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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Arkhorn«, fuhr der Major fort, »Sie wissen, wie es läuft.«

    Yimt nickte. Wasser lief aus seinen Haaren wie ein kleiner Wasserfall und überzog sein normalerweise schwarzes Barthaar mit einem schimmernden silbrigen Glanz. »Würde diese Hexe uns helfen?«
    Lorian richtete sich auf und starrte Yimt böse an. »Diesmal nicht.«
    Yimt ließ sich nicht anmerken, ob die Antwort ihn beunruhigte. Er klopfte auf den Griff seines Drukar und deutete über die Schulter. »Also gut. Sobald ich drin bin, entzünde ich eine Ladung. Danach geht es nur darum, wer den stärkeren Willen hat.« Er hockte sich über seinen Rucksack und öffnete die Klappe. Ein weißes, in Gaze gewickeltes Bündel von der Größe eines Brotlaibs kam zum Vorschein.
    Der Regimentssergeant schien überrascht. »Was machen Sie mit einer Artillerieladung? Das gehört nicht zur Ausrüstung eines Infanteristen.«
    Yimt lächelte ihn an, dass seine Metallzähne blitzten. »Ein Soldat weiß nie genau, welche wichtigen Aufgaben seine Vorgesetzten ihm übertragen könnten. Es ist schwierig, die Gedanken und Einfälle von so ausgezeichneten Denkern wie Offizieren vorauszusehen, deshalb bin ich gern vorbereitet … nur für alle Fälle. Ich nenne das meinen Kopf-und-Schulter-Plan.«
    Â»Kopf-und-Schulter-Plan?« Major Osveen schluckte willig den Haken.
    Yimt klopfte sich auf den Kopf und dann auf die Schulter. »Er sieht vor, den hier so nahe wie möglich an der hier zu behalten.«
    Â»Sorgen Sie dafür, dass das so bleibt«, antwortete der Major und gab sich keine Mühe, sein Lächeln zu verbergen. »Dasselbe gilt für den Rest Ihrer Truppe. Es wäre möglich, dass nichts darin ist, andererseits …«

    Â»Keine Sorge, Sir«, antwortete Yimt, setzte seinen Tschako ab, nahm seine Armbrust von der Schulter und bedeutete seinem Halbzug, ebenfalls die Rucksäcke abzusetzen und jeden überflüssigen Ballast abzulegen. Der Regen prasselte auf seinen Schädel und sein dünnes Haar. »Wir sind schneller zurück, als ein Drache zweimal mit dem Schwanz zucken kann. Oh, da wir gerade von Schwänzen sprechen, Major, hat Ihr Kätzchen vielleicht eine gute Nase zum Schnüffeln?«
    Der Major warf einen Blick über die Schulter zu Jir, der mit einer Pfote in eine Pfütze tapste, offenbar fasziniert von den hineinplatschenden Regentropfen.
    Â»Wenn er Lust dazu hat«, sagte er. Er pfiff, und als der Bengar den Kopf hob, deutete der Major mit der Hand auf die Erhebung.
    Jir drehte den Kopf von einer Seite zur anderen, als würde er über diese Bitte nachdenken. Dann sprang er los, in Richtung Anhöhe, und verschwand im Regen.
    Â»Gut, wir folgen ihm«, sagte Yimt, salutierte und wandte sich an seine Patrouille. »Solange wir nichts Genaues wissen, gehen wir davon aus, dass da drin etwas Widerliches auf uns wartet, und verhalten uns entsprechend. Haltet den Mund, bis ihr etwas seht. Dann betrachten wir es aus der Nähe und finden heraus, womit wir es zu tun haben.«
    Er musterte einen Soldaten nach dem anderen mit einem harten, entschlossenen Blick. Alwyn erwiderte den Blick, doch die Miene des Zwergs war undurchdringlich.
    Â»Steckt die Bajonette auf und überzeugt euch, dass sie fest sitzen. Ich will nicht, dass sie sich lösen, sobald sie das erste Mal auf etwas Hartes treffen.«
    Alwyn zog das Bajonett aus der Schlaufe an seinem Gürtel und mühte sich damit ab, es auf seine Muskete zu stecken. Das Metall war von dem Regen glatt, und er merkte
sehr deutlich, dass er beobachtet wurde. Er holte tief Luft und versuchte es noch einmal. Er seufzte erleichtert, als das Klicken ertönte.
    Â»Folgt mir.« Yimt marschierte lässig voran, den Drukar in der rechten und das Päckchen mit der Sprengladung in der linken Hand. Alwyn fragte sich, ob der Zwerg jemals ängstlich sein würde. Sie wussten nicht, was sie dort erwartete, und doch marschierte Yimt auf die Anhöhe zu, als machte er sich nicht die geringsten Sorgen.
    Sie ließen die kleine Gruppe von Offizieren hinter sich, die sie beobachteten, als wäre es eine Ausbildungsübung.
    Die Pferde verstärkten den surrealen Charakter dieses Augenblicks noch, weil sie in Ruhe Gras fraßen. Alwyn nahm ihre Gelassenheit als gutes Omen.
    Yimt hob die Hand und befahl dem Halbzug stillzustehen. Alwyn kauerte sich instinktiv in das Gras und tastete

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