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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Holz und wirkte keineswegs
unangenehm. Er setzte sich etwas gerader auf sein Kissen, als Yimt die Gruppe ansprach.
    Â»Gentlemen – ich benutze einmal leichtsinnigerweise diesen Begriff –, wir sind häufiger zur Hölle und wieder zurück marschiert, als ein Tausendfüßler Beine hat.«
    Scolly fing an, an den Fingern einer Hand abzuzählen, aber Teeter raunte ihm zu: »Das heißt ganz oft.«
    Yimt redete weiter. »Wir haben Dinge gesehen, die niemand sehen sollte, und wir haben einige Dinge getan, die man irgendwann bedauert.«
    Es herrschte Schweigen, als die Soldaten über seine Worte nachsannen. Selbst die Hintergrundgeräusche wurden leiser. Alwyn spürte, wie sein Pulsschlag sich beschleunigte, und zwang sich, ruhig zu bleiben. Die Gedanken, die sich in seinem Kopf überschlugen, waren eben nur das, Gedanken. Sie waren in einer Schänke, nicht auf einer der Inseln.
    Â»Das Leben einer Silberjacke ist nicht gerade leicht, und das Leben eines Stählernen Elfen ist noch härter.« Die Männer nickten zustimmend. »Es wäre deshalb wirklich einfach, insgeheim ein bisschen verdreht zu werden. Wer könnte euch das schon verdenken? Man zahlt uns nicht annähernd genug für all das hier.«
    Einige Männer lachten gezwungen. Alwyn versuchte sich eine Summe vorzustellen, die ihn für alles, was passiert war, entschädigen könnte, aber nicht einmal ein Berg von Goldmünzen schien das alles aufwiegen zu können.
    Â»Trotzdem sind wir hier und andere nicht, und das ist schon nicht schlecht. Also«, Yimt hob seine Schale, »auf all diese armen, braven Seelen, die es nicht bis hierher geschafft haben.«
    Alwyn und die anderen hoben ebenfalls ihre Schalen.
    Â»Und jetzt entspannt euch. Eure Arbeit ist getan. Wir nehmen es, wie es kommt, ihr verdammten Halunken!«

    Sie tranken und stellten die Schalen ab. Einen Augenblick lang sahen sich die Soldaten einfach nur gegenseitig an. Es gab nichts zu sagen. Viele waren gefallen, sie aber hatten überlebt. Und das war tatsächlich nicht schlecht.
    Â»Und jetzt«, sagte Yimt und brach den Bann, »würde ich sagen, wir lassen es krachen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin verdammt hungrig.«

15
    IN DER BUCHT von Nazalla kräuselte sich das Wasser, als eine Kreatur dicht unter der Oberfläche vorbeiglitt. Sie schwamm an der Schwarzer Dorn und den anderen Schiffen, die dort ankerten, vorüber und hielt direkt auf das Ufer zu.
    Sieben Gestalten lösten sich aus dem Schatten hinter einer kleinen Hütte und gingen zur Wasserlinie.
    Das Kräuseln des Wassers legte sich, und der Leichnam von Kester Harkon tauchte auf. Seine Augen waren geöffnet, und Wasser gurgelte aus seinem Mund, als er versuchte zu schreien. Die Kiefer, die den Toten hielten, öffneten sich, dann glitt das Wesen wieder ins Wasser zurück und verschwand.
    Eine Hand legte sich rasch über Harkons Mund, während andere den Toten packten, ihn aus dem Wasser hoben und ihn forttrugen.
    Ein Stück vom Ufer entfernt erhob sich die Kreatur erneut über die Wasseroberfläche und sah den Gestalten nach, als sie in der Nacht verschwanden. Dann tauchte sie wieder ab, schwamm an der Schwarzer Dorn vorüber, nahm diesmal jedoch nicht Kurs aufs Meer hinaus, sondern bog in einen Flussarm ein.
    Aus dem Krähennest der S c hwarzer Dorn beobachteten drei Augenpaare die Kreatur, bis sie hinter einer Biegung verschwand. Tyul Bergquelle blickte zu Dandy hoch und pfiff
leise. Der mächtige Falke mit dem silbernen Schnabel hockte im Krähennest, reckte jetzt seinen Hals vor, breitete die Schwingen aus und bewegte sie einmal langsam. Ein Eichhörnchen auf Tyuls Schulter zirpte leise in sein Ohr. Tyul hob die Hand, und Jurwan sprang darauf. Dann verstaute der Elf das Eichhörnchen in seinem Wams. Anschließend kletterte er weiter die Takelage hinauf, bis er ebenfalls das Krähennest erreichte. Dandy schlug heftiger mit den Flügeln, stieß sich ab und packte dabei Tyul sanft mit den Krallen.
    Der Falke stieg noch ein wenig höher in die Luft, bevor er sich nach vorn neigte und dabei die Schwingen anzog. Falke, Elf und Eichhörnchen stürzten auf das Wasser zu. Im letzten Moment breitete Dandy die Flügel wieder aus und fegte dicht über den Wellen dahin, während er Kurs aufs Ufer nahm. Momente später öffnete er die Krallen. Tyul landete lautlos auf dem Sand,

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