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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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wollte Visyna packen und sie in Sicherheit bringen, aber Rallie trat ihm in den Weg und stieß ihn zur Seite. Die Pfeile hatten ihren Scheitelpunkt erreicht und senkten sich jetzt direkt auf sie herunter.
    Ein plötzlicher Windstoß fegte über den Pfad und wehte die meisten Pfeile davon. Die wenigen, die ihr Ziel fanden, trafen entweder den felsigen Boden oder prallten von den Rinden der Sarka Har ab, welche die Soldaten als Rüstung trugen. Konowa sah zu Visyna hinüber. Sie schwankte, aber sie wob ihre Magie. Rallie hielt ihren Federkiel über einen Stapel mit Papier.
    Â»Visyna!«

    Â»Wir können sie in Schach halten«, sagte sie und lächelte ihn tapfer an.
    Konowa hätte das Lächeln erwidert, aber als er das Klicken von Hunderten Nadeln auf Felsen hörte, wurde er blass. Dutzende von Korwirds krochen zwischen den Rakkes hindurch und griffen die Stählernen Elfen an. Konowa überlief es schon beim Anblick dieser Kreaturen kalt. Sie klapperten über die Felsbrocken wie gepanzerte Schlangen, auf Hunderten von spitzen Stacheln als Beinen. Jedes Korwird war gut einen Meter fünfzig lang und hatte am Kopfende zwei klackende Zangen. Er hatte nie zuvor eins gesehen, aber Yimt hatte sie ihm in allen Einzelheiten beschrieben, obwohl sie in seinen Schilderungen fast sieben Meter lang gewesen waren. Trotzdem konnte er diese widerlichen Kreaturen nicht verwechseln, die jetzt auf sie zukrabbelten.
    Â»Feuer!«
    Musketenkugeln fegten fünfzig Meter durch die Luft, bevor sie Rakkes und Korwirds gleichermaßen trafen. Sie zerfetzten sie zu einem Gemenge aus Blut und Chitinpanzern. Mehr Pfeile stiegen singend in die Luft, und Visyna wob einen anderen Wind, der jedoch nicht so stark war wie der erste. Ein Soldat schrie auf und stürzte zu Boden. Er hatte die Hände auf die Hüfte gepresst, aus der ein schwarzer Schaft hervorragte, und das Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor.
    Rallies Federkiel kratzte über Papier und erzeugte ein Summen in der Luft. Die nächste Salve schwarzer Pfeile ging weit daneben. Konowa fluchte. Sie waren hier festgenagelt. Sie konnten zwar ihre Kreaturen in Schach halten, aber sie würden nicht weiterkommen. Außerdem dämmerte es bereits, und die Schatten auf dem Boden wurden immer länger.
    Â»Colonel«, sagte Major Alstonfar, der herbeigelaufen kam
und sich neben Konowa auf den Boden hockte. Er schwitzte und keuchte, aber er klang ruhig und kontrolliert. »Die Männer erledigen ihre Aufgabe hervorragend, aber so wie wir feuern, dürften sie innerhalb der nächsten halben Stunde die gesamte Munition verschossen haben. Ich habe ihnen befohlen zu warten, bis sie ihr Ziel ganz deutlich sehen, aber auch das wird uns nur wenig mehr Zeit erkaufen.«
    Konowa streckte die Hand aus und schlug dem Mann anerkennend auf die Schulter. Er riss die Hand zurück, als das Frostfeuer Pimmers Uniform versengte. Es war Pimmer hoch anzurechnen, dass er das Feuer einfach nur mit der Hand löschte. Dann ertönte ein lautes Brüllen weiter oben am Berg. Was auch immer es war, es war in ihre Richtung unterwegs. »Sagen Sie den Männern, sie sollen die Bajonette aufpflanzen.«
    Â»Was ist das?«, erkundigte sich Pimmer.
    Â»Keine Ahnung, aber es wird bestimmt nichts Nettes sein«, antwortete Konowa. Dann lief er zu Rallie und Visyna, um nach den beiden Frauen zu sehen. Sie hatten sich hinter einen großen Felsen gehockt und unterstützten weiter das Regiment mit ihrer Magie. Visyna lehnte mit zitternden Händen an dem Stein. Rallie hockte an ihrer Seite, ein großes Blatt Papier auf einem Schenkel, während ihr Federkiel über die Seite flog. »Wisst ihr, was da kommt?«
    Beide Frauen schüttelten den Kopf, weil sie zu konzentriert waren, ihre Magie zu wirken, als dass sie hätten sprechen können. Die Haare auf Konowas Armen richteten sich auf, und kalter Schweiß lief seinen Rücken herunter. Er drehte sich um und rannte zur Schlachtreihe zurück, während es ihm immer mehr zusetzte, dass er keinen passenden Plan hatte, wie er weitermachen sollte. Wäre das irgendein beliebiges Gefecht gewesen, hätte er einen taktischen Rückzug zu einer besser zu verteidigenden Stellung befohlen, aber diese
Möglichkeit bestand nicht, nicht hier, nicht, wo er so nah am Ziel war.
    Das Knurren wurde lauter. Konowa zückte seinen Säbel, und sofort funkelte Frostfeuer auf der Klinge.
    Â»Ganz

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