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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Überlebenskünstler. Ich bin sehr zuversichtlich, sie wiederzusehen. Die Sreex sollten ebenfalls überleben, wenn sie als Schwarm zusammenbleiben, aber das kann ihnen bei diesem Wind schwerfallen. Leider habe ich vor allen Dingen Sorge um meine Brindos. Sie sind ein bisschen empfindlich, wenn ich ehrlich sein soll. Ich fürchte, ich habe sie schrecklich verwöhnt, aber es sind so hinreißende Tiere, wie hätte ich das nicht tun sollen?«
    In Konowas Erinnerung waren diese hinreißenden Viecher boshafte, gepanzerte Bestien, aber das behielt er tunlichst für sich. Rallie hatte einen von ihnen sogar Baby getauft. »Wenn sie Verstand besäßen, hätten sie sich nach Süden gewandt,
weg von dem hier«, meinte er und sah sich in dem Schneesturm um. »Ich habe gehört, im Süden befindet sich nur saftige Steppe, sobald man die Wüste durchquert hat.«
    Â»Ich hoffe sehr, dass Sie recht haben, Major«, erwiderte Rallie. Ihre Stimme war ganz untypisch leise. »Sie haben wahrhaft ein besseres Schicksal verdient, als hier zu sterben.«
    Â»Das haben wir alle«, gab Konowa zurück.
    Der Wind häufte eine kleine Schneewehe auf der Bank zwischen ihnen auf. Konowa streckte gedankenverloren eine Hand aus, strich über den Schnee und begann, Strichmännchen hineinzuzeichnen.
    Â»Ich glaube, dass sie am Leben ist«, erklärte Rallie.
    Konowa blickte hoch. Visyna.
    Sein Herz schlug schneller und kräftiger, intensiver, wenn er an sie dachte. Er hatte sich bemüht, nicht an sie zu denken, sondern sich stattdessen auf die Aufgaben konzentriert, die vor ihm lagen. Erst kam das Regiment. Das ging nicht anders. Das Leben und die Seele von jedem einzelnen Soldaten hingen von ihm ab. Wer wusste schon, welche Schrecknisse als Nächstes aus der Dunkelheit auftauchten? Trotzdem, wenn der Soldat Feylan sich eine Zukunft jenseits von dem hier vorstellen konnte, vermochte er es vielleicht ebenfalls.
    Bilder von brennenden Bäumen und einer albtraumhaften Furcht bestürmten ihn, aber als er Visynas Namen hörte, stiegen Erinnerungen an ihre Macht in ihm hoch. Er starrte ins Nichts, als er sich daran erinnerte, wie wütend sie ihn auf ihre ruhige Art gemacht hatte, wenn sie ihre Verletztheit verbarg, wie sie ihn aufgeregt hatte, wenn sie ihn beschimpfte, und wie sehr es ihn verletzt hatte, wenn ihr Blick ihm sagte, dass er in ihren Augen nicht genügte. Aber wenn sie lächelte … Ihm fiel auf, dass er grinste. Hastig hob er die Hand zum Mund und hustete.

    Â»Haben Sie etwas gespürt?«, fragte er.
    Rallie betrachtete ihn ein paar Sekunden, bevor sie antwortete. »Nicht direkt, aber ich glaube trotzdem, dass es stimmt. Und ich hoffe sehr, dass es der Fall ist. Hoffnung ist eine Macht an sich. Man sollte sie niemals auf die leichte Schulter nehmen.«
    Â»Und die anderen?«, fragte Konowa. Er dachte an seine Eltern, seine Soldaten und an seinen vierbeinigen Freund Jir.
    Â»Das weiß ich nicht«, antwortete Rallie. »Ich hielt es für das Beste, sie aus der Schusslinie zu bringen, als ich sie in einen der Tunnel eingesperrt habe. Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht, als ich sie dorthin schickte, aber in dem Moment schien es mir das Richtige zu sein.«
    Konowa streckte die Hand aus und klopfe Rallie auf den Arm. Im nächsten Moment spannte er sich an, weil er erwartete, dass Frostfeuer sich ausbreiten würde oder etwas Schlimmeres passierte, aber nichts geschah. »Sie haben getan, was Sie für das Beste hielten. Mehr können wir nicht tun. Ich bin sicher, dass sie wieder auftauchen.«
    Rallies Kichern überraschte Konowa.
    Â»Habe ich etwas Amüsantes gesagt?«, wollte Konowa wissen.
    Rallie ließ die Zügel klatschen, und die Kamele knurrten zur Antwort. »Mein lieber Major, ich glaube wirklich, dass Sie allmählich begreifen, worum es sich bei dem Prinzip Hoffnung dreht.«
    Â 
    Ein einzelner verwandelter Sarka Har trottete weiter hinter der Kolonne her. Er kam nur langsam voran, weil das Gewicht von etlichen Schichten Drachenhaut schwer auf ihm lastete. Schnee und Eis sammeln sich auf seinen Zweigen und drückten ihn weiter zu Boden. Er machte eine Pause, schüttelte sich und behielt weiterhin die Gestalt eines Soldaten
bei, obwohl er nicht sicher wusste, worum es sich dabei handelte. Aber das Wesen wusste, dass diese Gestalt ihm erlauben würde weiterzugehen, und diese Notwendigkeit brannte heller

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