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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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laufenden Mähne war noch größer als ein Tiger … und hatte auch einen erheblich größeren Appetit. Sie waren Freunde und verstanden sich auf eine Art und Weise, die Konowa nur mit wenigen anderen Lebewesen teilte. Und deshalb begriff er, dass Jir jetzt für den Kampf bereit war. Er wirkte ruhig und aufmerksam.
    Und er war in dieser Hinsicht das perfekte Maskottchen für die Stählernen Elfen. Jirs Blick war starr auf den dunklen Fleck am Horizont gerichtet, seine Nüstern waren geweitet. Die Muskeln unter seinem Fell spielten wie Wellen, die zwischen zwei Felsen gefangen waren. Und in einem solchen Moment sollte man ihn besser in Ruhe lassen.
    Konowa richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Ufer und konzentrierte sich auf die Macht in der schwarzen Eichel. Den Gedanken, dass etwas so Kleines so viel Macht beinhalten konnte und so gefährlich war, schob er beiseite. Darüber würde er ein andermal nachdenken. Wenn das Regiment und er durch den Schwur, mit dem er sich und die Leute unbeabsichtigt an ihre Macht gebunden hatte, verflucht waren, dann konnte er diese Macht verdammt noch mal auch einsetzen. Er ließ seine Sinne schweifen. Es fiel ihm immer leichter, die Magie zu beherrschen. Eine kalte Klarheit pulsierte durch seinen Körper, in Erwartung dessen, was da kommen würde.
    Scharen von Rakkes durchstreiften die Insel. Konowa schickte seine Sinne weiter aus; sein Atem bildete in der
feuchten Luft Wölkchen. Er schauderte in der plötzlichen Kälte und verzog das Gesicht. Er konnte die Anwesenheit ihrer Elfen auf der Insel spüren, Elfen, die wie er mit einer schwarzen Ohrspitze geboren worden waren. Noch in jüngster Vergangenheit hatten die Stämme des Hyntalandes geglaubt, dass jeder, der mit diesem Mal geboren wurde, auf ewig verflucht wäre. Man hatte Babys im Wald ausgesetzt und sie dem Tod überlassen, aber die Schattenherrscherin hatte sie um sich geschart und sie zu den Ihren gemacht. Dieses Schicksal war ihm erspart geblieben. Stattdessen war ihm in einem Akt des Trotzes die linke Ohrspitze abgeschnitten worden.
    In seinen finstersten Momenten fragte sich Konowa, wie wohl sein Leben verlaufen wäre, wenn auch er zum Sterben ausgesetzt und von der Schattenherrscherin »gerettet« worden wäre. Wäre er jetzt auch wie diese Elfen, die er gleich töten würde, verrückte, pervertierte Wesen, die von einem Wahnsinn getrieben wurden, den er nicht verstehen konnte?
    Der Prinz hatte den Befehl erlassen, einen der Dunkelelfen der Schattenherrscherin lebendig zu ergreifen, aber bis jetzt war es ihnen nicht gelungen. Die Elfen kämpften bis zum Tod. Konowas Hand zuckte zu seinem missgestalteten Ohr, aber er fing sich. Dieses Mal allein bestimmte nicht über das Schicksal eines Elfen. Dafür war Konowa selbst ja Beweis genug … jedenfalls hoffte er das.
    Er kam wieder zu sich, aber erst nach einer kleinen Weile. Etwas anderes, etwas, das er nicht identifizieren konnte, wartete ebenfalls auf dieser Insel. Es fühlte sich uralt an. Er überlegte einen Moment, ob er erneut danach suchen sollte, entschied sich dann aber dagegen, da sich die Boote bereits dem Ufer näherten. Worum auch immer es sich handelte, es würde sehr bald das Schicksal ihrer anderen Kreaturen teilen.
Der erste wimmernde Schrei eines Rakke löste einen ganzen Chor von Geheul auf der Insel aus. Der Horizont wurde blassrosa, als die Nacht dem Morgengrauen wich. Konowa lächelte. Schwarze Flammen loderten an seinen Händen auf.
    Â»Feuer!«
    Korporal Arkhorn hob die Hand und ließ sie klatschend auf Konowas Stiefel landen. »Sie stehen schon wieder über der Kanone, Major!«
    Â»Zum Teufel damit! Feuer!«
    Was auch immer Chayii schrie, ging in dem Knall unter, als Korporal Arkhorn die Lunte ins Pulverloch der Kanone schob. Der Sechspfünder bellte einmal auf und streute eine Doppelladung Schrapnell über die Insel.
    Konowa brüllte seine Wut hinaus, als zweihundert Musketenkugeln durch die Morgendämmerung peitschten. Seine Ohren klingelten von dem Knall, ihm verschwamm kurz alles vor den Augen, und der beißende Pulvergeruch stieg ihm in die Nase. Orangerote Flammen zuckten aus der Mündung und erhellten das Meer. Der Bug des kleinen Bootes hob sich gefährlich und schlug dann in einer gewaltigen Gischtwolke wieder auf das Wasser. Rakkes lösten sich in einem dichten rotschwarzen Dunst auf. Musketen knatterten, als die

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