Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
verächtlicher als zuvor. »Ihr wollt den Stern in ein Museum bringen?«

    Der Prinz hielt sein Gesicht in die Sonne und schien einen Augenblick in seiner eigenen Pracht zu glühen. »Kein einfaches Museum, Major, sondern ein Tempel des Wissens! Verstehen Sie nicht? Eine große Halle der Gelehrsamkeit, in welcher Gelehrte, Alchimisten, Zaubermeister, Künstler und andere zusammenkommen, um zu studieren und ihre Ideen miteinander auszutauschen.«
    Â»Also eine Schule.« Konowa schluckte, um zu verhindern, dass ihm die Galle hochkam.
    Â»Ganz genau! Die Berater der Kaiserin gewinnen immer mehr Einfluss an ihrem Hof und fürchten die bevorstehenden Veränderungen. Sie würden jedes Amulett und jeden Trank, dessen Beschaffenheit sie nicht verstehen, einfach ausradieren! Ruwl und die Imperiale Armee sehen überall nur Waffen, die für die Zwecke des Imperiums genutzt werden müssen. Ich bevorzuge die Hexen und Zaubermeister, obwohl sie nach Magie gieren wie ein Säufer nach seinem Met. Und sie stellen sich jämmerlich an, wenn es darum geht, ihr Wissen zu teilen. Aber mit der richtigen Ermunterung werde ich dafür sorgen, dass die Welt erleuchtet wird.«
    Â»Vielleicht haben sie ja gute Gründe, ihre Geheimnisse für sich zu behalten?«
    Der Prinz schüttelte den Kopf, während er sich im Sattel zurücklehnte, und atmete tief durch. »Die Zeit ihrer verstohlenen Machenschaften nähert sich dem Ende. Wenn wir den Stern finden, haben wir den Beginn eines neuen Zeitalters eingeleitet.«
    Â»Was ist mit der Schattenherrscherin und den ausgelöschten Kreaturen, die plötzlich wieder auftauchen?«, fragte Konowa, während er gleichzeitig über das ungeheure Ego des Prinzen staunte.
    Â»Beides ist eigentlich von geringer Bedeutung.« Der Prinz
drehte sich zu Konowa herum und gewährte ihm ein mitleidiges Lächeln. »Sie und auch alle anderen glauben, dass wir hier sind, um eine Rebellion niederzuschlagen und die Schattenherrscherin in ihren Hohen Forst zu verbannen. Oh nein. Wenn wir den Stern finden, bedeutet das nichts weniger als den Beginn eines neuen Zeitalters der Erleuchtung. Stellen Sie sich eine Welt vor, Major, in der Menschen friedlich und ruhig studieren können, angeleitet von der größten Macht, die man jemals erlebt hat. Das nenne ich ein würdiges Ziel, und dazu eins, das Ihre Ehre mehr als tausendfach wiederherstellen wird.«
    Konowa krallte seine Hand Halt suchend in Zwindarras Mähne, während er fühlte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. »Ist das Euer Ernst?«
    Der Prinz lachte. Es war das furchteinflößendste Geräusch, das Konowa seit dem Beginn ihrer Reise gehört hatte. »Wenn wir Erfolg haben, wird sich alles wie von selbst fügen. Sie und die Stählernen Elfen werden mir helfen, die größte Halle des Wissens und der Weisheit zu schaffen, die es in der Geschichte der Zivilisation jemals gegeben hat. Wenn wir den Stern finden, werden wir ihn benutzen, um die anderen aufzuspüren. Selbst die Schattenherrscherin wird sich vor mir verbeugen. Ihre Macht wird sich genauso sicher meinem Willen beugen, wie ich dieses Regiment kommandiere. Und wenn nicht, dann wird sie vernichtet werden. Obwohl es eine Verschwendung wäre, ihre Weisheit zu verlieren. Verstehen Sie, Major? Unsere Expedition gilt nicht einer Quelle der Magie. Unsere Aufgabe ist es, sie alle zu finden!«

27
    EIN REGIMENT AUF dem Marsch ist nicht gerade geräuschlos.
    Bei jedem Schritt der genagelten Stiefel schlagen die metallenen Feldflaschen klappernd gegen die hölzernen Schäfte der Musketen. Atemzüge pfeifen durch Nasen, die von Barhockern und Barmädchen entstellt wurden, fauchen zwischen fehlenden Zähnen hindurch, ausgeschlagen von denselben, mit freundlichen Grüßen. Und diese Geräusche werden akzentuiert durch geistreiche Bemerkungen, flehentliche Bitten, Stöhnen und Flüche. Speichel und anderer Auswurf wird rasselnd ausgespien, rissige, von der Sonne ausgedörrte Lippen schmatzen, hinterlassen eine Spur feuchter Flecken, die die Aufmerksamkeit von kleinen und großen Insekten erregen, die sich summend auf die schwitzende Masse stürzen. Aus den dicht geschlossenen Reihen der Soldaten erhebt sich unregelmäßiger Applaus, als Hunderte von Händen die Quälgeister zerquetschen und jeden einzelnen von ihnen verfluchen.
    Da die Stählernen Elfen von Pferden, Brindos und

Weitere Kostenlose Bücher