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Elfenblick

Elfenblick

Titel: Elfenblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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sollte, habe ich ein Geschenk für dich.«
    Erin hatte Ingas Ausführungen mit versteinerter Miene gelauscht und Mageli bewunderte ihn für seine Selbstbeherrschung. Sie selbst fühlte sich, als hätte Inga ihr mit beiden Händen den Magen umgedreht. Was die alte Frau gesagt hatte, war wahr. Bisher hatte Mageli noch keinen Gedanken daran verloren, doch jetzt traf die Erkenntnis sie mit voller Wucht: Sie selbst würde voraussichtlich steinalt werden – aber ohne Erin! Obwohl … was hatte Inga da von einem Geschenk gesagt?
    Die Isländerin nestelte am obersten Knopf ihrer Bluse und zog das Amulett hervor, das Mageli schon bei ihrem ersten Besuch aufgefallen war. Als Inga es Erin auf der flachen Hand hinstreckte, betrachtete auch Mageli das Schmuckstück neugierig und hielt überrascht die Luft an. Das Amulett sah genauso aus wie das, welches der Geheimbund als Erkennungszeichen benutzt hatte: zwei verschlungene Hände, die sich dem Betrachter entgegenstreckten. Aber etwas war anders. Die Hände hielten zugleich einen großen, ungeschliffenen Edelstein. Farblos glitzerte er im Licht.
    »Ein Rohdiamant«, erklärte Rikjana, die sich lautlos von hinten dem Sofa genähert hatte und nun ebenfalls den Anhänger betrachtete. »Er schenkt Gesundheit und ein langes Leben.«
    Als sie Magelis verwunderten Blick auffing, fuhr sie fort: »Das Amulett hat einst meiner Mutter gehört. Sie gab es als Dank für meine Rettung aus der Falle der Jäger.« Sie schenkte Inga ein liebevolles Lächeln, das die alte Frau erwiderte.
    »Das Mädchen im Wald, das warst du?« Mageli staunte über den riesigen Zufall. Andererseits erklärte das vielleicht, warum Silas all die Jahre in Ingas Nähe geblieben war. Rikjana nickte.
    »Ein wahrhaft langes und gesundes Leben hat er mir beschert«, mischte Inga sich ein. »Lang genug, würde ich sagen. Ich möchte, dass du den Stein von nun an trägst.« Energisch drückte sie Erin den Anhänger in die Hand und er schloss ehrfürchtig seine Finger darum.
    »Ein großzügiges Geschenk«, sagte er ernst. »Ich danke dir.«
    »Noch jemand einen Schluck Tee?« Inga klatschte beschwingt in die Hände.
    Stunden später verließen Mageli und Erin gut gelaunt die kleine Gesellschaft. Hand in Hand gingen sie durch das Foyer, als ihnen ein Rollator in den Weg geschoben wurde. Mageli erkannte die alte Frau in dem dicken Pelzmantel sofort.
    »Frau Matuschek?«
    »Ach, Mädchen, schön, dich mal wieder zu sehen«, erwiderte die frühere Nachbarin, nicht im Mindesten verwundert darüber, Mageli im Seniorenstift zu begegnen.
    »Was machen Sie denn hier?«
    »Mein Billy meinte, es wäre mal Zeit für einen Tapetenwechsel«, erklärte Frau Matuschek erstaunlich klar. »Da hat er mir hier ein schönes Zimmer besorgt. Wirklich schön hier. Und so ruhig.«
    Mageli grinste. Als ob es im Waldweg jemals irgendeine Lärmbelästigung gab, von den samstäglichen Rasenmäherkonzerten mal abgesehen. »Das freut mich für Sie«, antwortete sie dennoch freundlich und merkte, dass das wirklich stimmte. Die verrückte Matuschek war doch immer nett zu ihr gewesen.
    »Was ist eigentlich aus ihren Besuchern geworden?«, fragte sie, obwohl sie die Antwort schon ahnte.
    Frau Matuschek war sichtlich verwirrt. »Mich besucht nur mein Billy ab und zu.«
    Mageli grinste wieder. Gut.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Erin, als sie die Treppen vor dem Seniorenstift hinabstiegen.
    Mageli betrachtete ihn von der Seite. Seine dunkelbraunen Haare fielen ihm wuschelig in sein hübsches Gesicht, sein Mund war zu ihrem Lieblingslächeln verzogen und seine Zauberaugen blitzten unternehmungslustig. Mageli konnte immer noch nicht fassen, wie gut er aussah, zumal für einen Menschen. Schnell drückte sie ihm einen Kuss auf den Mund und zog ihn weiter, bevor sie es sich anders überlegen konnte. Sie war eine Elfenprinzessin, sie hatte Erin gerettet und war dem Schattenfürsten entkommen. Da würde sie wohl auch das schaffen.
    »Jetzt stelle ich dich deinen Eltern vor«, antwortete sie.

Dieses Buch hat einen langen Weg hinter sich, von der ersten Idee bis hin zum gedruckten Werk. Auf diesem Weg haben mich einige Menschen begleitet, bei denen ich mich hiermit bedanken möchte.
    Zunächst danke ich meinem Sohn Jonah, der sich von mir im Kinderwagen spazieren fahren ließ und dabei schlief, sodass Magelis Geschichte Zeit hatte, in meinem Kopf zu entstehen und sich zu entfalten. Dein süßes Elfenohr hat mich überhaupt erst auf die Idee gebracht. Danke

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