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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Ohren war so laut, dass es sich wie ein einziger, lang gezogener Heulton anhörte. Als er schließlich sein Gleichgewicht einigermaßen wiedergefunden hatte, stand er auf und hustete wegen der dichten Rauchwolke, die jetzt die Schwarzer Stachel einhüllte. Als sie sich schließlich auflöste, sah Konowa einfach Unglaubliches. Selbst die Felsen hatten Narben von der Kanonade der Schwarzer Stachel davongetragen. Alles war zerborsten und narbig.
    Â»Ich hätte gern noch ein paar Kanonen mehr gehabt, aber unter dem Strich würde ich sagen, es hat funktioniert«, erklärte Yimt, der zum Bug schlenderte. »Glaubst du, dass Ally das gesehen hat?«
    Konowa blickte auf den Zwerg hinab. »Er hat es gesehen, es gefühlt, und ganz bestimmt hat er es gehört.«
    Yimt strahlte, dass seine metallenen Zähne glänzten. »Ja, das glaube ich auch.«
    Korporal Feylan kam zum Bug gelaufen. »Colonel! Das Schiff beginnt zu treiben.«
    Konowa brauchte einen Moment, bis er begriff, was das bedeutete. Dann dämmerte es ihm. »Alle runter vom Schiff!
Wir haben unsere freie Fahrt gehabt, aber hier ist die Reise zu Ende. Die Schwarzer Stachel treibt jetzt den Fluss wieder hinunter.«
    Hastig wurden Planken über die Steuerbordseite geschoben, die jetzt kaum noch zwei Meter vom Flussufer entfernt war. Einige Männer sprangen vom Schiff hinunter ins Wasser, aber die meisten warteten ab, bis sie an der Reihe waren, und gingen dann über die Planken an Land. Konowa beobachtete die Prozession und bemerkte, dass das Schiff immer schneller rückwärts trieb. Das Ende der Laufplanken kratzte auf den Felsen.
    Â»Es tut mir leid um Ihr Schiff«, sagte Konowa zu Kapitän Ervod.
    Â»Sie hat uns gute Dienste geleistet. Ich werde …«
    Die Schwarzer Stachel ruckte heftig, neigte sich nach Steuerbord und beendete die Lobrede des Kapitäns. Der Mann stolperte, fiel von der Laufplanke und landete im Wasser direkt am Flussufer, wo seine Matrosen ihn herausfischten. Konowa rannte über die Laufplanke und stolperte die letzten Meter, bis er unsanft auf den Felsen landete. Als er zurückblickte, bemerkte er voller Entsetzen, dass sein Vater immer noch auf dem Schiff war. Der alte Elf stand vor dem schimmernden Abbild seines Ryk Faur.
    Â»Vater! Runter vom Schiff!«
    Jurwan streckte die Hand aus, tätschelte die Borke des Baumes, drehte sich dann um und ging langsam über das Deck und die Laufplanke, als wäre sein Leben nicht in ernster Gefahr. Ein Schatten zuckte über Konowa hinweg, und er blickte hoch. Tyul sprang anmutig von dem Baum herab und landete elegant auf den Felsen, so leicht wie ein, nun, wie ein Blatt. Das Bildnis der Wolfseiche flackerte einmal auf und verschwand.
    Einen Moment später drehte sich die Schwarzer Stachel
vollständig auf die Seite, und ihre restlichen Masten zersplitterten auf den Felsen, während das Schiff vom Fluss mitgerissen wurde. Kanonen rutschten über das Deck und landeten klatschend im Wasser, dann schüttelte sich das Schiff einmal und zerbrach in mehrere Teile.
    Â»Ein trauriges Ende für ein tapferes Mädchen«, sagte Rallie und kritzelte in ihren Papiere.
    Konowa konnte nur zustimmend nicken. Er rappelte sich hoch und klopfte sich die Hose ab. Ein Soldat reichte ihm seinen Tschako, den er aufsetzte. Als er sich umsah, bemerkte er, dass die Matrosen in Gruppen zusammenstanden und ziemlich verloren wirkten. Allerdings waren sie bewaffnet. Regimentssergeant Arkhorn hatte offenbar an alles gedacht.
    Â»Kapitän«, sagte Konowa. »Das war zwar nicht Teil des Plans, aber ich gehe davon aus, dass es nicht anders zu erwarten war. Es kommt mir zwar nicht richtig vor, Sie hier zurückzulassen, aber wenn Sie uns begleiten …«
    Kapitän Ervod schüttelte den Kopf. »Wir würden Sie nur aufhalten und Ihnen im Weg stehen. Außerdem habe ich Verwundete. Wir werden uns hier so gut wie möglich verschanzen. Je nachdem, was da oben passiert, haben Sie dann hier einen Ort, an den Sie sich zurückziehen können.«
    Konowa lächelte. Wenn sie einen Rückzugsort brauchen würden, könnten sie genauso gut darauf verzichten; sie würden keine Gelegenheit mehr haben, sich irgendwohin zurückzuziehen, weil sie dann tot wären. »Passen Sie auf sich auf«, sagte Konowa und salutierte.
    Kapitän Ervod erwiderte den Gruß. »Möge guter Wind mit Ihnen sein.«
    Das Schlagen

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