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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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aufgelöst und die kühle, glatte Eichel würde an seiner Haut reiben. Bei diesem Gedanken durchlief ihn eine plötzliche Kälte. Trotz der Hitze hätte er gerne auf dieses Gefühl verzichtet. Jedes Mal, wenn es passierte, fühlte er sich versucht, den Beutel zu öffnen und hineinzublicken. Jedes Mal kämpfte er dagegen an. Sein Leben wurde mit jedem Tag komplizierter. Vielleicht, dachte er, bringt mir meine neue Zurückhaltung Glück.
    Wie üblich irrte sich Konowa vollkommen.
    Â»Zurück zu dem Wagen, Dickschädel! Das Regiment akzeptiert keine Zwerge!«
    Er sah hoch. Eine große Gruppe von Soldaten bevölkerte
den Exerzierplatz, während ein Sergeant einen Zwergensoldaten anbrüllte. Konowa erkannte den Zwerg. Es war derjenige, für den sich Jir interessiert hatte.
    Â»Probleme?«, erkundigte sich Konowa. Jaal hatte empfohlen, dass Sergeant Lorian zum Regimentssergeant der Stählernen Elfen befördert wurde. Konowa hatte nur zu gerne zugestimmt. Wie bei den meisten Einzelheiten hatte der Prinz auch nicht daran gedacht, einen Regimentssergeanten zu suchen. Kein anderes Regiment wollte seinen abgeben. Konowa blieb vor den Truppen stehen und erwiderte Lorians Gruß, während die Soldaten Haltung annahmen. Es überraschte Konowa immer noch. Der Einzige, der ihn im Wald gegrüßt hatte, war Jir gewesen, wenn er sein Bein hob.
    Â»Nein, Sir, ich habe nur gerade die Herde aussortiert. Das Flugblatt des Prinzen hat eine Menge Freiwillige angezogen, einschließlich dieses Zwergs.«
    Sein Tonfall wirkte gleichmütig, aber es war offenkundig, dass Lorian die Soldaten missbilligte, die sich vor ihnen aufgebaut hatten. Das konnte Konowa ihm nicht verdenken. Schließlich war der Regimentssergeant ein Karrieresoldat und stolz auf seinen Dienst. Das Sammelsurium vor ihnen war tatsächlich entsetzlich. Jedes Regiment, sowohl in der regulären Armee als auch bei den Truppen, die angeheuert worden waren, um die Handelsgesellschaft zu beschützen, hatte das Gold des Prinzen liebend gerne angenommen und den Bodensatz aus ihren Reihen ausgesondert. Es gab eine Gruppe schwarzhäutiger Krieger von den südlichen Inseln, welche die Zahl der Schlachten, an denen sie teilgenommen hatten, mit vernarbten Schnitten auf ihren Wangen markiert hatten. Es gab zwei blasse Kerle mit teigiger Haut und maisgelbem Haar, die nur von den nördlichen Fischerenklaven von Dirilza stammen konnten. Konowa wusste, dass es im ganzen Imperium
in diesem Augenblick nirgendwo eine störrischere und härtere Truppe gab.
    Natürlich gab es eine strahlende Ausnahme. Vor seinem Abmarsch hatte der Herzog von Harkenhalm fünf seiner Husaren überredet, sich zu den neu formierten Stählernen Elfen versetzen zu lassen: viele altgediente Soldaten und vor allem Sergeant Dhareg Lorian, jetzt Regimentssergeant Major und außerdem der Letzte in einer wachsenden Liste von Leuten, die versucht hatten, Konowa bei ihrem ersten Zusammentreffen umzubringen. Sie waren zwar keine Elfen, dafür jedoch erstklassige Soldaten, und das war schon selten genug.
    Konowa konzentrierte sich auf den Zwerg.
    Â»Ein Zwerg, sagen Sie? Nun, das erklärt jedenfalls seine geringe Körpergröße.« Konowa musterte den Soldaten von oben bis unten. Er war kaum größer als einen Meter zwanzig, hatte dafür aber Schultern, die so breit waren wie die von zwei Elfen. In seinen kleinen blauen Augen funkelte Intelligenz, und sie waren bis auf die platt gedrückte Nase das Einzige in seinem Gesicht, das nicht von seinem zerzausten schwarzen Haar oder seinem Bart verdeckt wurde, in dem noch Reste des Frühstücks hingen. Seine Uniform sah aus wie eine Sammlung von Lumpen, die eher von Magie als von Nähten zusammengehalten wurden, aber seine Stiefel waren solide und sorgfältig gewichst, und seine doppelläufige Armbrust und die Scheide für seinen Drukar glänzten von guter Pflege.
    Der Zwerg öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder; dann nickte er und lächelte. »Sie sind sehr intelligent, Sir. Das habe ich meinem Kameraden Alwyn hier neben mir auch erzählt, genau das. Der Offizier da, sagte ich, ist ein kluger Kopf. Ich bin gerne ehrlich und geradeheraus, wie es eine ordentliche Silberjacke auch sein sollte, wenn sie diesen Jünglingen
hier die Wege und Schliche der Welt erklärt und dabei die Wechselfälle des Dienstes in der Armee Ihrer Gesegneten Majestät

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