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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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»Sei kein Narr! Was glaubst du wohl, wird mit uns passieren, wenn wir hierbleiben? Am Ende werden wir ohnehin erschossen oder von einem Schwert durchbohrt, von einer Kanonenkugel zerfetzt oder Schlimmeres. Ich persönlich würde mein Glück lieber da draußen versuchen.« Er deutete mit der Hand auf die Wüste.

    Plötzlich tauchte Yimt neben ihnen auf. Die Klappen seines Tschako klatschten gegen seine Wangen, als er mit ihnen Schritt hielt. Er stopfte sich ein Stück Crute zwischen Gaumen und Wange, schob sich dann eine Pfeife in den Mundwinkel und zündete sie an. »Ihr macht mehr Lärm als ein Sack voller Drachen und eine Jungfrau. Ich würde sagen, ihr hättet einen Sonnenstich, wenn ich euch nicht besser kennen würde. Was gibt es hier überhaupt zu lamentieren?«
    Â»Zwitty hat davon geredet, dass wir ein Dessert haben sollten«, meinte Scolly.
    Zwitty murmelte etwas Unverständliches.
    Yimt paffte an seiner Pfeife, aus der beißende Rauchwolken aufstiegen. »Stimmt das, Zwitty?«
    Â»Dieser Einfaltspinsel weiß nicht, was er redet. Ich habe nichts von einem Dessert gesagt.«
    Yimt musterte Zwitty von oben bis unten. »Nein, da bin ich mir sicher. Aber da wir gerade davon reden, will ich euch eine kleine Geschichte erzählen. Die Sonne und die Hitze hier draußen sind in der Lage, das Gehirn eines Mannes schneller weich zu kochen, als man ein Ei auf einem Grill braten kann, wenn er nicht aufpasst. Und sie verwirren seinen Verstand. Bevor er sich versieht, glaubt er, das Leben in der Armee wäre nichts für ihn, und meint, auf sich allein gestellt wäre er besser dran.«
    Â»Kritton ist damit durchgekommen«, warf Zwitty ein.
    Einen Moment flogen Funken aus Yimts Pfeifenkopf, dann beruhigte der Zwerg sich wieder. »Aye, das stimmt, aber das war in Elfkyna. Dort gibt es keinen Mangel an Wasser und Nahrung, wenn man weiß, wie man sich in einem Wald bewegt. Und was immer Kritton gewesen sein mag, dieser Elf wusste, wie er für sich sorgen musste. Falls du es jedoch
noch nicht bemerkt hast, dies hier ist nicht Elfkyna. Sieh dich um.« Er paffte an seiner Pfeife, während er seine Worte wirken ließ.
    Alwyn sah sich um. Wohin er blickte, sah er Schattierungen von Beige. Und überall flimmerte die Hitze über dem Sand wie Glasscheiben. Felsen und große, geschwungene Sanddünen boten die einzige Abwechslung in einer ansonsten flachen und riesigen Einöde. Wie hier jemand leben konnte, ging über seinen Horizont.
    Â»Das ist nicht gerade ein Paradies, stimmt’s?«, fuhr Yimt fort. »Wären wir in Calahr oder an einem anderen zivilisierten Ort, könnte man vielleicht versuchen wegzulaufen, aber dann müsste man sich fragen, warum? Wenn man an einem guten Ort ist, an dem es zu essen und zu trinken gibt und die Dinge relativ ruhig laufen, welchen Sinn macht es dann zu desertieren? Und an einem Ort wie diesem hier ist es noch weniger sinnvoll. Wohin sollte man hier gehen? Es gibt nur Sand, Sonne und den Tod durch Verdursten, wenn einen nicht vorher etwas Schlimmeres erwischt. Hier ist man bei der Armee sicherer aufgehoben als ohne sie.«
    Alwyn war sich da nicht so sicher. Immerhin hatte die Armee sie alle überhaupt erst hierhergebracht, durch einen Schwur an die Magie der Schattenherrscherin gebunden und dazu verdammt, auf ewig in der Hölle zu schmoren, falls sie nicht einen Weg fanden, den Schwur zu lösen. Er sah sich um. Die Blicke seiner Kameraden verrieten Furcht und Unsicherheit.
    Â»Ich bin niemand, der einen Mann, einen Elf oder einen Zwerg verurteilt, der seine Grenze erreicht hat, den Punkt, an dem er bricht«, redete Yimt weiter. »Aber die Armee wird das tun, und zwar mit einem Strick oder einer Musketenkugel. Das Problem ist, dass jede Silberjacke, die jemals diese
Uniform trug, einen solchen Punkt hat. Auch der Major. Auch der Prinz. Selbst ich habe ihn.«
    Â»Und was willst du uns damit sagen?«, wollte Zwitty wissen. »Dass wir alle in dieser Hitze wie dürre Zweige brechen und vollkommen verrückt werden?«
    Yimt nahm die Pfeife aus dem Mund und deutete damit auf die Soldaten. »Ich will damit sagen, wenn ein Kamerad diesen Punkt, an dem er bricht erreicht, und er Kameraden hat, die ihn nicht gerade hassen, werden diese Kameraden ihm helfen, einen klaren Kopf zu behalten, bis er wieder er selbst ist. Das ist die einzige Art und Weise, wie Armeen funktionieren können.

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