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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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lautet das Mantra der Langen Wacht, aber es ist nicht der einzige Weg. Glaube nicht, dass du alles weißt, was du zu wissen glaubst.«

    Konowas Kopf schmerzte zu sehr, als dass er darüber hätte nachdenken können. »Die Stählernen Elfen sind die Verfluchten, Vater, und wir haben unser Bestes getan, alle vom Gegenteil zu überzeugen. Wir haben uns dem Imperium angeschlossen, um gegen unser Schicksal anzukämpfen, für eine bessere Zukunft, und was haben wir dafür bekommen?«
    Â»Soll das deine Entschuldigung für alles sein, was du dir in diesen letzten Jahren angetan hast? Selbstmitleid?«
    Konowa hämmerte mit der Faust in das Gras neben sich. »Ich habe es mir nicht ausgesucht, mit einer schwarzen Ohrenspitze geboren zu werden! Ich habe mich auch nicht selbst vor das Kriegsgericht gestellt! Ich habe mich nicht in den Wald verbannt, und ich habe mich ganz bestimmt nicht freiwillig gemeldet, um ein Ausgestoßener zu werden!«, schrie er.
    Â»Und doch hast du das Leben so gelebt, wie du es getan hast«, erwiderte Jurwan und bedeutete Konowa, weiter umzurühren.
    Rätsel und Tests, immer eine neue Herausforderung. Während Konowa heranwuchs, war sein Vater wie ein Schatten in der Dämmerung gewesen, hatte durch Fragen gelehrt, mit Schweigen geführt, hatte nie getadelt und niemals gelobt. Seine Mutter dagegen …
    Â»Würde keinen von uns in diesem Moment sonderlich schätzen«, bemerkte Jurwan.
    Â»Verdammt, Vater!«, schrie Konowa. Die Haare in seinem Nacken sträubten sich. »Ich hasse es, wenn du das machst!«
    Jurwan starrte seinen Sohn mit gespielter Überraschung an. »Mein lieber Junge, du bist so berechenbar wie die Nacht nach dem Sonnenuntergang. Es ist keine große Tat, dem Fluss des Lebens um dich herum zu lauschen und seinem natürlichen Lauf zu folgen.« Er hob die Hand und wackelte mit liebevollem
Spott mit den Fingern. »Ich kann sehen, dass du dir die Geschichten von der Langen Wacht ein wenig mehr zu Herzen genommen hast, als ich es erwartet hatte. Ich muss mir die Schuld daran geben, zugelassen zu haben, dass deine Mutter sie dich lehrte, aber sie war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass du uns als Ryk Fauri Gesellschaft leisten und dein Geburtsmal ad absurdum führen würdest.«
    Â»Und du?« Konowa fragte sich, wo all das hinführen sollte. »Du hältst dich an die alte Art. Diese Unterkunft, der Kochtopf, die Häute, die du trägst, selbst die Art, wie du sprichst. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du bedauerst, mich in die Arme des Imperiums getrieben zu haben.«
    Konowa hatte es als Seitenhieb gemeint und war auf Jurwans Antwort überhaupt nicht vorbereitet.
    Â»Vielleicht. Wenn du bei dem Stamm geblieben wärst, wären wir nicht in diesem Land, und du würdest nicht zu dieser Expedition zu dem Oststern aufbrechen.«
    Die beiden verstummten und starrten ins Feuer.
    Â»Vater«, meinte Konowa schließlich. »Glaubst du wirklich, dass es stimmt? Dass eine rote Sternschnuppe aus dem Osten hier gelandet ist? Und jetzt unter irgendwelchen Misthaufen in Luuguth Jor liegt? Und dass der Vizekönig auferstanden ist?«
    Jurwans Antwort erschütterte Konowa bis ins Mark. »Die Rakkes sind real genug, und ich habe Dinge gesehen, die mich glauben machen, dass auch der Rest stimmt. Und auch wenn du es mir nicht erzählt hast, weiß ich, dass du kürzlich von ihr geträumt hast.«
    Â»Woher weißt du das?«
    Statt zu antworten, blickte Jurwan zu den Zweigen über seinem Kopf hinauf und flüsterte etwas. Einen Moment später
flatterte ein einzelnes Weidenblatt herunter und landete in Jurwans ausgestreckter Hand. Konowa sah staunend zu, wie das Blatt aufrecht auf der Handfläche seines Vaters stand und sich dann langsam drehte. Jurwan betrachtete das Blatt einige Sekunden lang und schloss dann die Augen. Ein Windstoß fuhr raschelnd durch die Zweige über ihren Köpfen, und plötzlich fielen Dutzende von Blättern herunter. Aber viele von ihnen stammten von anderen Bäumen. Konowa schob die Wand aus Weidenzweigen zur Seite und blickte hinaus. Die Banner knatterten in einem kräftigen Wind, und die Wolken flogen förmlich über den Himmel.
    Â»Das Rakke kannte deinen Namen«, sagte Jurwan.
    Konowa drehte sich zu seinem Vater herum, der jetzt von einem Haufen Blätter umringt war.
    Â»Jetzt nicht

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