Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
wenn die Schiffskanonen feuern würden, und versuchte stattdessen, sich an seine Gespräche mit Visyna zu erinnern. Obwohl sie es nie schafften, auch nur in der kleinsten Sache einer Meinung zu sein, gingen ihm ihre Worte oft im Kopf herum. Eines, woran er sich gut erinnerte, war das Wort »diplomatisch«. Konowa beschloss, es damit zu versuchen.
    Â»Zweifellos würden wir obsiegen, Hoheit, und die Männer und ich wissen Euer Vertrauen in unsere Fähigkeiten zu schätzen. Ich dachte nur, dass wir vielleicht besser zu Fuß vorrücken sollten. Wir würden den Leuten zeigen, dass wir sozusagen auf ihrer Ebene stehen …«
    Der Prinz richtete seinen scharfen Blick auf Konowa und starrte ihn einige Sekunden nur an. Konowa kam sich schmutzig vor – wenn Diplomatie das aus einem machte, wollte er nichts damit zu tun haben.
    Â»Major, Sie müssen Ihre Abneigung gegen Tiere wirklich überwinden. Ist es möglich, dass Ihnen die natürliche Zuneigung der Elfen für die Geschöpfe der Natur abhanden gekommen ist, als Sie die Spitze Ihres Ohrs verloren?«
    Konowas Hand zuckte unwillkürlich zu seinem Ohr, und er unterbrach die Bewegung erst auf halbem Weg. »Mit Jir komme ich ganz gut aus«, erwiderte er. Es frustrierte ihn, dass sein pelziger Gefährte zurzeit in Rallies Planwagen angekettet war. Er hörte das Kreischen der Sreex in ihren Käfigen selbst über eine halbe Meile Entfernung.
    Â»Ein Raubtier.« Die Stimme des Prinzen klang trocken. »Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Sagen Sie, Major, haben
Sie jemals darüber nachgedacht, dass Sie vielleicht Ihre Einstellung zum Leben neu überdenken sollten, wenn sie mehr mit einem vierbeinigen Räuber als mit den Menschen um sie herum gemein haben?«
    Â»Ist das ein Befehl?«
    Prinz Tykkin schien einen Augenblick darüber nachzudenken, bevor er antwortete. »Ich denke, es würde keinen Unterschied machen, wenn es einer wäre. Sie, Major, sind der am wenigsten elfenartige Elf, den ich je getroffen habe. Selbst ein Zwerg hat mehr Zugang zur Natur als Sie. Ich fange langsam an zu glauben, dass Sie mehr gegen sich selbst als gegen irgendjemanden sonst Krieg führen, mich eingeschlossen.«
    Konowa wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Ihm war klar, dass der Prinz nicht ganz unrecht hatte. Er führte tatsächlich Krieg, und niemand verstand die Schlachten, die er schlug. Außer vielleicht Soldat Renwar, dachte er. Aber er kam nicht dazu, länger darüber nachzugrübeln, weil ein Mann in der Uniform des Diplomatischen Korps von Calahr keuchend herbeigerannt kam, neben dem Ross des Prinzen stehen blieb und Haltung annahm.
    Jedenfalls versuchte er es.
    Er bemühte sich, gerade zu stehen, aber er krümmte sich immer wieder vornüber, um zu Atem zu kommen. Jedes Mal, wenn er sich aufrichtete und sprechen wollte, zitterte sein ganzer Körper, und er bückte sich erneut, während er sich mit den Händen auf die Knie stützte.
    Der Prinz war sichtlich amüsiert und erlaubte dem Mann gnädigerweise, Luft zu schnappen, was Konowas Neugier erregte.
    Â»Major Flinkdrache, ich möchte Ihnen den ehrenwerten Vizekönig und Stellvertreter der Königin in diesen Breiten
vorstellen, Pimrald Alstonfar. Pimmer, begrüßen Sie den berüchtigten Stählernen Elf.«
    Das Gesicht des Vizekönigs war schweißüberströmt, als es ihm endlich gelang, lange genug stehen zu bleiben, um Konowa die Hand zu schütteln. Dann krümmte er sich wieder vor und holte erneut keuchend Luft. Der Prinz lachte und schüttelte den Kopf.
    Â»Pimmer und ich waren zusammen in der Schule, was wohl nicht gerade ein Staatsgeheimnis ist. Er war damals bereits für seinen übertriebenen Eifer bekannt, bedauerlicherweise allerdings am Abendbrottisch.«
    Das glaubte Konowa gern. Den Mann korpulent zu nennen wäre ihm nicht gerecht geworden. Aufgeschwemmt schien eine bessere Beschreibung zu sein. Die fleischigen Wangen des Vizekönigs quollen über den Kragen seiner Uniformjacke, sodass man nicht einmal die Abzeichen darauf erkennen konnte. Die versilberten Uniformknöpfe schienen jeden Moment wie Musketenkugeln davonschießen zu wollen, so sehr spannte sich der Stoff um seinen Bauch. Seine Fußspitzen waren weit nach außen gerichtet, um seine beträchtliche Fülle in aufrechter Position halten zu können.
    Mitleid erfasste Konowa, erlosch

Weitere Kostenlose Bücher