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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Bibliothek verloren, und der Prinz muss seine Enttäuschung schnellstmöglich überwinden.« Er machte eine Pause und wartete, bis seine aufkeimende Wut sich wieder legte. Pimmer war nicht der Prinz. »Was jetzt diese Karawanenroute nach Westen angeht, die uns zu Suhundams Hügel führen soll: Sind Sie sicher, was den Weg dorthin anbelangt?«
    Erneut senkte Pimmer seine Stimme, und Konowa musste sich anstrengen, seine Worte durch das Heulen des Windes hindurch zu verstehen. »So sicher, wie man in diesen unsicheren Zeiten nur sein kann. Wir haben ihren Forst im Norden, und es ist schwer zu sagen, wie die Stämme weiter im Westen reagieren, wenn wir auf einen von ihnen treffen sollten. Aber vor allem ein Faktor lässt mich glauben, dass dies der richtige Weg ist.«
    Â»Und was wäre das für ein Faktor?«, erkundigte sich Konowa.
    Â»Mistress Synjyn stimmt mit mir überein, was diese Route anbelangt.«
    Konowa streckte die Hand aus und legte sie fest auf den Arm des Vizekönigs. Der Stoff des Umhangs war weicher und weit dicker, als Konowa erwartet hatte. Frostfeuer funkelte auf dem Material, und er zog rasch die Hand zurück, bevor er dem Mann Schmerzen zufügte. Ein Windstoß wählte genau diesen Moment, um ihm einige Schneeflocken ins
Gesicht zu peitschen. Sie hatten einen langen, kalten Marsch vor sich. »Das klingt ganz so, als würden wir etwas länger im Schnee marschieren, als ich mir vorgestellt habe. Sagen Sie, Pimmer, ich scheine die Zuteilung von Schlechtwetterkleidung verpasst zu haben. Wie viel wollen Sie für einen Ihrer Umhänge haben?«

4
    DURCH ALWYNS WEIT geöffnete Augen betrachtet erschien die Welt ausgewaschen und verschwommen.
    Alles, was er kannte, war verblasst, so als würden die Farben, die das Leben so bunt und frisch machten, sich davor fürchten, ihm nahe zu kommen. Selbst seine Erinnerungen nahmen eine graue Patina an und dämpften die Gefühle, die er einst mit ihnen verbunden hatte und die ihnen ihre Bedeutung gaben. Ihm war klar, dass über kurz oder lang die Vorstellungen des Lachens, des Mitgefühls, ja selbst der Liebe für ihn verloren sein würden.
    Er würde dagegen ankämpfen, aber er war sich nicht sicher, wie lange er widerstehen konnte.
    Alwyn schloss die Augen, aber es wurde nicht dunkel. Selbst mit geschlossenen Augen sah er die Welt, jetzt jedoch als ein gewaltiges Meer, das wogte und vor Energie schäumte. Major Flinkdrache stand etwa zwanzig Meter entfernt und unterhielt sich mit Vizekönig Alstonfar. Er sah sie ganz deutlich; der Elf und der Mensch leuchteten wie zwei Fackeln vor schwarzem Samt. Alstonfar strahlte ein warmes, weiches Licht in orangefarbenen und gelben Tönen aus. Die Aura des Majors war eine wirbelnde Masse aus Grün und Rot, die um einen metallischen, schwarzen Kern kreisten, einer Quelle von Energie und Macht, die gerichtet und benutzt werden musste.
    Fäden aus pulsierender Kraft verbanden alles miteinander,
und Alwyn brauchte nur die Hand auszustrecken, einen davon aus der Luft zu pflücken und diese Macht für sich selbst in Anspruch zu nehmen.
    Er verstand jetzt die Schattenherrscherin besser. Der Zug der Energie um ihn herum war sehr verführerisch. Seine rechte Hand hob sich unwillkürlich, als die Erwartung durch seinen Körper strömte. Er konnte seine Lebenskraft nutzen, er konnte sie einem besseren Sinn zuführen. Es lag an ihm, die Dinge wieder richtigzustellen.
    Alwyn zwang sich, die Augen zu öffnen, und unterdrückte dabei einen Schrei. Ihm wurde schwindelig, und er drohte hinzufallen. Er griff sich mit seiner bereits erhobenen Hand an den Kopf und massierte seine Schläfen. Der Druck fühlte sich gut an. Er verlagerte sein Gewicht auf sein Holzbein, überprüfte sein Gleichgewicht. Der Schmerz brannte im Stumpf seines Beines, und Frostfeuer funkelte kurz auf, wo die dünnen, hölzernen Zweige des künstlichen Gliedes seine Haut berührten. Als Antwort durchzuckte eine Woge von Kälte den Stumpf, und der Schmerz erlosch, als sein Fleisch betäubt wurde. Die Magie, die einst das Holzbein durchtränkt hatte, erstarb, überwältigt von der wachsenden Macht des Schwurs in ihm. Alwyn sah bereits, wie neue, schwarze Schösslinge aus den toten Zweigen des Beines sprossen.
    Schon bald, nicht mehr lange, dann würde das Bein, wie der Rest von ihm, ihr gehören.
    Der Schnee legte sich auf den Sand um ihn

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