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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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zurzeit recht reizbar zu sein«, sagte Jurwan Blattflüsterer. Der Magus grinste über das ganze Gesicht und erschreckte Konowa, als er hinter dem Pferd hervortrat.
    Konowa schüttelte den Kopf. Offenbar hatten zu viele Musketensalven sein Gehör geschädigt.
    Â»Und du weißt nicht, wann du mich besser in Ruhe lassen solltest«, antwortete Konowa und ging an seinem Vater vorbei.
    Jurwan streckte eine Hand aus und strich mit den Fingerspitzen über Konowas Arm. Die Berührung war so leicht wie ein Blatt, das an einem vorbeischwebte, aber Konowa blieb stehen, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Diese verdammten Magier.
    Â»Deiner Gesichtsfarbe und deinem Tonfall nach zu urteilen hast du gerade den Prinzen kennengelernt.« Jurwan lachte leise, zog seine Hand zurück und tätschelte den Hals des Pferdes. Mit der anderen Hand zog er ein Stück Keelafrucht aus seiner Kleidung hervor, das er dem Tier anbot. Der rote Saft tropfte zwischen Jurwans Fingern hindurch,
als das Pferd daran knabberte, und Konowa drehte sich fast der Magen um.
    Â»Er ist ein arrogantes kleines Muttersöhnchen, das sich mehr darum kümmert, violett geflügelte Motten zu finden und seiner Mama zu gefallen, als ein Regiment zu führen.« Konowa trat gegen ein Büschel Unkraut. »Regiment! Das wird nicht annähernd das sein, was es vorher gewesen ist. Und wann wolltest du mir sagen, dass in den Reihen der Stählernen Elfen kein einziger Elf sein wird?«
    Jurwan schüttelte langsam den Kopf und schnalzte mit der Zunge. Er trat neben Konowa, bückte sich und richtete das Unkraut sanft wieder auf. Für einen alten Elf bewegte er sich immer noch sehr geschmeidig, eine Fähigkeit, die zu erlangen Konowa schon lange aufgegeben hatte.
    Â»Die Vergangenheit ist vergangen, mein Sohn, das heißt, sie sollte es sein. Für den Moment musst du die Gegenwart annehmen, damit du mit einem klaren Kopf und freiem Herzen in die Zukunft marschieren kannst, während du gleichzeitig wachsam nach dem Ausschau halten musst, was vor dir gegangen ist, denn es könnte zurückkehren.«
    Konowa starrte auf seinen Vater herunter. »Ist dieses mystische Gequatsche der Rat, den du Ruwl gegeben hast? Falls du überhaupt dafür Zeit gefunden hast, während du Grashalme sortiert und verletzte Mäuse behandelt hast?«
    Jurwan richtete sich auf und lächelte. »Nein, ich sage das nur, um dich zu ärgern und weil es wahr ist. Ruwl habe ich geraten, sich an seine Umgebung anzupassen, offen und geschmeidig zu bleiben, nicht hart und stur, wie einige es sind. Ah, und natürlich habe ich ihn gebeten, mehr Tremkabeerentee von zu Hause hierher zu bringen. Ich finde den Tee, den sie hier anbauen, sehr bitter. Da fällt mir etwas ein«, er packte Konowa am Arm und führte ihn um das Pferd herum. »Ich
bin gerade dabei, das Abendessen zuzubereiten und brauche zwei kräftige Hände, die mir dabei helfen.«
    Â»Ich bin wirklich nicht in der Stimmung für geröstete Würmer und Grassuppe, Vater«, erwiderte Konowa, ließ sich aber dennoch mitzerren.
    Â»Wir haben die falsche Jahreszeit für Würmer«, erwiderte Jurwan zerstreut und warf einen kurzen Blick auf den Boden. »Die Erde ist noch zu trocken; sie wartet darauf, dass die Himmelsschwester weint.«
    Konowa blickte zum Himmel hoch und seufzte. »Regen, man nennt es Regen. Hör mal, ist dein Zelt weit entfernt? Ich habe noch einiges zu tun, bevor das Regiment zu seinem verrückten Abenteuer aufbricht.«
    Â»Und eines davon ist, mit deinem Vater zu essen. Falls das nicht zu viel verlangt ist.« Jurwan drückte Konowas Arm. »Ah, da sind wir schon!«
    Â»Wo denn?«, erkundigte sich Konowa. Jurwan hatte ihn an den Rand des Lagers geführt, wo sich eine alte Weide über einen Fluss beugte. Dichtes Laub hing an ihren Zweigen, die sich bis zum Boden neigten.
    Â» Muh ko ji«, intonierte Jurwan, und die Zweige teilten sich. Einen Moment überlief Konowa ein Kribbeln, und er hörte – jedenfalls glaubte er das – eine sehr alte, sehr weise Stimme, die seinem Vater antwortete. Er öffnete alle seine Sinne und lauschte, hörte jedoch nichts.
    Â»Komm, wir sind gerade rechtzeitig eingetroffen!«, rief Jurwan von jenseits des Vorhangs aus Zweigen.
    Konowa zuckte mit den Schultern und trat durch die herabhängenden Äste. Sie schlossen sich mit einem leisen Rascheln hinter

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