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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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unwillkürlich. Ich kann das schaffen! Sie streckte die Hände aus und begann behutsam, ein Muster in die Luft zu weben. Hier war genug
Macht, die sie benutzen konnte. Sie ließ die Hände sinken und dachte nach. Elfen können nicht allzu lange marschieren. Sie würden irgendwann anhalten müssen und rasten. Wenn sie das taten, musste sie bereit sein.
    Â»Sind wir bald da?«
    Diesmal lächelte Visyna. »Bald, Scolly, schon sehr bald.«

8
    WÄHREND SIE DEN unbekannten Schatten zwischen den Felsen verfolgten, bewegten sich die Rakkes zunächst sehr behutsam vorwärts. Der grüne Tod war zwar an sich schon furchteinflößend, aber diese Furcht beruhte auf mehr als nur darauf, dass sie miterlebt hatten, wie er einen der Ihren bei lebendigem Leib gefressen hatte. Tief vergraben in ihrem primitiven Wesen lag eine Erinnerung, die jede andere bewusste Kreatur einen Albtraum genannt hätte. Sie konnten gegen den grünen Tod nicht ankämpfen, sondern nur davor flüchten, und das ging gegen ihre Natur.
    Sie wussten weder, warum sie hier waren, noch, wie sie überhaupt hierhergekommen waren. Jedes verfügte aber über die Erinnerung an seinen eigenen Tod, der vor Jahrhunderten eingetreten war; sie waren ertrunken, gestürzt, verbrannt, geköpft worden … Schrecken, die ein Rakke verstehen konnte. Aber hier zu sein, zu dieser Zeit an diesem Ort, und dann einem Tod zu begegnen, den sie weder mit ihren Klauen zerfetzten noch mit ihren Reißzähnen erlegen konnten, verstärkte ihre Verwirrung noch. Sie wussten allerdings, dass dieses Ding, welches den grünen Tod freigesetzt hatte, zerrissen werden konnte. Es würde bluten, also verfolgten sie es, getrieben von der verzweifelten Gier, sich an seinem Fleisch zu laben, während sie gleichzeitig genauso viel Angst davor hatten, selbst gefressen zu werden. Ein starker Windstoß fuhr zwischen die winzigen Risse in den Felsen
und erzeugte dabei einen scharfen Schrei, der alle anderen Geräusche überlagerte. Steine und Sand polterten herab, als Klauen Halt auf den Felsen suchten, die von Eis und Schnee überzogen und glatt waren, während die Rakkes schneller wurden und mit jeder Minute kühner, die sie unentdeckt vorankamen. Sie waren viele, und die Kreatur war allein und wusste nicht, dass sie gejagt wurde.
    Der Schatten ging weiter, bewegte sich von Deckung zu Deckung, aber er musste sich immer wieder zeigen. Und jedes Mal, wenn die Rakkes ihn in dem Schneetreiben sahen, spornte es sie an. Sie kamen näher. Schon bald würden sie fressen.
    Ein starker Windstoß wirbelte eine Mischung aus Schnee und Sand auf und nahm den Rakkes einen Moment den Blick auf den Schatten. Als sich der Schleier gelegt hatte, war der Schatten verschwunden. Überrascht stürmten die Rakkes vorwärts, vergaßen ihre bisherige Vorsicht und konzentrierten sich jetzt nur noch darauf, die Fährte ihrer Beute wieder aufzunehmen, bevor sie in der Nacht verschwinden konnte. Sie sprangen in blinder Hast über Felsbrocken, heulten und jaulten, während sie sich in eine mörderische Wut hineinsteigerten. Lange ausgestorbene, heisere Schreie drangen durch die Luft, mit denen sie versuchten, ihre Beute aus der Deckung zu locken.
    Es funktionierte.
    Die Rakkes kletterten über einen sieben Meter hohen Hügel aus Granit in eine flache Schlucht. Auf einem anderen Granithügel erwartete sie schon der Schatten.
    Er war kleiner, als sie ihn sich vorgestellt hatten; sein buckliger Körper balancierte auf zwei dicken, kurzen Beinen. Zwei zerfetzte Federn sprossen aus seinem Kopf, und sein Gesicht war von einer dichten Matte aus zerzaustem Fell bedeckt. Aber seine Augen waren deutlich zu erkennen, und in ihnen
war keine Spur von Gnade zu erkennen. Der grüne Schein des bevorstehenden Todes jedoch kam nicht aus seinem Mund, der sich jetzt zu einem Lächeln verzog und schimmernde, metallische Zähne entblößte, sondern aus dem langen, schwarzen Metallrohr mit einer breiten Schnauze, das der Dämon in seinen Händen hielt. Erst jetzt sahen die Rakkes den kupfernen Schlauch, der am Ende des Rohres befestigt war und sich hinter den Dämon schlängelte, wo er an einem Messingtank befestigt war, den er auf den Rücken geschnallt hatte.
    Â»Ihr hättet ausgestorben bleiben sollen, ihr Armleuchter«, sagte Yimt und drückte auf den Auslöser der Waffe.
    Dann passierten drei Dinge gleichzeitig. Der

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