Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
mehr.«
    Jurwan nickte. »Sie streckt ihre Arme aus, sehr weit, und ruft jene, die ihr dienen wollen. Sie ist eine schwarze, kalte Flamme in der Nacht, unsichtbar für die meisten, aber nicht für alle.«
    Konowa rührte so fest, dass etwas von der Suppe ins Feuer spritzte. »Ich soll der Schattenherrscherin dienen? Eher würde ich sie töten, wie ich schon ihren Lakaien getötet habe.«
    Â»Es ist zwar kein Vergleich mit der Herausforderung vom letzten Jahr«, meinte Jurwan und blinzelte seinem Sohn zu, »aber ich zweifle nicht daran, dass du dich der Schattenherrscherin mit jeder Faser deines Wesens widersetzen würdest.«
    Konowa war nicht in der Stimmung, sich beschwichtigen zu lassen. Wieso konnte sein Vater nicht den einzigen Weg erkennen, der ihnen offenstand? »Die Stählernen Elfen sollten zurückgerufen werden, und dann sollte die gesamte Imperiale Armee gegen ihren Berg marschieren. Was erreichen
wir damit, wenn wir den Vizekönig noch einmal töten? Wir sollten uns um sie kümmern!«
    Jurwan schüttelte den Kopf. »Sie ist jetzt stark, viel stärker, als sie jemals gewesen ist. Ihre Bäume haben sich tief in den Berg gegraben und nähren sich von einer Macht, die sie niemals hätten schmecken sollen. Ein direkter Angriff würde mit einer Katastrophe enden. Nein, du musst nach Luuguth Jor gehen, und zwar rasch.«
    Â»Mit dem Prinzen als Kommandeur?«, erkundigte sich Konowa. Als er an den Mann dachte, packte er den Griff des Messers unwillkürlich fester, bis seine Knöchel weiß hervortraten. »Was weiß Seine Hoheit vom Kampf?«
    Â»Bedenke, dass er der Sohn der Kaiserin ist, der zukünftige König und Kaiser des Imperiums.« Jurwan beugte sich vor und tippte Konowa auf die Hand. Dessen Griff um das Messer entspannte sich. »Dir bietet sich eine Möglichkeit, den zukünftigen Imperator zu formen. Stell dir vor, was es bedeuten würde, wenn du ihn überzeugen könntest, dass das Land der Hynta-Elfen am besten uns überlassen bliebe.«
    Konowa sah seinen Vater aufrichtig überrascht an. »Die Vergangenheit ist vorbei, Vater. Die einzige Hoffnung der Hynta besteht darin, die Zukunft zu akzeptieren. Du weißt, dass ich die Idee der Kaiserin, falls es wirklich ihre Idee ist, für eine vollkommene Farce halte. Aber das Imperium verschwindet nicht einfach, und mit jedem Jahr, das ins Land geht, wird es stärker. Die Lange Wacht wird irgendwann herzlich wenig zu bewachen haben, wenn sie das nicht akzeptiert.«
    Â»Die Lange Wacht hat den Aufstieg und Fall mehr als eines Imperiums erlebt. Sei nicht so sehr davon überzeugt, dass sie es nicht auch ertragen könnte, Zeuge des Untergangs dieses Imperiums zu werden.«
    Â»Dann hilf mir, Vater, hilf mir, sie zu vernichten. Überzeuge
Ruwl, die Stählernen Elfen zurückzurufen, bevor es zu spät ist.«
    Jurwan schüttelte den Kopf. »Je mehr ich darüber nachdenke, desto glücklicher bin ich, dass sie so weit weg sind. Sie würde versuchen, sie ebenfalls auf ihre Seite zu ziehen. Nein, es ist besser, wenn sie einstweilen bleiben, wo sie sind.«
    Â»Was soll ich dann tun?«, erkundigte sich Konowa.
    Jurwan gab vor, ihn nicht gehört zu haben. »Ich habe eine Nachricht von deiner Mutter bekommen. Die Lange Wacht ist sehr besorgt.«
    Konowa seufzte. »Die Lange Wacht ist immer besorgt; das ist ihre Natur. Sie kämpfen für eine Vergangenheit, die lange vorbei ist. Ich dagegen mache mir eher Sorgen über das Hier und Jetzt.«
    Â»Es ist das Hier und Jetzt, das zur Vergangenheit wird, die sie besorgt macht«, antwortete Jurwan. »Viele haben gesagt, wir sollten alles verbrennen und ihr ein Ende machen.«
    Konowa beugte sich vor. »Alles verbrennen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Elfen der Langen Wacht einen Wald niederbrennen würden, nicht einmal ihren Forst.«
    Â»Wahrscheinlich nicht. Ihr Mitgefühl für alles Lebende ist eine schwere Bürde. Ich fürchte, wir werden über kurz oder lang eine bittere Ernte deswegen einfahren.« Er zögerte einen Moment, streckte dann die Hand aus und gab Konowa einen kleinen Beutel.
    Â»Noch mehr Gewürze? Wenn ich mit meiner Suppe keine Rakkes umbringen soll, brauche ich keine mehr.«
    Der Beutel fühlte sich schwer und kalt an. Konowa öffnete den Lederriemen und warf einen Blick hinein.
    Das Innere war schwarz. Ohne innezuhalten,

Weitere Kostenlose Bücher