Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
Vom Netzwerk:
stattdessen verhört und etwas über dich oder auch das Tor herausgefunden.«
    Laurel war jetzt voll konzentriert und kurz davor, in Panik zu geraten. »Verhört? Sie hörte sich an, als würde sie die Orks direkt umbringen oder in Stücke reißen. Ich bin gar nicht …«
    »Das macht nichts«, sagte Tamani. »Du hast dich unter den gegebenen Umständen richtig verhalten. Schließlich bist du kein Wachposten. Kann sein, dass Klea sie auf der Stelle umgebracht hat, denn für die meisten Menschen wäre es reiner Selbstmord, Orks verhören zu wollen. Abgesehen davon wissen wir nicht, wie viel Barnes seinen Leuten verraten hat. Dennoch müssen wir auf das Schlimmste gefasst sein. Wenn die Orkjäger sich zu Elfenjägern entwickeln, dann würdest du mehr als je zuvor in Gefahr schweben. Jamison wollte auf diese neuen Ereignisse reagieren und hat den Plan geringfügig geändert.«

    »Geringfügig«, wiederholte Laurel. Auf einmal war sie erschöpft. Sie schloss die Augen und vergrub das Gesicht in den Händen. Tamani legte den Arm um sie.
    »Aaron«, sagte er, »ich bringe sie ins Haus. Wir sind hier fertig, würde ich sagen.«
    Er stupste Laurel an und sie stand auf. Dann ging sie ins Haus, ohne sich zu verabschieden. Sie lief geradezu aus dem Wald und entriss Tamani ihre Hand, weil sie Abstand wahren und ihre Unabhängigkeit betonen wollte.
    Jedenfalls, was davon noch übrig war.
    Sie öffnete die Hintertür mit Schwung und hielt sie für Tamani auf. Dann ging sie zum Kühlschrank und holte das erste Stück Obst heraus, das ihr in die Finger fiel.
    »Kann ich vielleicht auch noch etwas haben?«, fragte Tamani. »Die Nektarine hat mir echt geholfen.«
    Wortlos reichte Laurel ihm das Obst, weil sie doch keine Lust darauf hatte.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Tamani schließlich.
    »Ich weiß nicht genau«, antwortete Laurel und mied seinen Blick. »Das ist alles so … verrückt. Aber …« – jetzt sah sie zu ihm hoch, »ich bin wirklich froh, dass du wieder da bist. Echt.«
    »Gut«, sagte Tamani mit einem zittrigen Lächeln. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht.«
    »Aber kaum bist du da, erzählst du mir, ich wäre in Gefahr, und schon habe ich wieder Angst um mein Leben. Nichts für ungut, aber das trübt die Wiedersehensfreude ein wenig.«
    »Shar wollte jemand anderen zu dir schicken und dir einfach nichts sagen, aber ich dachte, du wüsstest lieber
Bescheid. Auch wenn es bedeutet, dass … na, das alles hier«, sagte er mit einer vagen Geste.
    Laurel dachte nach. Eigentlich glaubte sie, dass es so wirklich besser war, aber sicher war sie nicht. »Wie groß ist die Gefahr denn nun?«
    »Das wissen wir nicht genau.« Tamani zögerte. »Auf jeden Fall ist etwas im Busch. Ich bin erst seit wenigen Tagen hier, aber was ich bisher gesehen habe … bist du mit Spürseren vertraut?«
    »Ja, klar. Sie ändern die Farbe, nicht wahr? Und zeigen auf diese Weise, wie alt die Spur ist? Ich kann ein solches Serum noch nicht selbst herstellen …«
    »Nicht nötig. Wir haben jede Menge Seren, die dazu geeignet sind, Menschen und Orks aufzuspüren. Ich habe etwas davon in eine frische Spur geschüttet und es gab überhaupt keine Reaktion. «
    »Soll das heißen, eure Magie wirkt nicht?« Laurel hatte einen Kloß im Hals.
    »So sieht es aus«, gab Tamani zu.
    »Du sorgst nicht gerade dafür, dass ich mich sicherer fühle«, sagte Laurel in dem Bemühen, das Gespräch humorvoll aufzulockern. Doch ihre bebende Stimme sprach Bände.
    »Bitte hab keine Angst«, beharrte Tamani. »Wir brauchen keine Magie – es macht nur vieles einfacher. Wir tun alles Erdenkliche, um die Gegend zu schützen. Dabei gehen wir kein Risiko ein.« Er machte eine Pause. »Das Problem ist, dass wir nicht wissen, mit wem wir es zu tun haben. Wir wissen nicht, wie viele es sind oder was sie vorhaben, rein gar nichts.«

    »Also willst du mir wahrscheinlich sagen, dass ich mal wieder supervorsichtig sein soll«, grummelte Laurel, die eigentlich wusste, dass sie ihm dankbar sein sollte, statt sauer zu sein. »Bleib zu Hause, geh rein, wenn es dunkel wird, all das?«
    »Nein«, widersprach er zu ihrer Überraschung. »Darum geht es nicht. Ich bin nicht auf Patrouille, ich gehe nicht auf die Jagd, sondern bleibe immer in deiner Nähe. Du lebst dein Leben und machst alles, was du sonst auch tust. Ich sorge für deine persönliche Sicherheit.« Tamani machte einen Schritt auf sie zu und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. »Oder sterbe bei dem

Weitere Kostenlose Bücher