründet lag.
    „Ist Herr Urgssinn nicht hier – in der Kutsche?“ Der Diener schüttelte den Kopf.
    „Nein, werter Herr Lakyr! Mein Herr lässt sich entschuldigen.“ Lakyr nickte leicht und verzog etwas den Mund. Ich hatte richtig vermutet: Es war die Eitelkeit, die verletzt worden war. Stünde es einem kleinen, unbedeutenden Provinzkaufmann nicht gut zu Gesicht, einen Mann wie mich persönlich zu empfangen? wird Lakyr sich erbost gefragt haben. Nun, es stand zu vermuten, dass Urgssinn seinerseits gute Gründe dafür hatte, auf diese Weise zu verfahren.
    Später sollte sich herausstellen, dass wir noch von Glück sagen konnten, dass Urgssinn ein Gläubiger des Hauses Dergon war.
    Vielleicht wären wir andernfalls überhaupt nicht aufgenommen worden.
    Wir wurden ordentlich durchgeschüttelt, als der Wagen über die holperigen Pfade rumpelte. Feldwege waren das, aber nichts, was die Bezeichnung Straße verdient hätte!
    Urgssinn, soviel wusste ich, residierte auf einem Landsitz, etwas außerhalb von Malint gelegen.
    Lakyr hatte während der ganzen Fahrt noch kein Wort gesagt. In Gedanken versunken saß er da und starrte vor sich hin, ab und zu auf die Felder hinausblickend, dann aber sogleich die Augen wieder auf den Boden der Kutsche gerichtet.
    „Wenn ich Euch einen Rat geben darf …“
    Lakyr reagierte nicht und so begann ich zu sprechen.
    „Ihr solltet etwas mehr Disziplin üben, was Eure Empfindungen angeht, Herr Lakyr. Gerade in kritischen Situationen heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren.“
    Lakyr gab durch keinerlei Äußerung zu erkennen, dass er mir zugehört und mich verstanden hatte; stattdessen hielt er sich weiter in Schweigen gehüllt, während Ganjon neben ihm saß und ein schwachsinniges Grinsen zur Schau stellte.
    Das Anwesen der Terdarembis war ein protziger Marmorbau. Auf einem kleinen Hügel gelegen konnte man von hier aus das gesamte ebene Umland überblicken.
    Der Wagen fuhr vor, der Diener sprang vom Kutschbock und es wurde uns die Tür geöffnet.
    „Seid gegrüßt, wertester Lakyr-a-Dergon!“
    Ihr Gastgeber trat ihnen durch das aufwändige Portal entgegen, aber ich bemerkte sogleich, dass dies keine wirkliche Freude war, die Urgssinn seinen Gästen vorzuspielen versuchte. In Wirklichkeit stand der Herr des Hauses unter einer seltsamen Spannung, die eine unbehagliche Stimmung zu verbreiten geeignet war.
     
    „Ich hoffe, Ihr hattet keine zu anstrengende Reise, Herr Lakyr!“
    „Weshalb wart Ihr nicht am Hafen?“
    Urgssinn, ein schmächtiger, hagerer Mann mit schütterem Haar, gab jetzt eine sehr klägliche Figur ab und schien am liebsten im Marmorboden versinken zu wollen.
    „Nun, ich hatte keinesfalls die Absicht, Euch zu kränken …“
    „Nein? Hattet Ihr tatsächlich nicht?“, fragte Lakyr spöttisch.
    Urgssinns Gesicht wurde nun plötzlich von tiefen Falten durchfurcht, die Maske der Freundlichkeit war mit einem Mal von ihm abgefallen und das Tatsächliche trat hervor.
    „Herr Lakyr, es sei mir an dieser Stelle folgende Bemerkung gestattet: Es kostet im Augenblick Mut, Euch überhaupt zu empfangen und im eigenen Haus übernachten zu lassen! Vergesst das nicht! Ihr und Euer Vorhaben habt dieses Land in große innere Unruhe gestürzt!
    Lange Zeit hat sich die Priesterschaft der

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