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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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antwortete Konowa und sah zu Lorian hinüber, der zustimmend nickte. Konowa trat näher zu Rallie und senkte seine Stimme. »Ich glaube eher, der Trottel hat sich aufgeregt, weil die Hundespinnen sein Zelt zerstört haben.«
    Rallie richtete sich auf, stützte mit der Hand ihr schmerzendes Kreuz, ging zu ihrem Planwagen und lehnte sich daran. Sie zog eine Zigarre unter ihrem Umhang hervor und zündete sie an. Der glühende orangefarbene Punkt tauchte ihr Gesicht in einen teuflischen Farbton. »Er ist verweichlicht, egozentrisch und verängstigt – eine sehr gefährliche Kombination hier draußen. Das erste Blut ist vergossen worden, und er war unter einem Zelt begraben, als das geschah. Sein Ego ist im Moment sehr zerbrechlich.«
    Â»Sein Ego? Ich gebe keinen Rattenschwanz darauf, wie zerbrechlich sein Ego ist!« Verteidigte Rallie den Prinzen tatsächlich? »Das war erst die erste Schwierigkeit, der wir uns stellen müssen. Neun Männer haben bereits den Preis bezahlt, und es werden mit Sicherheit noch welche folgen.«
    Rallie nahm die Zigarre aus ihrem Mund und deutete auf einen Punkt hinter Konowa. Er drehte sich um und zerhackte ein Faeraug, das aus dem Haufen auf ihn zukroch. Sein Panzer zerbarst unter seinem zweiten Schlag. Lorian trat heran, spießte es auf und warf es zu den anderen Kadavern.
    Â»Der Prinz wird lernen, und Sie beide werden diejenigen sein, die ihn unterweisen. Mit ein bisschen Hilfe von mir.« Rallie lachte leise, als sie die Zigarre wieder in den Mund steckte. »Genau genommen haben seine Lektionen bereits begonnen.« Sie griff in ihren Umhang und zog ein gerolltes Stück Pergament heraus. »Mein Gespräch mit Seiner Hoheit,
in dem er den Familien der Toten sein persönliches Beileid ausspricht.«
    Â»Er hat wirklich Anteilnahme für das Leben gewöhnlicher Soldaten ausgedrückt?«, erkundigte sich Konowa. Lorian unterbrach seine Beschäftigung, Kadaver aufzuspießen, und stellte sich neben den Major.
    Â»Das wird er, sobald die Nachrichtenschreier davon berichten«, erklärte Rallie. Sie verzog ihr Gesicht hinter einer dichten Rauchwolke zu einem breiten Grinsen. Dann bückte sie sich, um den Kadaver einer Hundespinne aufzuheben, zuckte jedoch zurück, als die Kreatur zu zappeln begann. Sie winkte Lorian zu sich. »Seien Sie doch bitte so nett …«
    Lorian trat vor, spießte das Faeraug auf und schleuderte es auf den Haufen mit den anderen Kadavern.
    Â»Um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass der Prinz tatsächlich zu einem bedachten Anführer gereift ist, muss ich meine Schätzchen füttern und eines von ihnen losschicken.« Rallie ging zu dem Kadaverhaufen und suchte sich eine besonders saftig aussehende Hundespinne aus. Aus einem Ärmel zuckte ein glänzender Dolch hervor, und im nächsten Moment hatte sie ein bluttriefendes Stück Brust in der Hand. Sie trug es zu ihrem Wagen und hob die Segeltuchklappe an. Im Innern des Wagens brach sofort ein Tumult aus, der so heftig war, dass der Planwagen auf den Rädern schaukelte. Ein lautes Krächzen war zu hören, aber Konowa konnte nur eine Reihe hölzerner Käfige erkennen. Rallie warf das Fleisch durch die Stangen des ersten Käfigs, woraufhin sich das Krächzen noch verstärkte.
    Â»Hier, meine Lieblinge, zur Abwechslung einmal schönes frisches Fleisch.« Sie ließ sich von Lorian noch mehr Fleischbrocken geben, was der Sergeant ganz offenkundig wenig erfreulich fand. Sie fütterte die Tiere in jedem der Käfige, warf
das Fleisch zwischen den Stangen hindurch und redete beruhigend auf die Wesen ein.
    Â»Was sind das für Tiere, Madam?«, erkundigte sich Lorian, der ein bluttriefendes Stück Fleisch auf Armlänge von sich hielt.
    Â»Meine Boten«, antwortete sie, öffnete die Tür eines der Käfige und schob ihren Arm hinein. »Ich habe Brieftauben benutzt, um meine Berichte und Artikel abzuliefern, aber sie wurden häufiger gegessen, als dass sie ihr Ziel erreicht hätten. Bis jetzt ist diesen kleinen Schönheiten ein solches Schicksal erspart geblieben.« Sie zog ihren Arm heraus, auf dem eine dunkle Gestalt hockte. »Das sind Sreex. Sind sie nicht hinreißend?«
    Konowa starrte mit kaum verhülltem Widerwillen auf die Kreatur auf Rallies Arm. Der Vogel, wenn es denn einer war, breitete seine Flügel aus. Er war am ganzen Körper mit ledrigen Federn

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