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Elfenblut

Elfenblut

Titel: Elfenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ich.«
    »Schwert?«, fragte Istvan verwirrt. Torman bedachte ihn dieses Mal immerhin mit einem – mitleidigen – Blick. »Aber ich dachte, dass Ihr …«, stammelte Istvan. »Ich meine, Eure Krieger müssen zu Tode erschöpft sein. Eure Tiere brauchen Futter und Wasser, und …«
    »Wir brechen sofort auf«, unterbrach ihn der Schattenelb. »Ich spüre die Gefahr, die über dieser Stadt liegt. Und Ihr solltet sie auch spüren. Und wenn nicht, dann solltet Ihr wenigstens auf mich hören und Euch und Eure Männer auf Schlimmes vorbereiten. Etwas Böses nähert sich Eurer Stadt … wenn es nicht schon hier ist. Seid auf der Hut.«
    »Aber …«, stammelte Istvan, doch Torman drehte sich demonstrativ zu Pia herum und machte eine auffordernde Handbewegung. »Könnt Ihr laufen oder soll ich das Pferd hierherbringen lassen?«
    »Eigentlich müsste ich noch ein paar Sachen packen«, antwortete Pia. »Das kommt jetzt doch ein bisschen überraschend, Schwert. Ihr wisst ja, wie wir Frauen sind. Wir gehen nie ohne das Nötigste aus dem Haus. Ein bisschen Schminkkram, unser Handtäschchen, den einen oder anderen Schrankkoffer voller Kleider und …«
    Torman legte ihr kurzerhand beide Hände um die Hüften, hob sie ohne die geringste Mühe hoch und setzte sie in den Sattel seines schwarzen Schlachtrosses.
    »He!«, protestierte Pia. Sogar jetzt, da sie auf dem Pferd saß, hatte es immer noch etwas von einem Schatten; ein Schatten, der etliche Zentner wog und die Kraft eines Elefantenbullen haben musste, trotzdem aber auf fast unheimliche Weise zugleich substanzlos wirkte. Und was vielleicht noch viel schlimmer war: Tief in sich spürte Pia, dass diese verwirrende Gefühl nicht nur vollkommen richtig war, sondern sie eigentlich auch ganz genau wusste, was es bedeutete.
    »Aber Herr!«, stammelte Istvan. »Geehrtes Schwert! Ich bitte Euch! Ich hatte gehofft, dass Ihr mir die Ehre erweist, mit mir zu speisen und …«
    »Ich erwarte einen ausführlichen Bericht von Euch, Istvan«, sagte Torman, während er bereits nach dem Zaumzeug seines Pferdes griff. »Wenn Ihr des Schreibens mächtig seid, dann verfasst ihn noch heute und in aller Ausführlichkeit, und wenn nicht, dann sucht Euch jemanden, der es für Euch tut. Wir machen uns sofort auf den Rückweg, aber ein schneller Reiter dürfte uns ohne Mühe bis morgen Abend einholen.«
    Pia griff hastig nach den Zügeln, als sich das Pferd in Bewegung setzte, sah beinahe sofort ein, dass das keine besonders gute Idee war, und grub stattdessen die Finger in die schwarze Mähne des Tieres. Gleichzeitig versuchte sie die Schenkel zusammenzupressen, um sich irgendwie im Sattel festzuhalten, aber dafür war das Tier einfach zu massig. Sie hatte die Wahrheit gesagt, als sie behauptet hatte, noch niemals auf einem Pferd gesessen zu haben, aber vermutlich hatte noch niemand in ihrer Welt auf einem solchen Pferd gesessen. Das Tier war riesig.
    »Dann begleite ich Euch wenigstens noch bis zum Tor«, sagte Istvan hastig. »Könntet Ihr … ich meine … würdet Ihr mir die Gnade erweisen, mir zu erklären, was Ihr mit Euren Worten gemeint habt? Von welcher Gefahr habt Ihr gesprochen? Müssen wir uns auf einen Angriff vorbereiten? Von wem? Den Barbaren?«
    »Wäre mir die Natur dieser Gefahr bekannt, Istvan, so hätte ich bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen.« Torman ging los. Irgendwie war es seinen beiden Begleitern gelungen, ihre Tiere herumzudrehen, ohne dass Pia auch nur eine Art von Bewegung registriert hätte, und auch sie setzten sich im gleichen Moment in Bewegung. Anders als vorhin, als sie nahezu lautlos herangaloppiert waren, erzeugten die Hufe ihrer Pferde jetzt lang anhaltende, klackende Echos auf dem Boden, die von den Häusern beiderseits der Straße vielfach verzerrt zurückgeworfen wurden. Ihr eigenes Pferd bewegte sich so sanft, dass Pia kaum etwas spürte; trotzdem krallte sie die Finger weiter mit aller Kraft in die Mähne des Tieres und presste auch die Schenkel weiter mit solcher Gewalt zusammen, dass sie in spätestens fünf Minuten einen Krampf bekommen würde.
    Istvan eilte nervös neben ihnen her, wobei er jedes Mal drei Schritte machen musste, wenn Torman einen tat. »Lauf los, Dummkopf!«, fuhr er einen der beiden Gardisten an, die sie begleiteten. »Die Wachen auf den Mauern werden verdoppelt. Und sie sollen eine Eskorte schicken, die das ehrbare Schwert und seine Begleiter zum Tor begleiten!«
    Torman sagte nichts, aber Pia meinte zum ersten Mal eine Reaktion

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